Das Lenovo ThinkPad X1 Yoga befand sich die letzten zwei Wochen zum Test in unserer Redaktion. Die Preise für das Business-Convertible starten bei €1769 und reichen bis €2959 für die Top-Ausstattung. Dafür erhält man eines der besten 14 Zoll Displays auf dem Markt und ein starkes Business-Gerät, das trotz seriösem Design nicht langweilig wirkt.
Einige Schwächen sind uns während unserer zweiwöchigen Testlaufs dennoch aufgefallen. Entscheidet selbst, ob diese euer Kaufinteresse beeinflussen.
Technische Spezifikationen
Bei unserem Testgerät handelt es sich um die Topversion des Lenovo ThinkPad x1 Yoga. Verbaut ist ein Intel Core i7-Prozessor der 8.Generation, 16 GB RAM, Intel UHD 620 On-Board Grafik und 512 GB SSD. Als Betriebssystem kommt Windows 10 Pro 64-Bit zum Einsatz. Es gibt keine dedizierte Grafikkarte, das Lenovo ThinkPad X1 Yoga eignet sich also nur sehr bedingt zum Spielen – dafür ist es aber auch nicht gedacht.
Prozessor |
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Betriebssystem |
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Grafik |
Integrierte Intel® UHD Graphics 620
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Hauptspeicher |
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Speicher |
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Kamera |
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Akku |
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Display |
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Audio |
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Sicherheit |
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Farben |
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E/A-Anschlüsse |
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Konnektivität |
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Abmessungen (B x T x H) | 333 mm x 229 mm x 17,05 mm / 13,11″ x 9,01″ x 0,67″ |
Gewicht | Ab 1,4 kg |
Lieferumfang |
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Design und Verarbeitung
Das Lenovo ThinkPad X1 Yoga ist tadellos verarbeitet. Die matte, gummierte Oberfläche aus Karbonfasern lässt sowohl optisch als auch haptisch keinen Zweifel daran, dass es sich hierbei um einen Premium-Laptop handelt. Es beweist zudem, dass es nicht immer Aluminium sein muss, um ein hochwertiges „Feeling“ zu erzeugen.
Trotz seines schmalen Bauhöhe (1,7cm an der dicksten Stelle) hatten wir zu keinen Zeitpunkt einen Zweifel daran, dass das Lenovo ThinkPad X1 Yoga stabil ist – diverse Schlüssel, Stifte und achtlose „Würfe“ in die Arbeitstasche, können ihm nichts anhaben. Das Lenovo ThinkPad X1 Yoga hat 12 Tests für Geräte für Militärumgebungen erfolgreich durchlaufen, Büroalltage sollten also kein Problem sein. Die Oberfläche ist leicht zu säubern und nicht anfällig für Fingerabdrücke.
Mit 1,4 kg ist das Lenovo ThinkPad X1 Yoga kein Fliegengewicht (die leichtesten Ultrabooks liegen bei knapp über einem Kilogramm), aber für einen 14-Zöller immer noch leicht genug, um ausreichend Mobilität zu bieten.
Der ikonische „Gumminippel“ in der Mitte der Tastatur verleiht dem Gerät einen klassischen ThinkPad-Look, der durch das restliche Design aber nicht altbacken wirkt.
Da es sich um ein Convertible handelt, lässt sich der Bildschirm um 180 Grad nach hinten klappen. Dabei senkt sich die Tastatur in das Gehäuse ab, sodass man eine ebene Fläche erhält. Leider fühlt sich das Umklappen des Bildschirms nicht gut an. Während das Vorgängermodell einen absolut weichen Übergang vom Laptop- in den Tabletmodus gewährleistete, knackt es beim ThinkPad X1 Yoga 2018 förmlich beim Umklappen des Displays. Man spürt eindeutig das Einziehen der Tasten, so, als würde man beim Klappen des Bildschirms einen Hebel betätigen. Das irritiert nicht nur, sondern wird der restlichen Verarbeitungsqualität des Gerätes nicht gerecht.
Display
Das Display des Lenovo ThinkPad X1 Carbo ist…ein Traum. Unser Modell mit HDR-Display und einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln, ist das Beste, was wir bisher im Testlabor hatten (und wir haben dieses Jahr bereits das fantastische Dell XPS 13 getestet). Mit 469 Nits ist es sehr viel heller als der Premium-Laptop-Durchschnitt von 290 Nits.
Das Display des Lenovo ThinkPad X1 Yoga ist leider spiegelnd. Bei direkter Sonneneinstrahlung kann das störend sein, was durch die hohe Helligkeit des Bildschirms aber ausgeglichen werden kann.
Es handelt sich um einen Touchscreen, der 10 Touchpunkte erkennt und tadellos funktioniert.
Windows Hello
Das Lenovo ThinkPad X1 Yoga bietet die Anmeldeoption via Fingerabdruck. Es unterstützt den Windows Hello-Standard von Windows 10 und damit alle Sicherheitsvoraussetzungen die damit verbunden sind.
