Seit Ende Juni steht Windows 11 inzwischen offiziell als Insider Preview im Dev Channel zur Verfügung. Am 5. Oktober will Microsoft die neue Version für Windows 10 Nutzer kostenlos als Upgrade zur Verfügung stellen. Die neue Software hat viele Neuerungen im Gepäck. Einige davon hatten wir uns schon einmal in der ersten Insider-Build für euch angesehen.
Heute möchten wir noch einmal einen genaueren Blick auf die Modifikationen werfen, die User im Zusammenhang mit Microsoft Edge erwarten dürfen. Hier gibt es nämlich nicht nur einige Anpassungen des Browsers selbst, auch der Microsoft Store wird durch Windows 11 ein Facelift erhalten.
Edge goes Windows 11
Mit dem Upgrade auf Windows 11 erhalten viele Features der Software eine Überarbeitung. Ein nicht unerheblicher Teil der Neuerungen entfällt auf die Optik, die ein durchgängiges und modernes Design verspricht. Aber Windows 11 ist weitaus mehr als ein reines Schönheitsupgrade. Auch viele Funktionen werden nach der Aktualisierung mit Neuerungen aufwarten.
User, die auf den eigenen Browser von Microsoft setzen, werden Edge unter Windows 11 noch einmal neu kennenlernen. Vor zwei Wochen haben wir uns das Visual Update für euch genauer angesehen, das Microsoft Edge verpasst hat. Damit soll das neue und einheitliche Design von Windows 11 auch im Browser fortgesetzt werden. User dürfen sich auf einige Neuerungen in Schriftart, Textgröße und Alignement einzelner Elemente freuen.
Eine weitere spannende Neuerung im Zusammenhang mit Edge hat Microsoft erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben. Mit dem Upgrade auf Windows 11 findet der hauseigene Browser endgültig den Weg in den Microsoft Store. Damit stellt Microsoft eine weitere der hauseigenen Win32-Anwendungen zum direkten Download über den eigenen Store bereit. Warum diese eher unspektakulär klingende Veränderung viele Vorteile birgt, erklären wir euch im Folgenden.
Vorteil für User: Edge wird künftig über den Store aktualisiert
Einer der größten Vorteile für User besteht darin, dass Edge nach dem Upgrade auf Windows 11 nicht nur direkt über den Microsoft Store heruntergeladen werden kann, sondern auch, dass die Anwendung künftig über den Store aktualisiert wird. Was auf den ersten Blick eher unscheinbar wirkt, bringt enorme Sicherheitsvorteile mit sich. Mit dem Store bietet Microsoft für den Browser eine zentrale Downloadstelle für notwendige Updates an und erleichtert so den Zugriff auf sicherheitsrelevante Aktualisierungen. Damit können User künftig einfacher dafür sorgen, dass ihre Online-Aktivitäten durch regelmäßige Updates geschützt werden. Außerdem sollen wichtige Sicherheitsupdates in Zukunft für Anwendungen, die direkt über den Microsoft Store heruntergeladen wurden, auch zentral über den Store angestoßen werden.
Mit der wachsenden Bedeutung von Themen wie Datenschutz und Zahlungsverkehr im Internet ist die Eigenverantwortung von Usern gestiegen. Die Aktualität des verwendeten Browsers gehört zu den häufigsten Expertentipps in Sachen Internetsicherheit. Das gilt insbesondere für User, die regelmäßig auf Online-Dienste mit Zahlungsverkehr zugreifen. Online Casinos empfehlen ihren Kunden beispielsweise, ihre sensiblen Daten unter anderem durch aktuelle Software zu schützen. Das gilt für native Apps, die Spielern zum Download zur Verfügung stehen, aber auch für jegliche andere internetrelevante Software, die auf dem Endgerät installiert ist. Eine aktuelle Browserversion ist unverzichtbar, wenn statt einer nativen App eine rein browserbasierte Anwendung genutzt wird oder eine Hybridversion, die sowohl den Zugang per App als auch direkt über den Browser ermöglicht.
