News

Microsofts richtige Entscheidung bei der Smartwatchfrage

Auch wenn Smartwatches schon sehr lange exisitieren (seit den 80er Jahren, je nach Definition auch schon früher), gelangten sie erst im Jahre 2013 in den Fokus der Öffentlichkeit. Mit Galaxy Gear und der Smartwatchplattform Android Wear, fing der Hype um die smarten Chronometer richtig an. 2014 veröffentlichten sehr viele Hersteller (LG, Motorola, Apple) weitere Smartwatchmodelle – der Markt wurde eine zeitlang regelrecht geflutet.

Zu dieser Zeit wurde von Windows Fans auch von Microsoft eine solche Uhr verlangt. Man solle nicht schon wieder einen solch wichtigen Markt verschlafen, gab es von Kritikern zu hören. Obwohl Microsoft (genauer gesagt Nokia) mit “Moonraker” eine entsprechende Uhr in Entwicklung hatte, entschied man sich schlussendlich gegen die Produktion einer Smartwatch. Das Microsoft Band, ein Fitnesstracker, wurde stattdessen für eine kleine Auswahl an Märkten freigegeben (und mittlerweile für unbestimmte Zeit auf Eis gelegt).

Nun befinden wir uns am Ende des Jahres 2016 und erst gestern erfuhren wir von der Übernahme des Smartwatchherstellers Pebble durch die Firma Fitbit.

Nun hören wir vom Chef der Produktentwicklung von Motorola folgende Worte bezüglich einer neuen Moto 360:

“Wir sehen nicht genug Interesse am Markt, um eine neue Smartwatch zu rechtfertigen. Wearables haben für uns nicht genügend Anreize, um jährlich veröffentlicht zu werden.”

Moto 360 und Pebble sind sehr bekannte Gesichter im Smartwatchbusiness.

Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass dieses Geschäftsfeld auch für Branchenprimus Apple keine Goldgrube ist. Seit Einführung der Apple Watch hat das Unternehmen aus Cupertino keine Verkaufszahlen für die teure Uhr veröffentlicht – ein klassischer Indikator für schleichenden Absatz.

Der künstliche Hype der Hersteller die Smartwatch als neues “Must-Have” – Produkt zu platzieren, könnte sich nun dem Ende zuneigen. Microsofts Unwillen dem Druck des Marktes zu folgen und eine Smartwatch zu veröffentlichen, dessen Nutzen verhältnismäßig gering ist, war die richtige Entscheidung. Ich mag meine Vector, ein unverzichtbares Gerät ist sie aber nicht.

Mögen die Redmonder in Zukunft einen ähnlich kühles und vorausschauendes Verhalten an den Tag legen.


Bildquelle: Eigenarchiv

Zeige Kommentare

  • Sorry, aber da widerspreche ich ganz klar. Für viele - einschliesslich meiner Person - war die fehlende Möglichkeit eine Smartwatch zu nutzen, u.a. der Grund WP endgültig den Rücken zu drehen. Auch wenn die Smartwatches nicht das "next Big Thing" sind, helfen sie den Nutzer an sein OS zu binden. Ich nutze sowohl mein iPhone mit einer Apple Watch, wie auch das Diensthandy mit einem Android Wear Modell. Ich sehe es eher so das MS hier dem Ruf der mangelnden Unterstützung des eigenen mobilen OS gerecht geworden ist. Smartwatches werden definitiv ihren Weg in die breite Käuferschicht finden. Momentan sind noch die Fitnesstracker beliebter - das wird sich aber m.M. nach definitiv ändern !

    • Der Markt und meine persönliche Meinung sehen das anders. Würdest du Apple den Rücken kehren wenn es keine Apple Watch gäbe?

      • Da es diese gibt stellt sich die Frage nicht. Die Apple Watch war für mich aber definitiv ein Grund bei Apple zu BLEIBEN. Ansonsten wäre ich wohl auch privat zu Android gewechselt. iOS hat für mich durch die Watch deutlich an "wert" gewonnen. Für mich ist ein OS welches keine Smartwatch bietet vollkommen ausserhalb der Entscheidung. Dazu habe ich die Möglichkeiten der Smartwatches zu sehr schätzen gelernt. Ich habe auch einen beruf bei dem das Smartphone zum Grossteil im Sakko bleibt und ich auf diskrete Benachrichtigungen angewiesen bin.