Ich persönlich bevorzuge den Login per Gesichtserkennung, der beispielsweise bei der Surface-Reihe zum Einsatz kommt. Der Fingerabdrucksensor reagiert aber schnell und der Login ist in unter einer Sekunde durchgeführt.
Leistung
Das Lenovo Thinkpad X1 Yoga ist kein Gaming-Laptop, das sollte klar sein. Trotz potentem Intel Core i7 der 8.Generation und 16 GB RAM, fehlt ihm einfach die dedizierte Grafikkarte eines Surface Book 2 um sinnvoll Spiele ausführen zu können.
Bei Forza 6 Apex erreicht das Lenovo X1 Carbon selbst bei einer niedrigen Auflösung (1366 x 768) gerade einmal 26 FPS. Spiele wie Candy Crush oder auch World of Warcraft laufen hingegen problemlos – eine Zockermaschine ist das X1 Yoga dennoch nicht.
Für alle Anwendungen, die einen starken Prozessor benötigen, wie etwa Video- und Fotobearbeitung, ist das Lenovo Thinkpad X1 Yoga eine gute Wahl. Photoshop.
Anschlüsse
Als Business Gerät bietet das Lenovo Thinkpad X1 Yoga eine gute Vielfalt an Anschlüssen. Neben HDMI, Audio und NFC stehen nämlich nicht weniger als 2x USB 3.0 Typ A und 2x USB 3.1 Gen2 Typ C zur Verfügung, wobei die Typ-C-Anschlüsse beide zusätzlich Thunderbolt 3 (4 Lanes) und DisplayPort beherrschen.
Mehrere Displays mit 4K-Auflösung können also mit dem Lenovo X1 Yoga betrieben werden.
Das Lenovo Thinkpad X1 Yoga hat zudem noch einen Simkartenschacht, sodass das Gerät mit einer (Nano-)Simkarte betrieben werden kann. Eine SD-Karte kann in den UHS II-Reader eingeschoben werden, was die hervorragende Anschlussausstattung des Lenovo Thinkpad X1 Yoga komplettiert.
Akku
Kommen wir zum wohl enttäuschendsten Teil dieses Tests, der Akkulaufzeit. Das Lenovo ThinPad X1 Yoga kostet in seiner stärksten Konfiguration fast €3000. Neben einer makellosen Verarbeitung und potentem Innenleben, erwarte ich in dieser Preisklasse einen ausdauernden Akku. In unserem Videotest, der einen Netflix-Stream im Dauerlauf auf 50% Helligkeit und Lautstärke beinhaltet, erreicht das ThinkPad X1 Yoga 8:32 Stunden. Zum Vergleich: Das Dell XPS 13 (2018) kommt beim gleichen Test auf 10:43 Stunden.
Nutzt man das Mobilfunknetz per eingelegter Simkarte, nimmt die Akkulaufzeit dramatisch ab. Ein normaler Arbeitstag (8 Stunden) ist dann nicht drin.
Praktisch ist hier die Schnellladefunktion per USB-C. Nach einer Stunde laden war unser Akku schon wieder auf 78%.
Fazit
Das Lenovo ThinkPad X1 Yoga ist ein absolutes Premium-Busininess-Convertible. Am besten gefallen hat uns der unglaubliche Bildschirm. 4K HDR und 10-Punkte Touch ergeben mit das beste Display, das ich jemals in einem Laptop gesehen habe.
Die Verarbeitung ist dank Kohlefaser robust und hochwertig, erlaubt sich an manchen Stellen aber Fehler, die in dieser Preisklasse nicht vorkommen dürften. Das „Knacken“ beim umklappen des Bildschirms in den Tabletmodus hört sich sehr ungesund an und zieht den ansonsten sehr guten Eindruck des Gerätes runter.
Wie es sich für ein Businessgerät gehört, bietet das Lenovo Thinkpad X1 Yoga eine gute Mischung aus aktuellen und älteren Anschlüssen. So ist ein HDMI-Port in voller Größe genauso vorhanden wie ein USB-C Thunderbolt 3-Anschluss.
Die Akkulaufzeit enttäuscht leider. Mit einigen Kompromissen bei der Helligkeit und hauptsächlicher Nutzung von Office und Web, übersteht man mit dem Lenovo X1 Carbon gerade so einen vollen Arbeitstag – vorausgesetzt man surft nicht im Mobilfunknetz. Die Schnelladefunktion ist hier zumindest ein kleiner Trost.
Für diejenigen, die ihren mobilen PC hauptsächlich wie einen normalen Laptop nutzen, empfehle ich das Lenovo Thinkpad X1 Carbon (2018). Die Akkulaufzeit ist hier deutlich besser und das „Knackproblem“ beim Umklappen des Bildschirms ist hier auch nicht vorhanden (da das Carbon kein Convertible ist – bitte nicht umklappen…).
Wer einen Touchscreen wünscht erhält mit dem Thinkpad X1 Yoga einen guten Stylus, der dank einer hohen Druckempfindlichkeit auch für filigrane Arbeiten zu gebrauchen ist.
Wir danken unserem Partner notebooksbilliger.de für die Bereitstellung des Testmusters.