Immer wieder hieß es aus Cupertino, dass man nicht an einem Touchscreen-MacBook arbeite. Nun allerdings ist ein Patent aufgetaucht, welches genau dieses zeigt. Natürlich ist Patent nicht gleich Produkt, aber Apple wäre offenbar bereit, wenn man dies als strategisch sinnvoll beurteilen würde.
Patent für „Cross Device Interaction“
Das bei der zuständigen US-Behörde eingereichte Patent läuft unter der Sammelbezeichnung Cross Device Interaction und könnte auf Funktionen der kommenden Generationen der Geräte des Apple-Ökosystems hinweisen. Wie aus der Beschreibung hervorgeht, verfügt das Gerät über ein „berührungsempfindliches Display“. Bei diesem könne der Benutzer verschiedenen Fingereingaben über das Display nutzen, um Befehle und Funktionen auszuführen.
Craig Federighi, seines Zeichens Apples Senior Vice President sagte erst kürzlich, dass man beschlossen habe, keine Touchscreen-Macs zu produzieren. Als Grund wurde die mühsame Eingabemethode und das Bewegen der Hand über dem Bildschirm genannt, welche gegen die Bedienungsergonomie des Mac verstoßen würde.
„We really feel that the ergonomics of using a Mac are that your hands are rested on a surface, and that lifting your arm up to poke a screen is a pretty fatiguing thing to do,“ he said. „I don’t think we’ve looked at any of the other guys to date and said, how fast can we get there?“
„Wir sind der Meinung, dass die Ergonomie eines Mac darin besteht, dass Ihre Hände auf einer Oberfläche ruhen und dass es ziemlich anstrengend ist, den Arm anzuheben, um auf einen Bildschirm zu tippen“, sagte er. „Ich glaube nicht, dass wir uns bisher einen der anderen Hersteller angesehen haben und gesagt haben, wie schnell können wir dorthin gelangen?“
Plattformübergreifende Funktionen?
Ein besonders interessanter Aspekt des Patents liegt darin, dass es die Möglichkeit gegeben wird, dass man mehrere Apple-Geräte gleichzeitig verwenden kann. Das Patent spricht auch davon, dass der User die Geräte mit der Stimme, einem Blick oder eben Touch bedient werden können, je nachdem wo sich gerade der Fokus des Benutzers befindet. So könnte man sich zum Beispiel ein Video auf einem größeren Display ansehen, die Steuerung aber über das Smartphone erledigen.
Es geht auch darum, dass die beiden Geräte die Nähe zueinander erkennen und relevante Informationen über jedes Gerät anzeigen, während sie zusammen sind.
Die aktuelle Steuerung von Geräten hält Apple für überholt
„Current methods for interacting with content displayed on electronic devices are outdated, time consuming, and inefficient,“ it says. „For example, some existing methods use complex and time-consuming user interfaces, which may include multiple key presses or keystrokes, and may include extraneous user interfaces. In addition, these methods take longer than necessary, thereby wasting energy.“
„Die derzeitigen Methoden zur Interaktion mit den auf elektronischen Geräten angezeigten Inhalten sind veraltet, zeitaufwändig und ineffizient“, heißt es darin. „Einige der vorhandenen Methoden verwenden beispielsweise komplexe und zeitaufwändige Benutzeroberflächen, die mehrere Tastendrücke oder -anschläge umfassen und auch fremde Benutzeroberflächen enthalten können. Außerdem dauern diese Methoden länger als nötig und verschwenden dadurch Energie.
Als Fazit nennt das Patent den Grund, warum es eine neue Art der geräteübergreifenden Bedienung erfordert:
„There is a need for electronic devices that provide efficient methods and interfaces for engaging in cross device interactions. Such techniques can reduce the cognitive burden on a user who interacts with content displayed in computer user interfaces of devices that are placed over each other, thereby enhancing productivity,“
„Es besteht ein Bedarf an elektronischen Geräten, die effiziente Methoden und Schnittstellen für geräteübergreifende Interaktionen bieten. Solche Techniken können die kognitive Belastung eines Nutzers, der mit den Inhalten interagiert, die in den Benutzeroberflächen übereinanderliegender Geräte angezeigt werden, reduzieren und dadurch die Produktivität steigern“.
Unter den für dieses Patent verantwortlichen Personen befindet sich auch Chang Zhang. Von ihm stammen nicht weniger als 50 Patente, darunter auch eine „Multifunktionseingabevorrichtung mit einer eingebetteten kapazitiven Sensorschicht“ oder in Kurz: Der Apple Pencil mit Touch Interface.
Würde euch ein MacBook mit Touchscreen gefallen?
Bleibt nur die Frage, warum?
Der Winkel eines klassischen Laptop wäre ungeeignet. MacOS ist unangepasst und läuft bei weitem besser mit einem Trackpad. Und nicht zuletzt greift man den Markt des iPad Pro an, auf dem man, wenn man möchte MacOS spiegeln kann….
Sehe für Apple keinen Mehrwert.