In der aktuellen Berichterstattung um Microsoft und Windows 10 tauchen immer wieder die gleichen Begriffe auf. Nicht alle können damit immer etwas anfangen, diesen soll der folgende Text helfen. Die Thematik wird dabei bewusst nur angekratzt, um ein grundlegendes Verständnis des Inhaltes sicherzustellen.
Programm
Fangen wir leicht an. Programme kennt jeder. Im aktuellen Sprachgebrauch werden vor allem die klassischen Anwendungen für x86 Systeme als Programm bezeichnet. Bei deren Installation werden Einträge in der Registry erzeugt.
Registrierungsdatenbank (Registry)
Die Registry ist sozusagen die Zentrale von Windows, dort werden sämtliche Konfigurationseinstellungen zu Windows und installierten Programmen gespeichert. Mit der Lebenszeit des Systems wächst die Registry deshalb immer weiter. Werden Programme deinstalliert, werden dabei nicht immer die entsprechenden Einträge in der Registry entfernt. Das kann neben anderen fehlerhaften Einträgen dazu führen, dass das System instabiler und langsamer wird.
Mit Übung können in der Registry auch manuell Einträge verändert werden, davon ist aber den meisten Anwendern abzuraten. Ich selbst habe in einer virtuellen Maschine mit der Registry die virtuelle Maschine abgeschossen, als ich den Speicherort der eigenen Dateien ändern wollte.
Auch die PC-Tuningtools, welche die Registry aufräumen, können so das System abschießen. Der sicherste Weg das System frisch zu halten ist zum einen nur die nötigsten Programme zu installieren und zum anderen doch je nach Nutzungsgrad alle ein bis zwei Jahre das System nach Datensicherung neu aufzusetzen.
App
Der Begriff App wird in erster Linie vor allem für Mobilgeräte verwendet. Seit Windows 8 gibt es Apps bei Microsoft auch auf für den Desktop. Diese hinterlassen keine Registry Einträge.
Neben der unkomplizierten Handhabung von Installation und Deinstallation neuer Programme, haben Apps noch weitere Vorteile gegenüber herkömmlichen Anwendungen. Der Windows Store ist eine zentrale, einfache und sichere Bezugsquelle. Neue Apps und müssen erst von Microsoft freigegeben werden. Dies geschieht erst nach einer gründlichen Durchleuchtung der Dateien auf Schadprogramme. Außerdem können Updates sehr einfach ausgeliefert werden.
Zu erwähnen ist, dass man im Englischen jedwede Anwendung „App“ (Application) nennt. Hier unterscheidet man entsprechend in „mobile app“ und „desktop app“.
UWP
Die Universal Windows Platform, oder auch UWP, ist eine Weiterentwicklung der Windows-Runtime unter Windows 8. UWP ist also eine Laufzeitumgebung, vergleichbar mit der Java Runtime Environment. Nutzen Apps, die in UWP entwickelt wurden, nur die wichtigsten APIs von Windows 10, sind diese grundsätzlich auf allen Windows 10 Systemen lauffähig. Entwickler müssen unter Umständen nur die Nutzeroberfläche anpassen.
Eine UWP-App muss aber, selbst wenn sie es von den APIs her könnte, nicht unbedingt für alle Geräteklassen verfügbar sein. Der Entwickler kann sich auch entscheiden, die App z.B. nur für Mobilgeräte bereit zu stellen. Dies kann später immer noch ausgeweitet werden.
Der Vorteil der UWP liegt darin, dass Apps automatisch an die verschiedenen Displaygrößen skaliert und Updates zentral an alle Geräteklassen verteilt werden.
API
API ist ein anderes Wort für Programmierschnittstelle und ermöglicht Entwicklern einen Zugriff auf im System vorhandene Datenbanken und Hardware. Außerdem unterstützen APIs die Erstellung einiger Komponenten einer Benutzeroberfläche.
Laufzeitumgebung
Eine Laufzeitumgebung stellt für Anwendungen einiger wichtiger Grundfunktionen zur Verfügung, z.B. Zugriff auf den Speicher, Netzwerk etc. Dies beinhaltet Lesen und Schreiben von Daten und deren Transport über Netzwerke. Ohne eine Laufzeitumgebung müssten Anwendungen diese Aufgaben selbst übernehmen.
Die bekannteste Laufzeitumgebung ist wohl die Java Runtime Environment.
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