Microsoft erzielte im Dezember einen Umsatz von 36,9 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 14 Prozent entspricht, und übertraf damit die Erwartungen der Wall Street mit einem Gewinn von 11,6 Milliarden US-Dollar. Da sollte man doch meinen, dass dieser Gewinn auch auf den Xbox-Bereich zurückzuführen ist, da Microsoft nicht nur die aktuell leistungsstärkste Konsole im Rennen, sondern auch endlich die Xbox Series X enthüllt hat.
Das ist jedoch nicht der Fall: Der Umsatz der Xbox-Sparte ist um ganze 21 Prozent gesunken und der Umsatz mit Xbox-Inhalten und -Diensten sank um 11 Prozent auf 2,4 Milliarden US-Dollar. Beide Kennzahlen entsprachen jedoch den Erwartungen. Microsoft sagte, der Umsatz mit Inhalten und Diensten sei „gegenüber dem hohen Vorjahresniveau gesunken, das vor allem durch einen Titel eines Drittanbieters erzielt wurde“ – hiermit wird sich auf Fortnite bezogen. Jedoch wurde der Rückgang teilweise durch das Abonnementwachstum bei Diensten wie Xbox Game Pass und Xbox Live Gold ausgeglichen.
Satya Nadella, der CEO von Microsoft, gab gestern bekannt, dass das Unternehmen im Quartal einen neuen Rekord für monatlich aktive Xbox Live-Benutzer aufgestellt hat. Xbox Game Pass-Abonnenten haben sich mehr als verdoppelt. Microsoft scheint hier also die richtige Strategie mit seinen Diensten zu fahren.
Doch wie kommt es, dass der Gesamtumsatz dennoch um 14% gestiegen ist? Das stärker als erwartete Quartal war zum Teil auf einen Anstieg des Commercial Cloud-Umsatzes des Unternehmens um 39 Prozent zurückzuführen, der sich im Quartal auf 12,5 Milliarden US-Dollar erhöhte. Diese Kennzahl, die unabhängig von den Unternehmensergebnissen berechnet wird, umfasst Produkte wie Office 365 Commercial, die Microsoft Azure-Cloudplattform, Microsoft Dynamics-Business-Anwendungen und LinkedIn.
Satya Nadella gab nach der Veröffentlichung der Ergebnisse in einer Telefonkonferenz mit Analysten preis, dass sich die Ausgaben für Technologie in Prozent des BIP in den nächsten zehn Jahren voraussichtlich verdoppeln werden. Er sagte, Microsoft plane, von diesem Wachstum zu profitieren, indem es Kunden mit „einem Geschäftsmodell anspricht, das vertrauenswürdig und auf ihren Erfolg in dieser neuen Ära ausgerichtet ist.“
Es geht also weiterhin bergauf, wofür hauptsächlich die Cloud-Strategie Microsofts verantwortlich ist. Dass der Umsatz des Gaming-Bereichs abgenommen hat, ist sicherlich auch der Zeit nach dem Weihnachtsgeschäft geschuldet. Die Umsätze werden gegen Ende des Jahres wieder steigen: Nicht nur sehen wir dann wieder dem Weihnachtsgeschäft, sondern auch der Veröffentlichung der Xbox Series X entgegen.
Was erwartet ihr dieses Jahr noch von Microsoft und Xbox? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Quellen: Microsoft Pressebericht, GeekWire, GeekWire
Dass es hauptsächlich an der Cloud liegt ist doch schlicht falsch und vermittelt den Eindruck dass Microsoft auf nur einem Standbein steht. Das stimmt nun mal nicht. Und dann kommen wieder die Leute und meinen: „Ein letztes Aufzucken vor dem unweigerlichen Untergang. Mit der Aufgabe von Windows Mobile hat der Google Spion Nadella das Unternehmen sabotiert. Die einseitige Ausrichtung auf Cloud ist eine große Gefahr da die Cloud nur eine Blase ist. Bla bla.“ Was mich wundert ist ja dass die Surface Umsätze steigen obwohl in Sachen Surface abseits des Pro X in den letzten Jahren nicht wirklich was großes… Weiterlesen »
Ja, das ist richtig. Die Umsätze schwanken natürlich auch das gesamte Jahr für die einzelnen Bereiche, was auf die verschiedensten Einflüsse ankommt.
Sicherlich ist die Cloud nicht das einzige Standbein von Microsoft – da gebe ich dir Recht. Es lässt sich aber nicht leugnen, dass sie auf jeden Fall auch den Erfolg des Unternehmens maßgeblich beeinflusst.
Das stimmt natürlich. „Intelligent Cloud“ dürfte für etwas mehr als die Hälfte der Umsatzgewinne in diesem Quartal verantwortlich sein so Pi mal Daumen gerechnet. Mal schauen wann die Cloud „More Personal Computing“ überholt. Ich glaube beim nächsten Quartalsbericht könnte das schon der Fall sein. Ein großes Abschwächen des Wachstums dürfte ja nicht zu erwarten sein und Windows und Co wachsen sicher nicht mehr sonderlich. Da kann mam eher einen Umsatzrückgang erwarten.
…nette Ueberlegungen… 😉 Allerdings sehe ich eher schwarz fuer MS‘ Zukunft im Geschaeftskundenumfeld. Das Server-/Domain-Geschaeft wird wohl kurz- oder mittelfristig wegbrechen. Die halbjaehrliche Auslieferung immer neuer unfertiger und fehlerbehafteter Windows 10 – Client-Versionen sowie die anhaltenden undokumentierten Aenderungen an Windows Server 2016 / 2019 werden sicherlich schon bald genau dafuer sorgen. Dazu kommen die teilweise sehr massiven Probleme mit den Windows-Updates durch ungenuegende Test im Vorfeld… Und die Kurse zur Zertifizierung der IT-Administratoren fuer Server 2019 sollen jetzt endlich Mitte / 2. Haelfte 2020 beginnen, also ca. 1 Jahr nachdem es den Server schon gibt und MS diesen (wie gewohnt)… Weiterlesen »
Nach dem endgültigen Hinausdrängen von Microsoft und der Konsolidierung ihres so erstarkten Consumer-/Privatkundenbereichs werden sich Amazon, Apple und Google sicher anschicken, auch noch die restliche dann vielleicht bereits kriselnd „abholbereite“ Business-Beute anzuknabbern oder am Ende sogar ganz unter sich aufzuteilen.
…ein in der momentanen situation durchaus denkbares szenario, wie ich finde. fuer die, die es bezweifeln : fuer wen hat microsoft doch gleich nochmal geworben, als es mit der smartphone-sparte zuende ging ?
das ist ja schon fast so, wie wenn ein duellant sich beim duell selbst erschiesst… sinnbildlich gesprochen…