Windows 10

Niedersachsen migriert 13.000 Rechner von OpenSuse auf Windows

München hat es versucht – und ist wieder zurückgerudert. Niedersachsen hat es versucht – und rudert nun wieder zurück. Das Bundesland im Norden Deutschlands hat nun beschlossen, etwa 13.000 aktuell mit Linux (OpenSuse) laufende Rechner der Verwaltung auf eine aktuelle Windows-Version, damit wird Windows 10 gemeint sein, zu migrieren. Ähnlich zu München mit ihrem grandios gescheiterten LiMux-Projekt hatte das Land Niedersachsen versucht, seine Verwaltung auf OpenSource-Software zu stützen.

Das Land will dementsprechend in diesem Jahr 5,9 Millionen Euro und in den Folgejahren jeweils 7 Millionen Euro für das Projekt bereitstellen. Erst 2012 wurden die Rechner von Solaris auf OpenSuse migriert, weswegen das Projekt von der Europäischen Union als Vorzeigeprojekt für eine erfolgreiche XXL-Migration gehandhabt wurde.

Die Umstellung auf Windows hat sich allerdings bereit in den letzten Jahren abgezeichnet, da bereits im Rot-Grünen Koalitionsvertrag der Umstieg auf Windows festgelegt wurde. Auch wurde der sogenannte “Niedersachsen Client” entwickelt, welcher auf einer Kombination aus Windows 8.1 und Office 2013 basiert und dementsprechend nicht mit Linux oder OpenSuse im speziellen kompatibel ist.

Ein Kommentar zum Heise-Artikel sagt treffend:Nach meiner Beobachtung als jemand, der im öffentlichen Dienst tätig ist, sind das Hauptproblem für die Umsetzung von Linux im öffentlichen Dienst die Admins, und zwar gerade die, die Linux bevorzugen. Nirgends anderswo als unter Linux-Admins sind die Nutzer derart verachtet. Deren Bedürfnisse interessieren schlicht nicht. Wenn’s nach Linux-Admins gehen würde, würde alles über Konsole laufen! Wenn ein Admin im Jahr 2018 noch OpenSuSE 12.2 verantworten will, zeigt es das absolute Versagen der Admins! Ich möchte gar nicht erst wissen, welche Textverarbeitung in welcher Version im Einsatz ist.


Quelle: Heise.de

Linux Pinguin: lewing@isc.tamu.edu Larry Ewing and The GIMP

Zeige Kommentare

  • Der Kommentar dazu auf heise klingt schon hart, entspricht aber auch meinen Erfahrungen in dem Bereich. Habe einige Linux-Pros erlebt, die sich schlicht geweigert haben bei einer Fehleranalyse und -behebung am Client mitzuhelfen. Nicht weil der User böse ist, sondern weil ein Klicki-Bunti-System unter ihrer Würde lag... 🤨

  • Die Finanzverwaltung Niedersachsen (und um die geht es) nutzt seit über 25 Jahren Linux. Die meisten anderen Bundesländer nutzen Windows. Seit ein paar Jahren besteht ein Software-Verbund, sodass die Niedersachsen zB einige Programme aus Bayern nutzen. Diese laufen nicht unter linux, sodass die Umgebung emuliert wird. Die Programme sind nicht gerade klein und nicht mit "Steuersparprogrammen" vergleichbar. Ein Umzug auf Windows ist seit Jahren im Gespräch und überfällig und unter diesen Umständen auch sinnvoll ( gerade was die Sicherheit (Nutzerprofile)angeht). Würde Nds weiter allein arbeiten (was keinen Sinn macht und nur durch die Historie als Landesverwaltung erklärt wird) würde weiter auf Linux gesetzt werden. Als Textverwaltung wird übrigens auf open office gesetzt.