        • Der Unterschied zwischen "für mich" und dem Gros der Käufer ist dir bekannt? Für die Mehrheit ist deine Entscheidungsgrundlage irrelevant, weil sie kein Interesse an Smartwatches und Fitnesstrackern haben. Was für deinen Mikrokosmos gilt, muss noch lange keine Bedeutung für den Makrokosmos haben. Und da spielen Smartwatches als Kaufanreize eine marginale Rolle...

          • Ich spreche ja auch ausdrücklich für mich - und eben von Bekannten die es genauso sehen. Jeder mag es sehen wie er will - durch eine Smartwatch - oder deren möglicher Anbindung - VERLIERT man definitiv keinen Käufer. Durch die fehlende Unterstützung gewinnt man definitiv aber auch keine ;)

          • "(...) durch eine Smartwatch – oder deren möglicher Anbindung – VERLIERT man definitiv keinen Käufer. Durch die fehlende Unterstützung gewinnt man definitiv aber auch keine ?"

            Du hast es auf den Punkt getroffen! ?

        • +1
          Das sehe ich genauso. Eine Smartwatch gehört zum Handy wie eine Fernbedienung zum Fernseher. Natürlich geht es auch ohne... Aber perfekt ist, wenn man es hat.

        • Das ist schön für dich aber du biist trotzdem eine ganz ganz kleine minderheit, Ich kenne niemand bzw habe noch niemand gesehen mit einer watch und auch in der Werbung spielen sie keine Rolle mehr das ist fakt.

    • Ok, jeder soll seine Meinung vertreten. Ich glaube es nicht. Ich bin eher davon überzeugt, dass Fitnesstracker eine weitere Entwicklung haben werden und Smartwatches sich am Markt nicht durchsetzen werden.

    • Deine Meinung und für dich und einige andere ist das halt so... aber ihr seid eine Nische! Der Umsatz von Smartwatches wird immer weniger... die, die daran Interesse haben, haben eine... naja die meisten. Viel mehr wird es aktuell nicht mehr!

    • "helfen sie den Nutzer an sein OS zu binden"

      Das zeigt doch den Fail. Es sollte nicht darum gehen irgendwen an irgendwas zu binden, das ist rückständig gedacht, ganz so wie es Apple vormacht.

      Vielmehr sollte es darum gehen, den User in jedem Szenario bestens zu unterstützen und die Dienste und Daten passend zur Verfügung zu stellen. D.h. z.B. webbased oder wie beim Universal-App-Ansatz. Dann kann der User zu jeder Gelegenheit das für ihn passende Device verwenden.

      Ein Anbieter mit "Ökosystem"-Gedanken der darüber versucht meine Daten zu vereinnahmen oder gar meine Prozesse vorzuschreiben, ist für mich ein No-Go.

      Insofern hat Microsoft es hier richtig gemacht, nichts spricht dagegen irgendwann via BT o.ä. auch smarte Wearables anzubinden. Ein geschlossenes Ökosystem braucht das nicht.

  • Smartwatches sind meiner Meinung nach ein nettes extra für Menschen mit solchen Berufen , aber sind wir doch mal ehrlich ich sehe noch weniger Leute mit einer smartwatch als mit einem Windows Phone . Zudem kenne ich kaum jemanden der sie wirklich für nötig hält, vllt ganz nützlich aber von der breiten Masse nicht mitgetragen. Von daher halte ich es für die richtige Entscheidung wobei die Transparenz besser sein könnte... Aber ich hatte auch noch nie eine :) letzten endes ist es kein Must do aber hätte die Attraktivität des os bestimmt gesteigert.

  • Ein Fitness Tracker kann für sportbegeisterte nützlich sein, da es kompakter und einfacher ist als übliche Sensoren.
    Das ist aber kein unendlicher Markt.
    Und das Smartphone haben so oder so die allermeisten ständig dabei.

    • Eine Smartwatch wollen die meisten trotzdem nicht haben. Smartphone reicht meist und wenn doch eine Uhr, dann wird die klassisches Armbanduhr bevorzugt.
      So sieht der Markt aktuell nun mal aus.

