Künstliche Intelligenz (KI) wird in Zukunft eine große Rolle in verschiedenen Lebensbereichen spielen – das ist unstrittig. Wie positiv oder negativ sich der Einsatz der Technologie auf unser Leben auswirkt, haben wir Menschen selbst in der Hand. KI braucht unseren Input, um zu lernen.
Interessant ist diesbezüglich eine neue Microsoft-Technologie, die für die Bewertung von Bewerbern in „sozialen Netzwerken“ genutzt werden soll. Da Microsoft LinkedIn besitzt, dürfte klar sein welches soziale Netzwerk von dieser Technologie profitieren soll.
KI siebt Bewerber aus
Das Microsoft Patent sagt folgendes:
Techniken zur Vorhersage der Relevanz von Mitgliedskonten des Social-Networking-Dienstes für eine Stellenausschreibung. In einer Ausführungsform kodiert eine Kandidatenprädikator-Engine eines Systems Daten, die eine Bewerberqualität (AQ) für jedes Stellen-/Bewerberpaar für eine Vielzahl von Bewerbern bei einer Stellenausschreibung darstellen. Zusätzlich speichert das System die verschlüsselten Daten und ordnet jedem Bewerber Gewichte auf Mitgliederebene zu. Darüber hinaus berechnet das System gewichtete AQ-Werte für jedes der Job/Bewerberpaare, wobei die gewichteten AQ-Werte Produkte der jeweiligen AQ-Werte und Gewichte auf Mitgliederebene sind. Darüber hinaus summiert das System die gewichteten AQ-Werte, um einen gewichteten Gesamtwert für die Stellenausschreibung abzuleiten. Anschließend erzeugt die Kandidaten-Prädiktor-Engine eine Job-Level-Wahrscheinlichkeit für bestätigte Einstellungen (pCH) basierend auf dem gewichteten Gesamtergebnis, wobei das Job-Level pCH eine Wahrscheinlichkeit anzeigt, dass die Buchung von einem Bewerber ausgeführt wird. Außerdem sendet das System die Auftragsebene pCH zur Anzeige an einen Mandanten.
Die KI berechnet unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren die Relevanz und Jobchancen eines Bewerbers auf eine bestimmte Stelle. Menschliche Recruiter machen momentan (im ersten Schritt) auch nichts anderes: Sie schauen sich die Qualifikationen eines Kandidaten oder einer Kandidatin an und entscheiden, ob diese Person für den Job in Frage kommt.
Im Gegensatz zum menschlichen Recruiter, lässt sich nur schwer sagen, wie flexibel eine solche Technologie auf „besondere“ Lebensläufe reagieren kann. Eine Maschine prüft bestimmte Parameter, die ihr einprogrammiert worden sind. Ein Mensch könnte eventuell ein Talent unter den Bewerbern entdecken, die eine KI aussieben würde. Möglich auch, dass ein solches KI-Verfahren zunächst nur eine niedrigschwellige Sortierung betreiben würde. Beispielsweise bei Kenntnissen die der Arbeitgeber als absolutes Muss voraussetzt, um die Stelle zu bekommen.
Die Vorstellung, dass eine Maschine einen potentiell entscheidenden Einfluss auf unser Leben haben könnte, mag für einige erschreckend klingen. Wie ich aber schon eingangs sagte: Wir Menschen bestimmen, was eine KI macht. Verantwortungvoll programmiert, hat eine KI auch Vorteile für Bewerber, da Faktoren wie Ethnie, Aussehen und Geschlecht keine Rolle spielen.
Was sagt ihr dazu: Macht euch die Vorstellung Angst, dass eine KI eure Jobaussichten bestimmen könnte oder seid ihr da eher entspannt? Seid ihr gar selbst Chef eines Unternehmens – wie bewertet ihr das KI-Bewertungsverfahren?
Quelle: USTPO
Meine Erfahrungen mit unserer Personalabteilung sind, dass sie aufgrund von Zeitmangel – woher der rührt, möchte ich unkommentiert lassen, da im ganzen Jahr nur ca. 25 Stellen, also ein Zehntel der Belegschaft ausgeschrieben werden – oft bei XING, LinkedIn und Co. sich die Profile zur näheren Bewertung heranziehen. Wenn ein KI nach menschlich programmierten Algorithmen eine Vorauswahl trifft, dann sich offensichtlich „schräge“ Typen, die nicht in der Lage sind, ein ordentliches Profil anzulegen, aber menschlich und fach mehr als kompetent sind, raus aus dem Rennen. Sehr bedenklich, wenn so eine von Konzerninteressen programmierte KI über das Hopp oder Topp eines… Weiterlesen »
Das läuft doch jetzt nicht viel anders.
In der ersten Vorschau der Bewerbungen werden doch schon mal die ausgesiebt,
wo es ganz offenkundige Mängel in der Bewerbung gibt.Ob sich dahinter evtl. eine
„Perle“ verbirgt interessiert dann schon in der ersten Runde nicht mehr.
Insofern gäbe es da zur KI keinen Unterschied
Wenn es dazu führt, dass in den Betrieben die Anzahl der Dampfplauderer und
Schwätzer zumindest etwas zurückgefahren wird…und stattdessen mehr Leute mit
echter Fachkompentenz Einzug halten (Nein, das müssen nicht unbedingt sozial
unverträgliche Nerds sein – und eine KI-Anwendung sollte das eigentlich auch
aussieben können)… dann wäre es zu begrüßen, wenn KI in die HR-Abteilungen
kommt.