  • Die öffentliche Verwaltung begibt sich halt beim Wechsel ihrer Linux-Systeme zu Windows wieder in Abhängigkeit von Microsoft.
    Für die Bediener wird es wohl einfacher, weil sie mit Windows eine relativ einfache graphische Nutzeroberfläche erhalten. Kommandozeilen-Befehle braucht man da kaum oder sogar überhaupt nicht.
    Linux-Nutzer müssen weitaus mehr von Computer-Handhabung verstehen und sich mehr damit befassen. Da gehört schon ordentlich viel Interesse dazu.
    Linux Ubuntu z.B. hat zwar eine angenehme Benutzeroberfläche, aber ganz ohne Eingabe-Terminal geht es manchmal doch nicht. Mein Fall war es auch nicht, aber mehr aus Zeitmangel und Bequemlichkeit. Dass Linux-Admins als etwas abgehoben gelten, in Bezug auf den 08/15-PC-User ist leicht vorstellbar, sind die Ansprüche bei der PC-Bedienung doch wirklich höher, als bei Windows.

    • Sorry aber ob ich mich in Abhängigkeit von MS, Apple, Linux Systeme begeben ist letztendlich egal, daher kein Argument...
      Wichtig ist der Support, der allgemeine Service am User PC und ServerSystemen, support für Applikationen (z.b. Citrix...) und Adminseitige gute Userverwaltung.. Der User muss gut schnell mit dem System arbeiten können, Einarbeitung muss schnell effektiv sein... UND es muss bezahlbar sein fürs Unternehmen, wenn neur Applikationen dazu kommen oder verändert werden...

      Und da bietet Windows nun eine bessere Lösung an, als viele Linux Systeme (keine vereinheitlichung was sehr schade ist)
      Das verhalten von Linux Adminjünger kenne ich all zu gut, und ähnlich dem arroganten Verhalten von Apple Supportern....

      • @ Shayliar: Sorry, die Abhängigkeit von Microsoft ist sehr wohl ein Argument, denn im PC-Desktop-Sektor hat Windows von Microsoft marktbeherrschende Stellung und damit große Macht über den Nutzer. In etwa so, wie Google mit Android im Mobilbereich. Da macht es schon einen großen Unterschied, ob man stattdessen ein Linux-System mit 2-3% Marktanteil auf dem Rechner nutzt.

        • Es macht nur in sofern ein unterschied, das ich mir auf der MS Plattform sicher sein kann, das der Support für ein Programm oder Application etc.. Gegeben ist ubd zwar langfristig, und nicht wie bei Linux Systemen es auf ein goodwill des Entwicklers angewiesen.. Und deren Sprunghaftigkeit ist das ebenso legendär wie auch die genialität die oft vorhanden ist.

  • Und Schleswig-Holstein will doch von Windows auf Linux wechseln :-) In paar Jahren wechseln unsere Behörden dann auch wieder zurück :-)
    Windows hat halt den Vorteil, dass jeder die Oberfläche kennt und damit zurecht kommt. Ich weiß auch nicht, ob Open Source immer so das beste ist. Ich stelle mir den Worst-Case vor, das die Software einfach nicht mehr weiterentwickelt wird. Nur auf einen kommerziellen Anbieter a la Microsoft zu setzen, ist natürlich auch gefährlich, da dieser sehr viel Macht hat.
    Der einzige Anbieter, der dann noch in Frage kommen würde, wäre Apple, aber deren Geräte sind meist einfach deutlich teurer. Vielleicht gibt Apple dann ja ordentlich Rabatte an die Behörden um Microsoft Paroli zu bieten. Bei den Usern ist MacOS, zumindest gefühlt, bekannter als Linux. Zudem sehen die Linux Oberflächen ja auch sehr oft komplett anders aus.

  • Ich habe selbst widerwillig Unix (Ubuntu) nutzen müssen. (Habe einen Computer geschenkt bekommen) Es war für mich fast unmöglich mich als (Unix) Laien zurechtzufinden. Ich hatte zuvor nie Unix genutzt und ich fand kaum die Einstellungen zur Personalisierung oder die Systemeinstellungen die ich brauchte / wollte. Ein paar Tage später fragte ich einen Bekannten um Hilfe und er sagte "Das erreichst du bei Linux nur über die Systemkonsole". Gleich danach habe ich Windows 10 installiert (und der PC lief sogar schneller und flüssiger als mit Unix). Ich glaube, damit Unix erfolgreich wird, müssten Sie erst eine *Benutzerfreundliche* GUI einbauen, denn ich (persönlich) habe keine Lust alles über eine Systemkonsole zu bedienen. (Außer für meine eigene Software, da ich Probleme mit der GUI Programmierung habe)(Aber die Software kann dann auch nur von mir und "Eingeweihten" bedient werden, da es für den normalen Verbraucher unbedienbar wäre) Meiner Meinung nach brauch ein OS eine gute GUI, damit jeder Sie ohne große Probleme bedienen kann (ohne lange Einweisung oder zu suchen). Ich finde es gut, das Sie zu Windows zurückgewechselt sind. Ich finde Windows (10) ist aktuell das schönste OS (auch wenn viele Probleme mit den Wechsel von 7 zu 10 hatten (aber wenn man sich mit Windows 10 auskennt, finde ich das es einfacher zu bedienen ist als Windows 7 (Zum Beispiel der Task Manager, Einstellungen, Suche, usw.). -Ihnen allen noch eine schöne Woche.

