Vor etwas mehr als einem Monat hat es Microsoft mit dem Oktober-Update richtig verkackt. Deutlich, aber man kann es nicht anders sagen. Nach wenigen Tagen musste Microsoft das Windows 10 Version 1809 zurückziehen (Wir berichteten). Auch danach kamen nahezu täglich neue Probleme an das Tageslicht. Vom Verlust ganzer Ordner, über Probleme mit ZIP-Dateien, bis hin zu Pro-Versionen, die glaubten plötzlich Home-Versionen zu sein (wobei das ja eher ein Server Problem war – medial sah das dennoch nicht gut aus). Man kann sagen: Oktober war wahrlich kein guter Monat für die Windows-Abteilung. Nun, knappe 5 Wochen nach dem Ursprungsrelease des Oktober Updates, will Microsoft einen neuen Anlauf wagen. Seit gestern sind die Windows 10 ISO-Images verfügbar, die Verteilung über Windows Update soll zeitnah folgen.
Oktober Update wird erneut verteilt
Etwas mehr als 5 Wochen hat Microsoft in das Update gesteckt und immer wieder Versionen für Windows Insider bereitgestellt, um allen vorhandenen und eventuell unentdeckten Problemen auf den Grund zu gehen. Gestern drückte Microsoft schließlich den berühmten roten Knopf und veröffentlichte das Oktober Update zunächst als ISO-Image, über das Media Creation Tool und über den Update Assistant.
Über Windows Update soll es zeitnah folgen. Wie immer läuft dieser Prozess in Wellen ab, um bei größeren Problemen, die es hoffentlich jetzt nicht mehr gibt, schnell handeln zu können. Das Windows 10 Update hört bekanntlich auf den Namen 1809 und trägt nun die Buildnummer 17763.107.
Windows Server 2019 führt zu Verwirrung
Parallel zum Client-Update des Oktober-Update von Windows 10, startete Microsoft auch die Verteilung von Windows Server 2019. Dieses Upgrade wurde ebenfalls nach den Problemen Anfang Oktober gestoppt. Administratoren können jetzt versuchen Ihre Server zu aktualisieren.
Wie Microsoft gestern Abend mitteilte, ist das Update auf die neueste Windows Server Version wieder „allgemein verfügbar“. So stellte man natürlich auch die neuesten ISO-Images auch für die Server-Variante bereit.
Zum Zeitpunkt dieser Meldung gab es allerdings diese Images noch nicht, bzw. sie waren nicht erreichbar. Sobald dies der Fall ist, werden wir diesen Artikel entsprechend aktualisieren.
Mit der Verfügbarkeit der neuen Server-Version können Administratoren jetzt auch endlich die Updates für Exchange Server 2019, Skype for Business 2019, Sharepoint Server 2019 und Project Server 2019 verwenden. Diese Updates setzen nämlich allesamt Windows Server 2019 voraus.
[Auch interessant] Windows 10 1809: Oktober Update herunterladen
Windows 10: 2019 liegt der Fokus auf Qualität
Nach der Freigabe der beiden großen Windows-Updates hatte Microsoft auch angekündigt künftig viel stärker auf die Qualität zu achten. Bereits das Windows 10 April Update hatte mit Problemen zu kämpfen. Zwar nicht so massiv wie das Oktober Update, aber doch merklich. Besonders stachen damals die Abstürze des Chrome-Browsers , Probleme mit Toshiba SSDs und Versagen von Sound-, Webcams und weiteren Peripheriegeräten hervor.
Laut dem neuen Windows-Chef Michael Fortin will man zukünftig verstärkt auf die internen Testsysteme setzen und diese ausbauen. Zudem soll der Updateprozess für Nutzer transparenter werden.
Dazu möchte man mit anderen Teams eine neue Blogserie ins Leben rufen. Dabei sollen zum Beispiel die Testsysteme und Verfahren, sowie die Kooperation mit OEMs behandelt werden. Genauere Details zu diesen neuen Verfahren, womit Windows letztendlich fehlerfrei werden soll, blieb Fortin in seinem Blog-Beitrag aber schuldig.
Den kompletten Blogbeitrag bei Microsoft könnt ihr hier lesen (Englisch).
Kann ich das Update gefahrlos installieren?
Viele Nutzer sind durch das Windows 10 Oktober Update Debakel stark verunsichert. Ich muss dazu sagen, ich habe Version 1809 auf zwei Systemen im Produktiveinsatz, auf meinem Surface Pro 4 und auf meinem PC Zuhause. Bei beiden kam es auch beim ursprünglichen Release zu keinen Problemen.
Ihr könnt das Update natürlich frei installieren aber ihr solltet immer entsprechende Vorsichtsmaßnahmen durchführen (Und das nicht nur wegen den Problemen mit dem Oktober-Update). Dazu gehört zum Beispiel ein komplettes Backup eurer Daten.
Möchtet ihr das Update aber ausschließen, haben wir für euch eine kleine Anleitung geschrieben. So wird das Update erst gar nicht über Windows Update installiert.
