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Microsoft verklagt die US-Regierung wegen Zugriff auf Kundendaten

Der Fall des FBI, das Apple aufforderte beim Knacken eines iPhones behilflich zu sein, sorgte und sorgt noch immer für Schlagzeilen. Apple wehrt sich dagegen und bekommt dabei u.A. von Microsoft Unterstützung für ihre Haltung.

Auch in Bezug auf persönliche (Kunden-)Daten auf Microsoft-Servern hat der Konzern aus Redmond eine klare Haltung. Wird ein Account überwacht, informiert Microsoft den entsprechenden Nutzer darüber. Wir haben im Dezember 2015 bereits darüber berichtet. Ein Problem in diesem Zusammenhang stellen die US-Gesetze dar, denn diese können Microsoft einen Strich durch die Rechnung machen und eine solche Meldung verbieten, wenn der Staat eingreift.

Das ist, aus der Sicht von Microsoft, aber verfassungswidrig und muss dringend korrigiert werden. Der Konzern hat daher eine Klage gegen das US-Justizministerium und die amtierende Justizministerin Loretta Lynch eingereicht, um die Aufhebung dieser Praxis zu erwirken. Microsoft stellt in der Klageschrift klar, dass durch diese Praxis der US-Standort für den eigenen Clouddienst (die Rede ist hier vom Business-Bereich) in Gefahr steht.

Noch beinahe interessanter sind aber die Zahlen, die Microsoft in dem Zusammenhang präsentiert. So soll es in den vergangenen 18 Monaten 2’576 Zugriffe von den US-Behörden auf Kundendaten von Microsoft gegeben haben – und der Konzern wurde in mehr als 2/3 dieser Fälle zum Stillschweigen verdonnert. Das ist durchaus eine bemerkenswerte Zahl, besonders wenn man bedenkt, dass die Nutzer ja auch auf den Clouddienst von Microsoft vertrauen und ihre Daten dort abgelegt haben.

Microsoft geht es mit dieser Klage natürlich primär um den Kunden und dessen Daten auf den eigenen Server. Schlussendlich geht es aber auch darum, dass ein gesetzlich geregelter Zugriff für Behörden das Vertrauen in einen solchen Dienst erschüttern könnten. Nur weil die Daten auf Servern des Konzerns lagern, ist das noch lange kein Selbstbedienungsladen für die Behörden. Verständlich, wenn man bedenkt, was der NSA-Skandal bereits ausgelöst hatte.

Doch auch wenn Microsoft in den USA mit dieser Klage scheitern sollte, würde das nicht das Ende für den Clouddienst bedeuten. Microsoft hat längst angekündigt, auch in Europa Datencenter zu bauen, damit die Kundendaten vor einem US-Zugriff geschützt sind. Wer weiss, vielleicht sehen wir bei der entsprechenden Verfügung der US-Justiz in Zukunft ja sogar US-Kundendaten auf europäischen Servern. Es bleibt spannend.

Wer sich Sorgen um seine Daten in der Cloud macht, dennoch aber nicht darauf verzichten möchte, dem empfehle ich die Kombination mit Boxcryptor, um die Daten vor unberechtigtem Zugriff zu schützen. Wie sicher diese Möglichkeit ist, weiss ich persönlich nicht, aber es macht das Ganze auf jeden Fall sicherer – sofern ihr auch ein sicheres Passwort verwendet.


Via ZDNet

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    • Bist am Planen für einen Terroranschlag auf Eisenbahnstrecken? Bedenklich. In die USA würde ich dich nicht mehr Einreisen lassen ?
      Ich mach gerne Bilder von AKWs

  • ... ich seh's kommen... In unseren Comments finden sich gerade die, die sich nicht finden sollten... ^^

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veröffentlicht von
Tom

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