  • Die Differenz von Linux zu W10 wird in der Zukunft noch weiter anwachsen. Durch die kräftige Entwicklung von W10 und Office365 wird Linux zunehmend Probleme bekommen. Wäre alles nach Linux, würden wir heute immer noch auf WXP-Niveau arbeiten!

  • Sicherlich, das Argument, dass es bedienbar und einfach sein muss, schlägt vieles. Allerdings finde ich einen anderen Aspekt auch sehr wichtig: Wie sicher ist ein OS, an dem unzählige Entwickler dran rum basteln? Teilweise dauert es Jahre, bis wichtige Fixe kommen. Und ich wäre mir nie sicher, ob die Software tatsächlich keine Backdoor hat.
    MS darf sich eine Backdoor nicht erlauben, das wäre langfristig der sichere Ruin. Bei egal welcher Linux-Distribution muss der Distributor gewährleisten können, dass er selbst (!) allen Programmcode gegengecheckt hat. Wer kann das leisten? Und wenn ja, macht es diese Distribution richtig teuer.
    Das Argument, dass Linux günstiger wäre (was bei München eine große Rolle spielte), ist spätestens dann keines mehr, wenn man die notwendigen Schulungen und Systemanpassungen der diversen Verwaltungsspezialprogramme mit berücksichtigt.

  • Apropos Abhängigkeit von MS ist gefährlich: Warum?
    Warum ist eine Abhängigkeit von Apple oder Google weniger schlimm?
    Im Gegenteil: Umgekehrt wird ein Schuh draus. YouTube? Server abgeschaltet, Ende. Picasa? Server weg, Ende.
    Apple? Einmal hin, immer drin. Wegziehen mit allen Daten ist extrem schwer.
    MS ist der einzige Hersteller, der andere Plattformen unterstützt und sie nicht blockiert, wie z.B. Google mit Youtube es immer wieder mit fremden Browsern versucht.

  • Die Münchner (im Rathaus) waren doch genau so schlau und haben Millionen € mit Linux verbraten Steuergelder natürlich ohne Konsequenzen für die Entscheider

Teilen
veröffentlicht von
Tomás Freres

Neuste Artikel

Microsoft Flight Simulator – der Deutschland-Patch ist da!

Der Microsoft Flight Simulator wird optisch weiter aufgewertet. Wir wissen, dass es auch unter unseren…

26. April 2024

Amazon Deal: INNOVAR Höhenverstellbarer Schreibtisch 120 x 60 cm – jetzt 15 Prozent sparen

Die meisten unserer Leser dürften zu Hause über einen Schreibtisch verfügen, an welchem nicht nur…

26. April 2024

Microsoft OneNote jetzt auch über die Apple Vision Pro nutzbar

Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Als die Apple Vision Pro angekündigt wurde und letztlich an…

25. April 2024

Amazon Deal: Generalüberholtes Lenovo ThinkPad T470s mit Windows 11 Pro und Norton 360 Deluxe – nur 199 €

Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch der Umstand, elektrische Geräte zu reparieren und nach diesem erfolgreichen…

24. April 2024

Nach Hacking-Angriffen: Microsoft will Image polieren!

Microsoft-Dienste und E-Mail-Server sind in den letzten Wochen nicht immer positiv in den Medien hervorgehoben…

19. April 2024

Amazon Deal: Echo Dot Lautsprecher 46 Prozent reduziert – das klingt gut

Ein smarter WLAN- und Bluetooth-Lautsprecher inkl. Alexa und einem gigantischen sowie sattem Klang – so…

19. April 2024

Diese Webseite benutzt Cookies.