Streaming Anbieter bieten Privatpersonen sowie Unternehmen die Möglichkeit über ein Programm mit anderen Personen zu kommunizieren. Des Weiteren können die Streamer ein Programm, ein Videospiel oder eine Video-Aufnahme ihren Zuschauern in Echtzeit präsentieren. Das Echtzeit-Streaming, beziehungsweise Live-Streaming, gilt als technisch kinderleicht. Zur selben Zeit werden Streams häufig gebannt, da die Betreiber des nicht mit der Rechtslage von Live-Streaming vertraut sind.
Wo wird Live-Streaming eingesetzt?
Live-Streams sind das Gegenteil von Angeboten, bei denen Serien oder Filme auf Wunsch abrufbar sind. Besonders bei Spotveranstaltungen und Konzerten, aber auch bei Versammlungen im Bundestag, Gerichtsverhandlungen oder Auktionen finden immer mehr Live-Streamings statt.
Auch auf den Sozial-Media-Plattformen können Zuschauer ihren Influencer live im Stream folgen. Influencer nutzen Liveausstrahlungen meist, um ihren Fans zu ermöglichen mit ihnen zu kommunizieren, bei sogenannten „Let’s play“-Streams dabei zu sein, oder zusammen etwas anzuschauen.
Beliebte Live-Streaming Plattformen
- Twitch – Videospiele und E-Sport
- YouTube Live
- Instagram Live
- TikTok Live
- Facebook Live
- Periscope
Twitch als Arbeitsplatz: Mit Streaming Geld verdienen
Twitch ist einer der Top Anbieter in Sachen Live-Streaming weltweit. Ab einer gewissen Reichweite und Follower-Anzahl ist es Streamern sogar möglich Einnahmen zu erzielen. Die Einnahmen fangen meist bei ein Paar Euro an und können bis auf die Selbstständigkeit übergehen. Laut einem Ranking von ingame.de erzielten die Top 5 der deutschen Twitch-Streamer von August 2019 bis Oktober 2021 zwischen rund 1,3 Millionen bis 2,4 Millionen Dollar. Das Geld verdienten sie überwiegend durch folgende Highlights:
- Geld durch Abos (Zuschauer unterstützen extra), Subs (Monats-Abonnement)
- Donations (Spenden für extra Unterstützung)
- Partner-Programme
- Verkauf von selbst designtem Merchandise
Besonders lohnend ist der Verdienst durch externe Partner, die ein Sponsoring oder Werbung auf dem Streaming-Kanal buchen. Sponsoren sollten vor einer solchen Buchungsannahme gründlich analysiert und geprüft werden. Zudem ist nicht jede Werbung auf jeder Plattform zulässig. So gibt es beispielsweise auf manchen Plattformen ein Verbot für Werbung für Waffen, Alkohol und andere Drogen.
Zudem werden auch manche Spiele und die Zusammenarbeit mit den thematisierenden Onlineportalen von den Streaming-Diensten nur eingeschränkt erlaubt. Das Live-Streaming von Glückspielen sowie Online-Sportwetten ist beispielsweise in Deutschland nur unter gewissen Voraussetzungen zulässig. Der neue Glücksspielstaatsvertrag besagt, dass nur in Deutschland legale Angebote beworben werden dürfen. Die Werbung muss dabei „maßvoll“ sein und darf das Spiel nicht als eine Möglichkeit des Geldverdienens oder als Lösung finanzieller Probleme darstellen.
Muss ein Streamer ein Gewerbe anmelden?
Wer sich überlegt selbst zu streamen, sollte sich vorher mit den nötigen Vorbereitungen vertraut machen. Wenn es um das Anmelden eines Gewerbes geht, kann sich jeder unabhängig von den eigenen Bedürfnissen und Zielen entscheiden. Die Anmeldung eines Gewerbes findet meistens erst statt, wenn sich die erzielten monatlichen Einnahmen in regelmäßigen Abständen in einer angemessenen Mindestlohnsumme auszahlen lassen. Grundsätzlich kann man sich an folgenden Fragen orientieren:
- Verdiene ich monatlich genug Geld, um laufende Rechnungen langfristig zu bezahlen?
- Möchte ich meinen bisherigen Karriereweg beenden, um Vollzeit zu Streamen?
- Lohnt sich das Live-Streaming mehr als ein Nebenjob?
- Habe ich vor, mit Streaming selbstständig zu arbeiten und die Tätigkeit zu meinem Beruf zu machen?
Streaming: Was ist rechtlich zu beachten?
Live-Streamen ist einfach. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass Live-Streaming kein rechtsfreier Raum ist und die Persönlichkeitsrechte der gefilmten Personen, genauso wie bei der Verwendung von Fotos oder Videos im Unternehmensmarketing, gewahrt werden müssen. Das bedeutet, die Rechte am eigenen Bild müssen gewahrt und es muss darauf geachtet werden, dass beim Live-Stream keine Urheberrechte verletzt werden.
Auch wer Musik in seinen Live Streams verwendet, muss sich vorher informieren, ob es sich um GEMA pflichtige Musik handelt. Anzuraten ist hier in jeden Fall bei der GEMA nachzufragen und die notwendigen Lizenzen einzuholen. Zudem hat das Live-Streaming eine rechtliche Besonderheit, die beispielsweise bei der Veröffentlichung von YouTube Videos, also klassischen Video-On-Demand, keine Rolle spielt.
