118,1 x 64,7 x 11,7 mm
134 gramm
4 Zoll LCD
800 x 480
2 MP
Qualcomm Snapdragon 200 (Dual Core) 1,2 Ghz
1 GB
8 GB
1560 mAh
Ein niedriger Preis verbunden mit flüssiger Alltagsbedienung. Kein Feature wird wirklich vermisst, sind aber allesamt im Budgetbereich angesiedelt.
Nachdem ich gestern bereits das Review Video vorab veröffentlicht habe, kommt heute meine ausführliche schriftliche Review zum Lumia 435, des neuen Einstiegssmartphone mit Microsoft Branding.
*HIER DER LINK FÜR UNSERE APP NUTZER*
Design
Das Design des Lumia 435 erinnert stark an Nokia’s kurzen Ausflug ins Androidenlager, dem Nokia X. Das Microsoft einfach alte Lagerbestände mit Windows Phone geflasht hat, halte ich aber für ein böses Gerücht. Sowohl das Nokia X als auch das X2 unterscheiden sich Hardwareseitig, erheblich vom Lumia 435. Microsoft musste allerdings bestimmt nicht viel an den Blaupausen für die Fertigungsmaschinen ändern.
Das ist aber gar nicht schlimm: Das „Eisblock“ Design des Nokia X, hat mir schon damals gefallen. „Eisblock“, weil sehr kantig und, zumindest beim schwarzen Cover, ein glasiger Durchscheineffekt an den Ecken ein tolles Highlight setzt. Meiner Meinung hebt es sich in diesem Punkt positiv vom Nokia Lumia 530 ab, das mit seiner runden, bauchigen Form, ein wenig zu generisch daherkommt.
Was ich als „hübsch“ empfinde, gilt natürlich nicht für Jederman. Meiner Frau konnte ich ein herrlich ungefiltertes „dit is aber n fetter Klopper“ (berl. „Das ist aber etwas dick“) entlocken – auch eine Art das Lumia 435 zu beschreiben. Objektiv betrachtet verteilen sich auf knapp 12 cm Länge und 1,2 cm Höhe, 134 gramm Gewicht – das ist schon wuchtig. Dank des abgerundeten Rückens, liegt es nichtsdestotrotz ganz angenehm in der Hand.
Die Verarbeitungsqualität geht in Ordnung. Knöpfe und Gehäuse fühlen sich weitesgehend stabil an, das Microsoft Logo ist dezent eingraviert. Einzig der Hohlraum am Lautsprecher auf der Rückseite fällt negativ auf. Klopft man auf diese Stelle, vibriert das ganze Innenleben leicht mit. Drückt man die Navigationsknöpfe, „hallt“ deren (zu) schwache Vibration im Hohlraum nach. Es ist nicht wirklich schlimm, aber an solchen Sachen merke ich, dass ich ein Budget Smartphone in den Händen halte. Das Wechselcover ist matt (mein Testgerät ist Orange), fühlt sich angenehm an und ist kaum anfällig für Fingerabdrücke.
Nimmt man das Cover ab, erhält man Zugang zu einem Micro-SD (bis zu 128 GB) und einem Micro Sim Schacht. Es lässt sich leicht entfernen und schließt bündig mit dem Smartphone.
Performance
Als ich las, dass das Lumia 435 einen Snapdragon 200 in der Dual-Core Variante besitzt, ließ mich das unweigerlich zusammenzucken. Die abgespeckte Version eines ohnehin schon unbeeindruckenden Budgetsprozessors, das kann doch nur in einer Katastrophe enden, dachte ich mir. Zu meiner Freude stelle ich fest, dass ich falsch lag. Reden wir Tacheles, der Snapdragon 200 Dual-Core mit Adreno 302 GPU ist kein englischer Vollbluthengst. Aber tatsächlich bewältigt das Lumia 435 alle Alltagsaufgaben in moderat flotter Geschwindigkeit. Selbst Spiele wie Asphalt Overdrive oder Candy Crush, haben mich im Test überrascht. Nach anfänglichen Rucklern, pendelten sie sich bei einer gleichmäßigen, annehmbaren Framerate ein.
Durch die 1 GB Ram, gibt es auch keine Einschränkungen was die App Auswahl angeht. Normale Aufgaben erledigt das Lumia 435 ebenfalls überraschend gut. Solange man nicht zuviele Hintergrundaufgaben laufen lässt (vor allem App Installationen), halten sich die Ladezeiten von Skype, Nokia Music, MSN News etc. , in Grenzen. Ruckler im Startbildschirm treten so gut wie nicht auf.
