Microsoft möchte seine Gratis-Armee an Betatestern, gemeinhin als Windows Insider bekannt, effektiver machen. Dazu benennt das Unternehmen einen neuen Marketing-Chef für die Entwicklerabteilung. Jeremiah Marble soll zukünftig zum Programmieren missionieren.
Entwickler-Kohorten, voll mit enthusiastischen Insidern
„Mein Ziel ist es, dass jeder auf der Welt programmiert“, diese Worte stammen vom frischgebackenen Entwickler Marketing-Chef. Nun meint der gute Marble damit sicher nicht, dass Bäcker Müller und Co. mit dem Programmieren anfangen. Vielmehr möchte er mehr Leute zum Programmieren begeistern.
Um dies zu bewerkstelligen sollen sogenannte „Dev Circles“, also Entwickler-Kohorten oder -Lerngruppen veranstaltet werden, die den Menschen das Programmieren näher bringen soll. Die ersten neuen Mitglieder sollen aus dem Insider Programm „rekrutiert“ werden, wo (auf dem Papier) über 10 Millionen lernbegierige Windows Fans vertreten sind.
Richtiger Ansatz?
Vielleicht werden jetzt einige Unities meckern, weil ich was zu meckern habe. Ich finde es gut, dass Microsoft endlich die Schieflage erkennt und etwas für die mehr als schwächelnde UWP-Begeisterung tun möchte. Das Problem wird meiner Ansicht nach aber falsch angegangen.
Das Problem der Lustlosigkeit gegenüber UWP kommt ja nicht davon, dass zu wenige Menschen programmieren können. Es möchte „niemand“ programmieren, weil die Nutzerbasis fehlt, für die sich eine Entwicklung lohnte (nein, offensichtlich sind Desktops kein App-Magnet).
Entwickler sind Söldner und extrem flexibel, wenn es um Profit geht. Gäbe es genügend Käufer für Geräte auf denen eine Appnutzung sinnvoll ist, würden die Entwickler ganz von allein kommen.
Microsoft möchte eigene Entwickler züchten, weil keiner mehr für sie entwickeln will – dies allein wird nicht funktionieren, wenn die nötigen Geräte fehlen. Aus meiner Sicht ist es eine „nette Idee“, die beim Brainstorming in fröhlicher Manager-Runde entstanden ist und auf dem Papier sinnvoll erscheint.
Was Microsoft braucht ist eine verbraucherzentrierte Kultur, eine Abteilung wie das Xbox Team, das sich um Consumergeräte kümmert und Käufern und Entwicklern gleichermaßen eine glaubhafte Strategie und Engagement vermittelt.
via WC
Das sehe das genauso. Der Gedanke ist auf keinen Fall schlecht. Nein im gegenteil, und da pflichte ich dir bei @LeonardKlint es fehlt hier aber an einem funktionierenden Grund Konstrukt wie dem Xbox Team.
Wo war die jeweilige Nutzerbasis als iOS und Android am Anfang standen? Ihr Journalisten macht auch Fehler, die ihr nicht einseht und deshalb wiederholt. Ihr arbeitet euch am Status Quo ab mit Themen die für Microsoft noch Zukunftsmusik sind… Beispiel UWP. Deshalb kommt die Frage nach dem richtigen Ansatz entweder zu früh oder die Antwort entbehrt den Blick in die Zukunft. Was hier über Entwickler geschrieben wird ist deshalb schlichtweg falsch. Entwickler brauchen coole Hardware, ein cooles Ökosystem in einer vom mobilen PC-Phone bis zum Desktop-PC konvergenten Plattform über die sie von jedem Gerät Hunderte von Millionen User erreichen.
Wo waren sie? Lass mich überlegen… iPhone hat sich von Anfang an millionenfach verkauft. Und zum dem Zeitpunkt hatte er noch nicht einmal einen Shop. Alle Softwareentwickler haben erkannt, dass ein neuer Markt entsteht – jeder würde so ein Smartphone haben wollen – und die Hürde dafür zu entwickeln war minimal, deswegen wechselten schnell die Softwareentwickler die früher für normale Handys entwickelt haben halt die Plattform. Und als der Markt wuchs hat sich auch jeder anderer daran versucht, der bissle programmieren könnte. Aber UWP? Markt ist schon gesättigt. Jeder der was entwickeln kann, tut es schon – nun halt für… Weiterlesen »
„Entwickler brauchen coole Hardware, ein cooles Ökosystem in einer vom mobilen PC-Phone bis zum Desktop-PC konvergenten Plattform über die sie von jedem Gerät Hunderte von Millionen User erreichen.“ Genau und da fängt das Problem ja schon an. MS ist nicht Cool und kann nicht Cool, daran ändern die paar überteuerten Surface Produkte leider auch nichts. „Wo war die jeweilige Nutzerbasis als iOS und Android am Anfang standen? “ Zu der Zeit wurde die Nutzerbasis ja gerade erst aufgebaut weil es etwas ganz neues war. MS kann aber heute nicht auf den Zug aufspringen und sagen wir habe da ne tolle… Weiterlesen »
Da drehen wir uns im Kreis. Ich versuchte ja meine Meinung darzustellen und zu erklären, warum ich Leos Fazit für falsch halte. Und du bestätigst einerseits meinen Einwand zur Nutzerbasis, aber du legst ihn anders aus. Du sagst, die Nutzerbasis entstand ja erst. Gut, du hältst Microsoft grundsätzlich abgesehen von den Surface Produkten, für uncool. Da nutzt es ja nichts dir zu erklären, dass auch Microsoft den Punkt erreichen muss, eine noch nicht vorhandene Nutzerbasis aufzubauen. Du willst das ja gar nicht. Aber du bist auch nicht bereit, dich für mich da hinein zu denken und mir in dem Gedanken… Weiterlesen »
Du willst es wie immer nicht begreifen.