      • Mein Mi Band 2 zeigt mir die Zeit an, zählt Schritte, Kilometer und Kalorien und erfasst den Puls. Laden nach 20 Tagen. Benachrichtigungen werden ebenfalls angezeigt (also von welcher App). Was will ich mehr? Das für umgerechnet 20 Euro... Mehr brauch ich nicht.

        • Hab auch das Mi Band 2, die inoffizielle App läuft super, da brauch ich nicht mehr. Finde es aber echt schade, dass es nichts offizielles für WP gibt, was auch bezahlbar ist.

      • So seh ich das auch. Bevor ich mir so einen Elektronik Schrott ums Handgelenk binde hab ich immer noch eine Auswahl an mechanischen Automatikuhren in meiner Sammlung. Muss ja nicht gleich ne Jaeger für 20000 € sein, aber eine Junghans für 1000€ ist auch nicht schlecht.

  • Das hängt schlicht von der Funktionlität ab. Ich bin froh, nicht für jede Nachricht das Handy rauszuziehen. Ein Blick aufs Band reicht. Klasse.

  • "Mögen die Redmonder in Zukunft einen ähnlich kühles und vorausschauendes Verhalten an den Tag legen." Also da wäre ich mal vorsichtig.

    Zum einen, hat Microsoft auch schon bewiesen, dass es mit seinen eigenen Prognosen ziemlich daneben liegen kann. Es war schließlich Microsoft, welches Apple mit seinem ersten iPhone verspottet hat.
    Am Ende hat Apple den Markt revolutioniert und Smartphones Salonfähig gemacht. Und das, obwohl es ähnliche Ansätze schon zuvor von z.B. Nokia gab.
    Aber Apple hat dann noch was an der Stellschraube gedreht und Kabumm, ein neuer Markt war entstanden.

    Der Markt kann sich also immer noch verändern und irgendwann ist die Smartwatch vielleicht doch voll hip. Dann fehlt MS aber doch einiges an Erfahrung, welche die anderen Unternehmen im laufe der Zeit mit Ihren Smartwatches sammeln konnten.

    Aber wie wir ja wissen, legt MS mitlerweile den Schwerpunkt auf Dienstleistungen und Softwarelösungen auf Cloudbasis im Business-Segment. Da halte ich den Vergleich von (nicht vorhandener) Consumer-Hardware von MS und anderen Anbietern, die in diesem Segment erfolgreich tätig sind eher für schwierig...

      • Du hast recht, auch wenn Microsoft in den vergangenen Jahren häufig hinterhergerannt ist (iPod/Zune), ist es gerade in den vergangenen Jahren innovativer geworden und hat auch Trends setzen können (Suface). Gleichzeitig hat Apple nachgelassen.

        Aber auch wenn Apple keiner Verkaufszahlen zur Apple-Watch veröffentlicht hat und der Markt eher negativ aussieht diesbezüglich, so sagte mal Apple-Chef Tim Cook: "Die Uhr sei in ihrem ersten Jahr mehr verkauft worden als das iPhone in seinem ersten Jahr."
        Quelle: http://boerse.ard.de/aktien/apple-macht-schlapp100.html

        Also der Markt kann sich auch hier noch ändern. Das kann wohl niemand vorhersehen. Und wenn Microsoft aus eigener Prognose heraus den "Smart Watch Markt" nicht bedient, könnte das letztlich igendwann auch eine Fehlentscheidung gewesen sein.