Microsoft hat sich auch in der Vergangenheit immer darum bemüht, potenzielle Sicherheitslücken zeitnah zu schließen. Insbesondere bei kleineren Fixes war allerdings ein hohes Maß an Selbstständigkeit auf Seiten der User gefragt, wenn zum Beispiel nicht zwingend erforderliche Updates zur Verfügung standen. Über eine zentralisierte Plattform wie den Microsoft Store könnte nicht nur der Zugang zu Updates erleichtert werden, sondern auch ein neuer Anreiz geschaffen werden, um sich über Aktualisierungsangebote zu informieren.
Microsoft Store wird durch Windows 11 attraktiver
Mit dem Umzug von Edge im Zuge von Windows 11 möchte Microsoft nicht nur für mehr Sicherheit und Komfort der Nutzer sorgen, sondern auch den Store spürbar aufwerten. Bisher war der Beitrag von Microsoft zum Angebot im Store auf PWA- und UWP-Apps begrenzt. Mit der Premiere einer Win32-Anwendung sollen hier neue Wege beschritten werden.
Erst im April hatte Microsoft nach vorheriger Ankündigung den Store for Business and Education eingestellt. Mit den Anpassungen rund um Windows 11 sollen nun neue Möglichkeiten implementiert werden, die einen Besuch im Store wieder interessanter machen. Mit der Einführung von Edge im Microsoft Store will das Unternehmen auch ein klares Signal für andere Entwickler und Anbieter setzen und sie dazu auffordern, entsprechende Anwendungen für Windows-11-User zu entwickeln und sie für den Download über den Microsoft Store zur Verfügung zu stellen.
Auf diese Weise soll durch das Upgrade auf Windows 11 auch ein Quantensprung für den Store umgesetzt werden. Unter Windows 10 hielt sich die Begeisterung der User für das Angebot und die Serviceleistungen in Grenzen. Auch Entwickler scheuten vielfach die Hürden, die damit verbunden waren, eigene Produkte im Microsoft Store unterzubringen. Mit der neuen Windows-Version soll sich der Store merklich öffnen und Drittanbietern den Zugang erleichtern. Dafür kündigte Microsoft zunächst an, unter Windows 11 auf die bisher geltende UWP-Pflicht für Anwendungen im Store zu verzichten. Damit könnten Drittanbieter ihre Software künftig auch mit Win32-Installer zur Verfügung stellen. Außerdem kündigte Microsoft an, Entwicklern und Anbietern künftig vollkommen eigenständig die Möglichkeit zu geben, Software im Store bereitzustellen und zu aktualisieren. Auch ein finanzieller Anreiz soll geschaffen werden. Deshalb stellte Microsoft bereits in Aussicht, mit dem Upgrade auf Windows 11 auf die Abführung eines Eigenanteils für Anwendungen von Drittanbietern zu verzichten.
Der Einzug von Microsoft Edge im Store hat freilich vor allem die Aufgabe, ein klares Zeichen für den zukünftigen Kurs zu setzen. Die Basisversion des Browsers ist auch bei Windows 11 vorinstalliert und steht Usern deshalb auch ohne zusätzlichen Download zur Verfügung. Trotzdem hat die symbolische Bereitstellung dieses Flaggschiffes bereits Wirkung gezeigt. Seit Juli sind mit dem Adobe Acrobat Reader, Zoom und OBS bereits einige interessante Win32-Anwendungen im Microsoft Store zu finden. Spätestens mit dem endgültigen Launch des Systemupgrades am 5. Oktober dürfte sich dieser Trend fortsetzen und den Microsoft Store für Windows-User künftig um ein Vielfaches interessanter machen.
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Leider aber nur der Installer und nicht der Browser selbst. Es werden einem zwar im Store Edge Addons angeboten aber diese sind noch vom Legacy und obwohl der nicht mehr installiert ist können die Addons installiert werden. MS öffnet den Store für Win32 Anwendungen und Android Apps aber ob der Edge Addon Store als Schnittstelle kommt? Wäre zumindest durchaus angebracht da der alte Edge diesen Vorteil hatte.