MS ist viel zu spät um jetzt nochmal eine neue Nutzerbasis aufzubauen.
Und ohne ausreichende Nutzerbasis ist die Plattform für Entwickler einfach viel zu unwichtig. Das wird nichts mehr egal wie lange du Gebete in den MS Himmel schickst.
Einfach mal einen Blick in die Realität werfen dann wird dir auch klar das keiner deinen wilden Fantasien folgen kann.
Die Geschichte wiederholt sich. Wie Apple sich der Nutzerbasis von Nokia gegenüber sah, ist es heute die inzwischen ausgelutschte Nutzerbasis von Apple und Google, die als Auffanglager für ausgediente Windows 10 Mobile User noch gut genug ist. Es kommt ja wirklich nichts Neues aus diesem Lager. Du hast dich entschieden mit ihnen unterzugehen und gibst dich bis dahin mit den langweiligen nur noch durch höhere Versionsnummern zu unterscheidenden Neuerscheinungen zufrieden. Solange du dich damit wohlfühlst…
Mach dir nichts draus! Der kann nicht anders.
Gehen die eigenen Argumente aus, wird es persönlich.
Das zeigt auch, wie oft DU oder DIR gefallen ist.
ER hat den Plan, DU bist dumm… Merkst was? 😉
Einfach links liegen lassen.
Hey gast, hör einfach auf zu trollen!
Also ich finde Microsoft saucool! Welcher Betriebssystem-Hersteller liefert denn ein aktuelles System, dass selbst auf exotischen und uralten Hardware-Kombination läuft??
Welcher Produktiv-Betriebssytem-Hersteller hat denn eine ähnlich große User-Gemeinde wie Microsoft??
Wer ist denn der qualitativ und quantitativ der größte App-Anbieter auf Android und iOS?
Wer kann denn in Qualität und Quantität, Office das Wasser reichen??
Ok, Mobil haben sie weg geworfen, was mich auch dazu gebracht hat, Telefone und Tablets heute mit Android zu betreiben aber produktiv und damit meine ich Geld verdienen und wirklich was stemmen, geht nur mit meinem Windowsrechner!
Und sie werden auch mobil wieder kommen!
Ne, Mobil haben sie eben nicht weggeworfen. Mann! Mobil erfinden sie gerade neu. Das überfordert den Smartphone geprägten Consumer-Horizont von @gast, ist aber dennoch the next big thing aus Redmond.
Qualitativ und Quantitativ ist auf IOS Apple und Google die Speerspitze. MS hat ein paar ganz gute Apps, viele sind aber entweder noch zu undurchdacht oder eben schlicht beta . Office stimme ich dir zu, da gibt es keine Alternative, aber das alleine reicht nicht.
MS muss etwas bringen, dass sie im Moment noch nicht besitzen und das auch niemand anderes besitzt. Reines Kopieren nützt nichts mehr. MS wird hier auch etwas bringen, es ist nur die Frage, sind sie die ersten oder nur Mitläufer ?
Ich sehe es genauso wie @LeonardKlint. Ich habe damals mit der Einführung von Windows Phone 7 mit dem Programmieren angefangen. Die Ausgangslage: Ein neues Ökosystem mit Zukunftschancen und neuen Geräten, und eine App die ich schmerzlich vermisst habe, war weit und breit nicht in Sicht. Anstatt zu jammern, habe ich begonnen, das programmieren für WP7 zu lernen. Ok, ich habe dann Blut geleckt und bin mittlerweile auch hauptberuflich als Programmierer tätig. Microsoft macht hier aber einen entscheidenden Fehler und geht davon aus, dass sehr viele Nutzer dazu bereit sind, das Programmieren zu lernen und vor allem Zeit(!) zu investieren. Gerade… Weiterlesen »
Hahahahahaha… Ich lach mich schlapp. Jetzt nach gefühlten zehn jahren und dem cloud Blödsinn checken sie endlich das man die entwickler verprellt und vergessen hat! Zig mal die sdk’s wechseln, keine Kontinuität und und und. Dabei hätte man so viel potenzial! Aber was soll man erwarten wenn selbst andere programmiertechnologien wie z.b. node, angular anstelle von Asp.net gepriesen wird… Keine mobile plattform mehr, gerade heute wo mobile extrem wichtig ist. Und jetz wo apple zu google wechselt und die build immer noch nicht ausverkauft ist haben sie es hoffentlich geschnallt und schalten ihre arroganz und mantra mässige azure betriebsblindheit mal… Weiterlesen »
Das Cloud-Geschäft ist keineswegs Blödsinn. Sondern sogar sehr lukrativ.
