Microsoft hat die Quartalszahlen für das 4. Quartal veröffentlicht. Unter dem Strich hat Microsoft einen Verlust von 2.1 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Einen nicht unwesentlichen Teil dazu beigetragen hat die Abschreibung der Nokia-Gerätesparte, die insgesamt mit 7.5 Milliarden Dollar zu Buche schlug. Wer die Zahlen interpretiert, erkennt auch, dass sie ohne diese enorm hohe Abschreibung, die Microsoft im Vorfeld angekündigt hatte, gar nicht so schlecht wären. Dennoch sank auch der Quartalsumsatz im Jahresvergleich um rund 5% auf 21 Milliarden US-Dollar. Doch schauen wir sie uns etwas genauer an:
Surface-Geräte
Waren die Surface-Geräte bei der Ersterscheinung noch eher ein Sorgenkind von Microsoft, verdient das Unternehmen heute mit den Geräten viel Geld. Konkret hat Microsoft den Umsatz mit der Surface-Gerätesparte um 117% auf 888 Millionen Dollar gesteigert. Laut Microsoft trugen besonders das Surface Pro 3 und das Surface 3 dazu bei.
Xbox-Geräte
Auch mit den Xbox-Geräten konnte Microsoft den Umsatz steigern, hier waren es 27%. Microsoft begründet dies durch den starken Anstieg beim Verkauf der Konsolen, sowie den Einnahmen durch Xbox-Live Abonnements und Spielelizenzen.
Office 365
Die Zahl der Office 365-Abonnenten konnte Microsoft auf 15,2 Millionen erhöhen. Alleine im abgelaufenen letzten Quartal kamen rund 3 Millionen neue Benutzer hinzu. Zu beachten gilt allerdings auch, dass ein Teil der neuen Nutzer das Office 365-Abo mit dem Kauf neuer Hardware gleich kostenlos dazu erhielten (z.B. beim Kauf des Lumia 640).
Lumia-Geräte
Obwohl Microsoft im letzten Quartal 8.4 Millionen Lumias und damit rund 1.7 Millionen Geräte mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum verkaufte, sank der Umsatz um satte 38%.
Windows-Lizenzen
Auf das gesamte Jahr gesehen ist auch der Umsatz mit verkauften Windows -Lizenzen um 8% zurückgegangen. Vor dem Start von Windows 10 hielten sich die Käufer bei älteren Windows Versionen natürlich zurück, mit dem neuen Betriebssystem sollte es hier aber schnell wieder bergauf gehen.
Gesamtumsatz
Im Vergleich zum Vorjahr ist unter dem Strich auch der Gesamtumsatz um rund 5% auf 22,1 Milliarden Dollar zurückgegangen. Trotz der bereits angekündigten Milliardenabschreibung auf die Smartphone-Sparte fielen die Quartalszahlen damit schlechter aus, als von Analysten erwartet. Der Aktienkurs sank im nachbörslichen Handel.
Microsoft befindet sich noch mitten im Umbau. Im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr wurde praktisch jeder Stein umgedreht, vieles umstrukturiert und optimiert. Mit dem Windows 10 Release vor der Tür, herrschte auch im traditionellen Lizenzgeschäft die Ruhe vor dem Sturm. Es bleibt spannend, wie sich die Zahlen im neuen Geschäftsjahr und besonders nach dem Release von Windows 10 auf den verschiedenen Plattformen entwickeln werden. Wer sich den gesamten Bericht von Microsoft ansehen möchte, kann dies über diesen Link tun (Englisch).
Quelle: Microsoft
Der Satz: „über das gesamte Geschäftsjahr verteilt hat Microsoft einen Verlust von 2.1 Milliarden Dollar erwirtschaftet“ stimmt nicht. Dieser Verlust bezieht sich nur auf das letze Quartal. Im gesamten Geschäftsjahr erwirtschaftete MS einen Gewinn von über 18 Milliarden Dollar.
Gruss
Laut den hochgelobten Wirtschaftsexperten bedeutet „weniger Gewinn“ das selbe wie „Verlust“. Das liegt daran dass die Manager sich weniger Boni einstreichen können, also hat die Firma Verlust gemacht, so einfach ist das 😉