  • Der wichtigste Begriff ist hier schon gefallen: Must-Have. Das iPhone wurde zum Must-Have, unter anderem auch deswegen, weil man damit angeben konnte. Stylisch, modern, in, auffallend. Eine smart watch oder ein fitnesstracker sind weder stylisch, noch in und nur in Maßen auffallend. Ich würde sogar sagen, dass die Dinger eher abstoßend wirken können, so frei nach dem Motto: „Kann der das Handy nicht mal für 5 Minuten weglegen, jetzt braucht er noch die Infos am Handgelenk.“
    Fitnesstracker haben wegen der Sensoren noch eine gewisse Berechtigung, smart watches mit Sensoren auch, aber den wirklichen Vorteil gegenüber „das Handy aus der Tasche zu ziehen und mit dem neuesten Modell angeben zu können“ haben die Dinger nicht, im Gegenteil, das Handy bleibt in der Tasche – Vorteil weg.
    Spezialgebiete, wo Handys eher unerwünscht sind, mal ausgenommen, hier kann ein Wearable wirklich sinnvoll sein. Aber es ist dann nur nützlich und eben nicht in oder stylisch.
    Ob die Entscheidung, kein wearable zu bauen, grundlegend und aussagekräftig generell für MSs Entscheidungen ist, bezweifle ich. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, aber eine, die wegfliegt, kündigt schon vom Winter.

  • Apropos Hardware von Microsoft: Es ist immer ganz interessant, hier mal im Store zu gucken: z.B. https://www.microsoft.com/accessories/de-de
    Das Angebot ist wirklich überschaubar und auch dem Bedarf angemessen und immer hochwertig, meist nur ein-vier Modelle, nur bei Tastaturen und Mäusen mehr. Wollte man rein nach dem Bedarf gehen, dann müsste vielleicht ein halbes Band angeboten werden und ein viertel Smartwatch. Da ist es dann klar, dass sie nicht angeboten werden.

  • „Mögen die Redmonder in Zukunft einen ähnlich kühles und vorausschauendes Verhalten an den Tag legen.“
    Ja, vielleicht tut Microsoft das, was das Smartphone betrifft, schon seit geraumer Zeit. Nur, der Tag ist noch nicht gekommen, wo sich diese Coolness auszahlt. ?

  • Ich sehe das auch so das ei e smart Watch wenig sinn macht. Wenn man mal bedenkt das man für eine vernünftige smart Watch fast mehr als 200€ auf den tisch legen muss um auch einen gewissen nutzen zu haben. Dann zieh ich doch lieber mein phone aus der rasche und schau da was wache ist. Was die kompatibilität zu win10m angeht naja hab ein Kollegen der hat sich die gear s geholt und ein Samsung A3 (2016). Jedoch funktioniert diese damit nicht. Jetzt frag ich mich wo das thema iss. Wenn z.b. Samsung seine eigenen Produkte nicht mal vernünftig miteinander zum laufen bringt. Wie auch immer eine smart watch für derzeitige preise bietet einfach keinen mehrwert. Eine Apple Watch noch weniger für den preis. Man kann damit nicht mehr tun als das Handy her gibt, wenn überhaupt. Dies ist jedoch nur meine Meinung.

Teilen
veröffentlicht von
Leonard Klint

Neuste Artikel

Microsoft Flight Simulator – der Deutschland-Patch ist da!

Der Microsoft Flight Simulator wird optisch weiter aufgewertet. Wir wissen, dass es auch unter unseren…

26. April 2024

Amazon Deal: INNOVAR Höhenverstellbarer Schreibtisch 120 x 60 cm – jetzt 15 Prozent sparen

Die meisten unserer Leser dürften zu Hause über einen Schreibtisch verfügen, an welchem nicht nur…

26. April 2024

Microsoft OneNote jetzt auch über die Apple Vision Pro nutzbar

Manche Dinge brauchen ihre Zeit. Als die Apple Vision Pro angekündigt wurde und letztlich an…

25. April 2024

Amazon Deal: Generalüberholtes Lenovo ThinkPad T470s mit Windows 11 Pro und Norton 360 Deluxe – nur 199 €

Zum Thema Nachhaltigkeit gehört auch der Umstand, elektrische Geräte zu reparieren und nach diesem erfolgreichen…

24. April 2024

Nach Hacking-Angriffen: Microsoft will Image polieren!

Microsoft-Dienste und E-Mail-Server sind in den letzten Wochen nicht immer positiv in den Medien hervorgehoben…

19. April 2024

Amazon Deal: Echo Dot Lautsprecher 46 Prozent reduziert – das klingt gut

Ein smarter WLAN- und Bluetooth-Lautsprecher inkl. Alexa und einem gigantischen sowie sattem Klang – so…

19. April 2024

Diese Webseite benutzt Cookies.