Als Entwickler von Cloud-Anwendungen (nicht für AZURE) ,weiss ich
wovon ich rede. Allerdings ist das nichts für Heim/Hobby-Coder, weil die
Nutzung kommerzieller Cloud-Plattformen eben Geld kostet.
Im Consumerbereich sieht die Sache etwas anders aus….da stimme ich dir
in weiten Teilen zu. Da war das Aus für die mobile Sparte einer der größten
(aber nicht der einzige) Fehler den MS gemacht hat.
Für mich hört sich das eher so an:
Wir haben eingesehen, dass wir zu „blöd“ sind (geworden sind), Software zu entwickeln und die Entwickler mit unserem Schlingerkurs verprellt haben.
Nun sollen es unsere kostenlosen Mitarbeiter (Insider) richten.
Das die Build immer noch nicht ausverkauft ist, bestätigt mich in meiner Aussage. Die Entwickler sind weg.
Oh man, was ist nur aus Microsoft geworden.
Hm… programmieren ist nicht gleich entwickeln❗
Ich befürchte die züchten sich einen Haufen Script-Kiddies.
Hehe, das kann schon sein 😀
Die Fehlentscheidung lautet: Abhängen des eigenen mobilen BS. Dies wird hier auch wieder ganz deutlich.
Es gab vor nicht all zu langer Zeit eine ähnliche Debatte, als es hieß, man müsse bereits im Kindergarten Programmieren lehren, damit Deutschland bei der Digitalisierung in Zukunft mithalten kann. Ich halte das für absoluten Schwachsinn. Auch wenn die Gesellschaft immer digitaler wird, findet nicht jeder diese Tätigkeit erstrebenswert oder hat die Zeit sich damit zu beschäftigen…
Ich stimme dem Artikel zu, was fehlt sind die Produkte mit einem entsprechenden Team dahinter, dass dem Kunden zuhört und dem Kunden das Gefühl gibt wichtig zu sein. Microsoft ist in dieser Hinsicht leider noch eine Spur zu arrogant.
Einem Steve Ballmer hätte ich das sogar zugetraut…einem Satya Nadella , der den
Consumermarkt…noch schlimmmer…den ausserhalb der USA, als völlig unwichtig
betrachtet.Da muss man kein Hellseher sein um zu wissen,wie das ausgehen wird.
Ein bisschen PR-Heißluft reicht da nicht. Microsoft muss in Vorleistung etwas
liefern, um für Entwickler wieder interessant zu werden. Denn die Zeiten wo
der Name Microsoft ausreichte, um Entwickler anzulocken sind vorbei.
Ich denke, man sollte dies nicht überbewerten!
Um eine Sprache zu lernen, bedarf es mehr als einiger Vortragsvideos oder bunter Bilder.
Das wissen die Herren von MS!
Es ist nur eine freundliche Geste, um gewillten Nutzern entgegen zu kommen. Eine Sprache lernen muss jeder für sich selbst, das wird MS niemanden abnehmen können.
Sehr guter Text Leonard! Die wissen einfach nicht mehr ein und nicht mehr aus in Redmond. Sie wollen einfach nicht wahrhaben, dass sie mit dem abgrundtief dümmlichen, viel zu frühen Abwürgen von Windows 10 Mobile bereits die Axt an das wichtigste UWP-Standbein überhaupt gelegt haben; Das Smartphonesegment! Die Devs sind an der redmonder Schieflage völlig unschuldig. Und so humpeln die beinamputierten Hillbillys aus Redmond nun einsam durch die Gegend und glauben tatsächlich irgendwie noch aus eigener Kraft Devs rekrutieren zu können. Das ist nur noch lächerlich und erbarmungswürdig und wird noch mehr Devs in Flucht schlagen, als wenn sie endlich… Weiterlesen »
Nadella als den durch die missglückte Radikal-„Sanierung“ für das Desaster Hauptverantwortlichen sofort vom Chefsessel feuern und zurück in seine Cloud mit ihm… …und ihn für den gesamten von ihm dank mangelnder Weitsicht und falscher Einschätzung fahrlässig verursachten Schaden persönlich verantwortlich machen! Andere hätte da die Kurve (vielleicht unter leichter Einbuße bei den Aktienwerten) noch eher gekratzt… Sein vermeintlicher „Weitblick“ war doch bloß ein allzu gewagter Fernblick ins Reich purer Illusionen… Aber durch Apples Abwanderung zur Google-Cloud (und gerade dahin!) sitzt er jetzt ohnehin schon auf einem innerbetrieblichen Pulverfass und einem Schleudersitz. Dass schon jetzt sein Kartenhaus in sich zusammenfällt, muss… Weiterlesen »