Der Datenschutzskandal rund um Facebook, der vor einem Jahr mit den Enthüllungen im Cambridge Analytica seinen Anfang nahm, zieht immer größere Kreise.
Laut einer Untersuchung der Seite Privacyinternational (PI) hat Facebook auch dann Nutzerdaten erhalten, wenn man gar keinen Facebook Account besaß. Und zwar von anderen Apps.
Großnamige Apps schicken Daten zu Facebook – ohne Zustimmung und Account
Die Liste der Apps, die ohne Einfluß des Nutzers Daten an Facebook senden, beinhaltet bekannte Namen:
- Yelp
- Duolingo
- Indeed Jobsuche
- King James Bibel-App
- Qibla Connect
- Muslim Pro
Diese Apps senden aktuell Daten an Facebook, bevor der Nutzer dem zustimmen (oder ablehnen) kann.
Einige Apps haben mittlerweile Updates veröffentlicht, die das „Datenleck“ schließen:
- Spotify
- Skyscanner
- KAYAK
Die Informationen, die einige Apps zu Facebook senden, sind teilweise nicht einmal anonymisiert. Bei der App Muslim Pro (einer Koran-App) konnten die Nutzerdaten direkt der Google Advertisement ID zugeordnet werden.
Was kann ich gegen das ungewollte Teilen meiner Daten tun?
PI gibt einige Tipps wie ihr das ungewollte teilen eurer Daten unterbinden könnt:
- Setzen Sie Ihre Werbe-ID regelmäßig zurück. Dies wird Sie nicht davon abhalten, verfolgt und profiliert zu werden, aber es kann dennoch die Invasivität Ihres Profils vorübergehend einschränken. Diese finden Sie auf den meisten Android-Geräten unter Einstellungen > Google > Anzeigen > Werbe-ID zurücksetzen.
- Beschränken Sie die Anzeigenpersonalisierung, indem Sie die Anzeigenpersonalisierung in den Android-Einstellungen deaktivieren. Diese finden Sie auf den meisten Android-Geräten unter Einstellungen > Google > Anzeigen > Abmeldung von personalisierter Werbung.
- Überprüfen Sie regelmäßig die Berechtigungen, die Sie verschiedenen Apps erteilt haben, und beschränken Sie sie auf das, was unbedingt erforderlich ist, damit Sie diese App nutzen können. Zum Beispiel die Einstellung von Apps, die Standortinformationen sammeln, um diese Informationen nicht „immer“, sondern nur „bei Verwendung“ usw. zu sammeln. Diese finden Sie auf den meisten Android-Geräten unter Einstellungen > Apps oder Application Manager (je nach Gerät kann dies unterschiedlich aussehen) > tippen Sie auf die App, die Sie überprüfen möchten > Berechtigungen. Bei aktuellen Android-Versionen wird dies nativ im Abschnitt Apps der Einstellungen unterstützt. Auf älteren Android-Versionen kann App Ops auf unterstützten ROMs verwendet werden.
- Viele Apps können steuern, wie andere Apps auf Ihrem Handy mit dem Netzwerk und untereinander interagieren. Ein Beispiel ist Shelter, mit dem Sie Apps in verschiedene Profile innerhalb des Android-Geräts unterteilen können, wodurch unterschiedliche Zugriffskontrollen oder separate Google-Konten möglich sind und separate Werbe-IDs für verschiedene Apps verwendet werden können. Wir haben die Wirksamkeit solcher Werkzeuge jedoch noch nicht ausführlich getestet.
- Durch den Einsatz einer telefonbasierten Firewall wie AFWall+ oder NetGuard können auch Verbindungen zu Adressen wie graph.facebook.com eingeschränkt werden. Wir empfehlen den Nutzern, vor dem Einsatz solcher Tools eine eigene Recherche durchzuführen und ihre Grenzen und Auswirkungen zu verstehen.
Zum Originalartikel geht es hier.
Meiner Meinung ist Facebook ein typisches Generationsprodukt. Die nächsten Generationen werden dieses Produkt nicht mehr nutzen, weil andere Interessen vorhanden sein werden.
Ich persönlich erwäge schon ne zeit lang facebook zu löschen da ich es eh nicht wirklich benutze
Bin seit einem Jahr weg und ich vermisse es keine Sekunde. Für den informativen Inhalt hält jetzt Feedly her und der Rest? Ich weiß nun echt nicht mehr bescheid, wer was zu Mittag hatte. Was für ein Verlust.
Meine Tochter nutzt Duolingo aktiv auf dem Lumia. Facebook hat Sie nicht. Tolle Wurst
WA habt Ihr geflissentlich unterschlagen. Weil Ihr dank Herdentrieb zu denen gehört, die per WA ohne deren Einverständnis einzuholen die Daten all Eurer abgespeicherten Kontakte Fr…buch zur Verfügung stellt?
Das ist so nicht ganz richtig. In den AGB von WA ist eindeutig nachzulesen, dass Kontaktdaten abgeschöpft werden und die User !könnten! es wissen, wenn sie denn wollen würden. Ich könnte in meinem Freundeskreis so viele verklagen ohne selbst eine Klage befürchten zu müssen. Aber wer macht das schon? Bei den in dem Artikel genannten Apps hat der User jedoch nie eine Info bekommen, dass Daten automatisch zu FB wandern und nur ein Verzicht auf diese Apps diese Schnittstelle nicht aufmacht. Aber hey, wer die Werbe-ID und das Recht auf Erstellung personalisierter Werbung zulässt, hat sich mit Datenschutz vermutlich auch… Weiterlesen »
Ist das nicht schon alter Kaffee?
Ab Android 9 besteht die möglichkeit den DNS Server zu ändern und zb. „ads-dot.securedns.eu“ (oder andere {vertrauenswürdige} Anbieter) einzutragen.
Vorteil: DoT sowie das blocken der jeweiligen Ads, Tracker, etc.. ohne Einbußen der Akkulaufzeit!
AFWall+, Netguard, Blokada, etc. ermöglichen diesen Schritt über eine VPN Schnittstelle, was neben dem erhöhten Akkuverbrauch sowie kein DoT auch das verwenden weiterer VPN Dienste unterbindet.
Jedoch sollte jeder sich im Klaren sein, das die Verwendung eine SP immer derartige Überraschungen/Risiken mit sich bringt.
Ein Raspi mit Pie-hole an den Router geklemmt, hilft zumindest im heimischen Netzwerk, das senden von den meisten Daten an die bekanntesten Adressen zu unterbinden. Auf Samsung Geräten kann man sich mal Disconnect pro oder adhell ansehen (nonroot). Alternativ gibt es auch DNS Server die teils sowas schon blocken.
Ich bin kein Freund von Facebook auch wenn ich WhatsApp habe, das werde ich bald löschen.@ Höli ist doch egal zu wissen was jemand zu Mittag hatte odeer nicht?
Das war ja auch sarkastisch gemeint.