Unter bestimmten Umständen kann Live-Streaming als zulassungspflichtiger Rundfunk eingeordnet werden. In diesem Fall benötigt man als Live-Streaming-Anbieter eine Rundfunklizenz. Diese kostet zwischen 100 € und 10.000 € und muss bei der zuständigen Landesmedienanstalt beantragt werden. Wie und wann ein Live Streaming Vorhaben als Rundfunk eingestuft wird, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Was ist die GEMA?
Egal ob über YouTube, Twitch, Instagram oder TikTok – Es gilt: Wer während seines Livestreams zusammen mit seinen Fans Musik hören möchte, muss den Urheber mit einbeziehen. Hierfür ist die GEMA-Lizenz zuständig.
Die GEMA vertritt die Rechte von Musikern und sorgt dafür, dass sie für ihre Arbeit fair bezahlt werden. Das heißt, solange ein Live-Stream im Internet verfügbar ist und Musik enthält, deren Urheber von der GEMA vertreten wird, muss der Stream immer bei der GEMA registriert werden.
Sollte der Stream auf einer Plattform stattfinden, die einen Lizenzvertrag mit der GEMA hat, entfallen die Lizenzierungspflichten des einzelnen Streamers. Hier sollte man sich jedoch vorher mit seiner Plattform auseinandergesetzt haben. Zudem veröffentlichen manche Streamer Stream-Abschnitte auf Plattformen wie YouTube. Auch hier sollte bedacht werden, dass ein veröffentlichtes Video mit urheberrechtsverletzendem Inhalt keine Einnahmen erzielen kann.
Beispiel:
Hat ein Musiker keinen Vertrag mit der GEMA oder bei einem anderen Institut für Nutzungsrechte, so muss nichts beachtet werden. Ebenso wenn ein Streaming-Anbieter, wie beispielsweise YouTube, einen Vertrag mit der GEMA hat. Nur wenn Persönlichkeitsrechte von Musikern vertraglich festgehalten wurden, muss man Gebühren zahlen. Im Zweifelsfall ist es besser nachzufragen, da Mahnungen sonst teuer ausfallen können.
Persönlichkeitsrecht – Recht am eigenen Bild
Neben den einzelnen Lizenzen gibt es auch viele Fehler, welche während eines Streams passieren können. Oft variieren diese von Plattform zu Plattform. Auf Twitch wird es beispielsweise nicht toleriert, wenn man seinen Zuschauern ein selbstzerstörerisches Verhalten wie Verstümmelung, Selbstmorddrohungen, vorsätzliche Verletzungen, Drogenkonsum und exzessiven oder sogar illegalen Konsum von Alkohol präsentiert.
Auch spezielle Rechte wie das Persönlichkeitsrecht können, während eines Streams verletzt werden. Genau deshalb sollten folgende Dinge nicht ohne Einwilligung gefilmt werden:
- keine Liveübertragung von Personen/Kindern
- keine geheimen Liveübertragungen von Personen
- keine Livestreams vor/von Gebäuden/Wohnungen
- keine Aufnahmen von nackten/wehrlosen/hemmungslos betrunkenen Personen
- keine Verletzung des Hausrechtes von Einrichtungen wie Museen, Zoos, Events, etc.
Des Weiteren sollte man beim Filmen von Unfällen und Katastrophen beachten, dass weder die Opfer, noch die Helfer (Sanitäter, Feuerwehr, Polizei, technisches Hilfswerk) oder sonstige Beteiligte erkennbar gefilmt und live gesendet werden, solange deren Einverständnis zur Aufnahme und Veröffentlichung nicht vorliegt. Zudem ist das Livestreaming von sexuellen Handlungen auf den meisten Streaming-Plattformen (außer dafür vorgesehene Plattformen, die ab 18 Jahren sind) strafbar. Hier ist in der Regel mit einer Strafe wegen Verbreitung pornographischer Schriften zu rechnen.
Rechtliche Probleme beim Live-Video-Streaming
Für das Live-Streaming gibt es Sonderregelungen, welche in seltenen Fällen auch für Influencer auf YouTube oder anderen Plattformen wie Twitch gelten. So gibt es eine sogenannte Rundfunklizenz, die derzeit Streamer wie Knossi, Gronkh, MontanaBlack und Trymacs benötigen, um legal zu streamen. Möchte man unter gewissen Kriterien streamen, dann ist gemäß der Checkliste der Medienanstalten eine solche Lizenz notwendig:
- live stattfindet
- zu bestimmten Zeitpunkten startet
- im Durchschnitt mehr als 20.000 Nutzer gleichzeitig erreicht
- journalistisch-redaktionell gestaltet ist
- regelmäßig/dauerhaft angeboten wird
Schutz vor Betrug und Angriffen
Personen des öffentlichen Lebens machen sich meist durch ihre publike Präsenz angreifbar. Sie bieten ihren Zuschauern einen Einblick in ihr Leben, was ihnen jedoch auch zum Verhängnis werden kann. Durch ihr öffentliches Auftreten machen sie sich digital sowie offline angreifbar. Auch Streamer zählen in die Rubrik der Content Creator und Influencer, wodurch sie ab einer gewissen Anhängerzahl auch Personen des öffentlichen Lebens sind.
Für Streamer ist es deshalb wichtig stets in Sachen Sicherheit im Netz, auf Antivirenschutz und Co. auf dem laufenden zu sein. Streamern wird es außerdem empfohlen fremde Links von Zuschauern zu blocken und E-Mails auf einem externen Rechner zu öffnen. Zudem sollte ein sicherer Schutz gegen Malware und Viren vorhanden sein. Hier eignet sich eine Antivirus-Software und eine zusätzliche Cybersecurity-Lösung, welche einen Webcam-Schutz enthält.
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