Der relativ beliebte Browser Firefox aus dem Hause Mozilla soll möglicherweise demnächst die Unterstützung für das Dateitransfer-Protokoll FTP verlieren. Damit können Nutzer dann nicht länger auf Server via FTP zugreifen und so Ordner anzeigen und Dateien hoch und -herunterladen. Der Software-Entwickler Michal Novotny von Mozilla sagte dazu „Wir tun dies aus Sicherheitsgründen“, was absolut nachvollziehbar ist. Mittlerweile gibt es für Entwickler deutlich bessere und sichere Methoden Dateien zwischen Server und dem PC hin und her zu transportieren. Und auch für normale Nutzer gibt es deutlich bessere Methoden wie Novotny anmerkt: „FTP ist ein unsicheres Protokoll und es gibt keinen Grund, es gegenüber HTTPS für das Herunterladen von Ressourcen zu bevorzugen“.
Darüber hinaus merkt Mozilla an, dass ein Großteil des Quellcodes der FTP-Implementation sehr alt, unsicher und schwer zu warten sei. In Folge dessen ergeben sich für den Nutzer nicht nur Sicherheitsprobleme durch das FTP-Protokoll, sondern auch durch den Firefox-Browser selbst. Laut Novotny plant Mozilla, dass die FTP-Unterstützung mit dem Release der Version Firefox 77 entfernt werden soll. Diese soll im Juni dieses Jahres erscheinen.
In Folge dieses Statements gibt es viele Stimmen auf Entwicklerseite, welche das Vorgehen Mozilla’s missbilligen, daher betonte Mozilla, dass man das FTP-Protokoll auch später wieder über die Seite about:config aktivieren kann. Wir möchten euch dennoch dringend von der Verwendung von FTP selbst und auch von der Implementation in Firefox abraten, da FTP mittlerweile schlicht in die Jahre gekommen und definitiv zu unsicher ist. An dieser Stelle möchten wir euch noch zwei kleine kostenlose Alternativen zu Firefox anbieten, welche nebenbei nicht nur FTP unterstützen:
FileZilla
FieZilla ist kostenlos und bietet ein sehr gutes Tool für den Umgang mit FTP und auch mit der sicheren Variante SFTP. Auch mit Storj, einem dezentralen Clouddienst kommt das Tool klar. Darüberhinaus gibt es FileZilla nicht nur als Windows-Anwendung, sondern steht auch für macOS und Linux bereit.
WinSCP
WinSCP hingegen unterstützt eine Hand voll mehr an Protokollen und steht ebenfalls als kostenloser Download bereit. Dafür allerdings offiziell nur für Windows (neben dem Download auf der Website auch über den Microsoft Store, dort allerdings gegen eine Gebühr von stolzen 9,99€). Findige Nutzer haben auch die Möglichkeit WinSCP mit der Software Wine nicht nur unter Windows sondern auch unter macOS und Linux laufen zu lassen.
Quelle: Bugzilla
Unsicheres und in die Jahre gekommenes Protokoll? Dann ist es folglich die richtige Entscheidung von Mozilla gewesen, den Firefox-Browser um die FTP-Fähigkeit zu schrumpfen. 👍
Ganz genau. Wenn man FTP nutzt ist das einfach fast schon verantwortungslos. Auf SFTP umzustellen ist vergleichsweise einfach. Da gibt es dann keine Entschuldigung.