Ansonsten haben wir noch weitere nützliche Artikel zum Oktober-Update:
- Video-Rundgang der neuen Features
- Automatische OneDrive-Speicherbereinigung
- ISO-Datei per Media Creation Tool herunterladen
- Installation, Backup und Problembehandlung
Werdet ihr das Update direkt installieren, habt ihr es bereits seit Tag 1 installiert oder haltet ihr euch möglichst fern von diesem Update? Schreibt uns eure Erfahrungen und Pläne in die Kommentare.
Ich habe das ursprüngliche Oktoberupdate auf einen PC, HP Laptop und einem Medion Laptop installiert. Auf keinem der Geräte habe ich in irgendeiner Form Probleme festgestellt.
Ich habe auch das ursprüngliche Update auf meinem alten Fujitsulaptop installiert. Bei vorherigen Builds hatte ich immer Probleme, häufiges Rollback, Installation erst nach Monaten. Dieses Mal lief es einwandfrei und gefühlt schneller durch und der Laptop läuft wesentlich stabiler als vorher. (Früher ist er immer mal wieder eingefroren, Maus, Tastatur, HD – alles tot; vermutlich ein Treiberproblem.)
„Laut dem neuen Windows-Chef Michael Fortin will man zukünftig verstärkt auf die internen Testsysteme setzen und diese ausbauen. Zudem soll der Updateprozess für Nutzer transparenter werden.
Dazu möchte man mit anderen Teams eine neue Blogserie ins Leben rufen. Dabei sollen zum Beispiel die Testsysteme und Verfahren, sowie die Kooperation mit OEMs behandelt werden.“
Die Scheinheiligen sind wieder da. Und die wahren Probleme werden unter den Tisch gekehrt.
Was bringt eine neue Blogserie, wenn offensichtlich bekannte Fehler nicht beachtet werden?
Wenn Microsoft eines gut kann, dann ist es der Versuch negative Fakten zu manipulieren.
Beispiel: https://blogs.windows.com/windowsexperience/2018/11/13/windows-10-quality-approach-for-a-complex-ecosystem/#HYbPf788DX2MCl1X.97
Man versucht jetzt, das Vertrauen der Kunden wiederzugewinnen, indem man zeigen möchte, wie wichtig es für Microsoft ist, fehlerfreie Updates zu liefern, und dass sie jetzt bereits schon alles dafür tun, um Updates auf Fehler zu überprüfen. Der User soll denken:“Ach die tuen ja schon so viel, dann liegt der Fehler wohl bei mir.“ Dass aber in der Vergangenheit nicht richtig getestet wurde, sieht man da nicht. Das Vertrauen der Kunden verdient man sich zurück, indem solche Fehler nicht mehr passieren.
Microsoft und Vertrauen sind Begriffe, die nie zueinander passen werden. Microsoft und Profit passen besser.
Lernstudio Daumen hoch
Für mich als W10mobile-Nutzer wird das Vertrauen zu MS schon seit langer Zeit auf eine arge Probe gestellt. Fühle mich schlampig abgefertigt mit Patches, die niemand braucht bzw. nachvollziehen kann in einem System, das noch vor Ende des Supports nach und nach vor die Hunde geht.
Eine Woche abwarten sollte man vielleicht schon… Ich werde diesmal auf jeden Fall eine komplette Neuinstallation durchführen – nicht wegen der Oktober-Fehler sondern weil ich das ursprünglich eh vorhatte.
Habe das Update angestoßen. Resultat: Aufhänger beim Reboot. So wird das nichts mit dem Vertrauen… -.-
Update:
Habe das Update nochmals ohne Bitlocker-Verschlüsselung durchlaufen lassen. Gleiches Ergebnis: beim Neustart nach der Installation hängt sich der Laptop bei 42% und enormer Hitzeentwicklung beim Prozessor auf.
Update konnte nicht installiert werden. System hat sich automatisch zurück gesetzt
Dieser Fehler schlich sich vermutlich mit 1803 ein..
Tja dann bleibst du wohl auch über wie so viele andere! Auf meinem Laptop geht das schon seit 1609 so dahin. Ich kann Windows nicht mehr Updaten oder Installieren… Da hilft nur eins Festplatte raus am PC anstecken Update durchlaufen lassen am Laptop zurück bauen… Beim ersten Start hängt er sich zwar wieder auf aber nach dem zweitem Start läuft er dann ohne Fehlermeldung und auch im Gerätemanager ist kein Fehler vorhanden. Einzig den Webcam Driver hab ich mal von HP nehmen müssen… Seit 2016 auch immer wieder im Feedback Hub gemeldet mit Fehlermeldung, etc. alles nur Zeitverschwendung. Beim meinem… Weiterlesen »
Manche haben da eben mehr Pech, andere wiederum weniger bis kaum, wobei ich mich da – abgesehen von einer ganzen Reihe neu aufgetauchter Merkwürdigkeiten – zum Glück noch zur letzteren Gruppe zählen kann. Sicherheitshalber habe ich mich aber vorerst einmal für die 35-tägige „Ruhepause“ bis 19. Dezember entschieden, um jetzt einmal zumindest auf dem Produktiv-PC vor jeglicher böser Überraschung gefeit zu sein… obwohl ich früher seit den Neunzigern und natürlich auch noch dann bei WP eher einer von denen war, die da immer ganz vorne mit dabei sein wollten… Mittlerweile neige ich aber dazu, meine Lebensenergie und -zeit eher in… Weiterlesen »