Das Lumia 435 wird ab Werk mit der neuesten Denim Firmware ausgeliefert. Das bedeutet, dass Cortana ebenfalls mit an Bord ist – auch sie läuft einwandfrei. Probleme die teilweise noch auftreten können, habe ich ebenfalls bei meinem Lumia 930 beobachten können, sind also eher dem „Alpha“ Status, denn der Hardware geschuldet.
Display
Bei der letztjährigen IFA versuchte ich verzweifelt die miese Folie vom Display des Lumia 530 zu ziehen. Irgendwann musste ich leider feststellen, dass gar keine drauf war! Die Gute Nachricht: Microsoft hat bei seinen Einsteigerdisplays deutlich nachgebessert. Rein von der Darstellungsqualität war der Bildschirm des Lumia 535 bereits eine ganze Ecke besser als das des Lumia 530 – hier lag das Problem leider an der trägen Toucheingabe. Das LCD Display des Lumia 435 macht hingegen nichts falsch. Es hat eine akzeptable Farbdarstellung (vor allem nach manueller Nachbesserung) und reagiert sauber auf Toucheingaben.
Die Blickwinkelstabilität baut vor allem bei vertikaler Neigung schnell ab und Kontraste und Farben sind in jedem Fall schlechter als beim Lumia 630. Die Schärfe geht mit 233 PPI schon in Ordnung.
Die „Blick“ Funktion ist leider nicht vorhanden – das schmerzt, aber ich kann damit leben. Microsoft war in dieser Generation sehr verwirrend, was dieses „Nokia Merkmal“ angeht. Tatsächlich besitzen von den aktuellen Modellen nur das Lumia 830 und 1520 „Blick“. Ich hoffe hier in Zukunft auf eine verbesserte Struktur bei der Featureverteilung.
Kamera
Kommen wir zur Achillesferse des Lumia 435. Die Hauptkamera hat eine Auflösung von gerade einmal 2 MP. Die Frontkamera löst mit magerer VGA Auflösung auf. Heutzutage muss man das als Notlösung bezeichnen, wenn sogar ein IPad bessere Fotos schießen kann als ein Smartphone von 2015.
Die 2 MP Kamera hat einen fixen Fokuspunkt (auch manuelles nachjustieren nicht möglich) und verfügt über keinen Blitz. Nicht, dass dann grandiose Nachtaufnahmen entstünden, aber viele benutzen den Kamerablitz als Taschenlampe
Trotzdem, das Lumia 435 besitzt sowohl eine Rück- als auch eine Frontkamera. Das ist ein Fortschritt gegenüber früheren Budgetmodellen. Bei gutem Licht, reicht es auch für einen Schnappschuss.
Akku
Wenn die Kamera die Achillesferse des Lumia 425 ist, ist sein Akku, in Budgetmaßstäben, seine Stärke. Mit 1560 mAh ist er gar nicht mal so groß dimensioniert. Das Lumia ist aber recht genügsam und hielt auch bei starker Belastung, einen Tag durch. Sparsamere User können durchaus zwei Tage Nutzungsdauer erreichen.
Fazit
Meine Schlussgedanken: Mit einer UVP von € 89 gibt es nur wenig was man beim Kauf eines Lumia 435 falsch machen kann. Toucheingabe und Bildqualität gehen für einen solchen Preis absolut in Ordnung und stellen eine wesentliche Verbesserung gegenüber dem Lumia 530 dar. Mit dem Lumia 435 erhaltet ihr, für sich allein betrachtet, einen guten, günstigen Alltagsallrounder, dem nichts wirklich fehlt und ein flüssiges Arbeiten und Spielen ermöglicht. Aus dieser Perspektive kann ich jedem, der auf der Suche nach einem möglichst günstigen Einstieg in die Windows Phone Welt ist, das Lumia 435 empfehlen.
Mein Vorbehalt wird durch die Konkurrenz in den eigenen Reihen hervorgerufen. Das Lumia 532 kostet mit einer UVP von €99 nur €10 mehr. Dafür bekommen wir eine 5MP Hauptkamera, einen Blitz, einen Quadcore Prozessor und die „Blick“ Funktion. Das sind verdammt viele Vorteile „für ’nen läppischen Zehner“.
Von daher lautet mein Urteil: Sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis, aber für die allermeisten wird sich eher der Kauf eines Lumia 532 lohnen!
Fragen, Anregungen, oder seht ihr das gar völlig anders? Lasst uns euren Comment da!
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POSITIV
Preis
Akkudauer
Allgemeine Performance (auch in Spielen)
Kapazitive Navigations Knöpfe
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NEGATIV
Schlechte Kamera
Kein Blitz(Taschenlampe)
Kein „Blick“
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