Schlechte Nachrichten für alle Fans des schwedischen Netzwerkausrüsters Ericsson. Das Unternehmen hat nun zugegeben, dass es in Schmiergeldzahlungen im Irak involviert war. Diese Tatsache bezieht sich auf den Zeitraum von 2011 bis 2019. Man hat via interner Untersuchungen herausgefunden, dass in diesem Zeitraum einige nicht legale Geschäfte und Zahlungen im Irak getätigt wurden. Es wurden Geldanweisungen ohne bekannte Empfänger ausfindig gemacht. Zudem sieht es so aus, als ob zudem Zahlungen an Mittelmänner geflossen sind. Darüber hinaus wurden wohl bewusst Transportrouten getauscht, um den Zoll des Iraks zu umgehen. Leider wird es nur noch schlimmer, denn es könnte sein, dass die verschwundenen Gelder an den IS gingen.
Wurden Ericsson Gelder zur Finanzierung von Terror verwendet?
Dies wäre in der Tat der Super-GAU. Vom Konzern wurde mitgeteilt, dass die angesprochenen Routen seinerzeit vom IS kontrolliert wurden. Es kann also sein, dass die verschwundenen Gelder zur Geldwäsche und Finanzierung der Terrorgruppe verwendet wurden. Jedoch muss man ganz deutlich sagen, dass es dafür aktuell noch keine gesicherten Beweise gibt und Ericsson natürlich sehr darum bemüht ist, diese Vorfälle lückenlos aufzudecken. Zudem steckt nicht der Konzern hinter der Korruption, sondern vermutlich verantwortliche Einzelleute, die ihre Position missbraucht haben, um Gelder abzuzweigen. Ericsson hat bereits angekündigt, dass Disziplinarverfahren angeordnet wurden und verschiedene Mitarbeiter/innen entlassen wurden. Für die Aktie des schwedischen Unternehmens hat all dies aber nichts Gutes zu bedeuten, denn diese befindet sich quasi im freien Fall. Am Mittwoch brach die Aktie zweistellig ein und dafür dürfte vor allem die Ungewissheit verantwortlich sein, ob die Korruption im Unternehmen möglicherweise den IS mitfinanziert hat. Dies wäre auf jeden Fall ein schwerer Schlag für Ericsson.
Noch gibt es aber zu viele Unklarheiten. Dennoch, der Imageschaden für Ericsson ist sehr groß. Was denkt Ihr zu diesem Fall?