5G ist für Deutschland die Chance, bei der Digitalisierung wieder ganz vorne mitzuspielen. Beim Mobilfunk der 4. Generation haben es die deutschen Netzbetreiber ja aus Sicht der Öffentlichkeit verpasst, ein Mobilfunknetz aufzubauen, mit dem man als Kunde durch und durch zufrieden sein könnte.
LTE-Netze haben nicht den besten Ruf
Die einen sind zu teuer, das Netz der anderen ist zu löchrig und wieder andere haben einen schlechten Kundenservice. Die Liste der Beschwerden könnte man endlos weiterführen. Doch woher kommt eigentlich dieser ganze Frust, dieser Drang der Medien die heimische Industrie niederzumachen? Deutschland ist ein Land, welches erst langsam neue Technologien annimmt. Deren Bürger eher skeptisch auf die Digitalisierung schauen und lieber Dinge so machen, wie sie schon die letzten 100 Jahre gemacht wurden.
Digitales Geld? Braucht keiner, das gute alte Bargeld tuts doch auch. Mobilfunk? Pah, das Festnetz reicht doch aus, außerdem ist es eh schädlich. Viele Kritiker, auch Politiker, fokussieren sich vermehrt auf vermeintlich negative Seiten, während im Ausland der Fortschritt bereits gelebt wird.
Deutschland braucht Digitalisierung
In Schweden beispielsweise zahlt nahezu jeder mit seiner kontaktlosen Karte, manche Geschäfte nehmen sogar gar kein Bargeld mehr an. Ich persönlich bin ein Freund davon, die Wahl zu haben. So, dass niemand sich ausgeschlossen fühlen muss. Beim Mobilfunk wird es dann schon eher schwieriger, einen Kompromiss mit Gegnern der Technologie zu finden.
Es ist nämlich viel schwieriger, Unbedenklichkeit zu beweisen, als Schädlichkeit. Den Beweis der Schädlichkeit sind einem die Kritiker allerdings immer noch schuldig geblieben. Vermeintlich aussagekräftige Studien lassen meist viel Spielraum für Interpretation. Doch wie kann Deutschland mit 5G einen Reset in Sachen Digitalisierung schaffen?
5G bietet LTE mit Extras
Hauptfeature von 5G sind natürlich die drastisch gesteigerten Datenraten und sehr niedrigen Latenzen. So können beispielsweise mehr Menschen gleichzeitig in einer Mobilfunkzelle surfen, ohne dass diese zusammenbricht. Vor allem auf dem Land bedeutet das eine große Entlastung der Netze. Auch können Anbieter so mit Direktverbindungen Breitband per Funk anbieten.
1 Gbit/s für Haushalte mit mmWave möglich
Mit mmWave und Außenantennen können so Haushalte Internetanschlüsse mit bis zu 1 Gbit/s erhalten, was vorher aufgrund der Lage nicht möglich gewesen wäre. Telefónica hat dazu aktuell einen größer angelegten Test absolviert. Unternehmen haben so in ländlichen Gebieten die Möglichkeit, sich selbst zu digitalisieren, neue Arbeitsplätze zu schaffen und insgesamt effizienter zu arbeiten.
Automobilsektor profitiert von geringen Latenzen
Auch der Automobilsektor wird von 5G profitieren. Wenn die Autos schneller über Funk die aktuelle Verkehrslage erfassen oder Gefahrenzonen erkennen und verschicken können, können Navigationssysteme effektiver und vor allem schneller Alternativrouten vorschlagen. Viele würden jetzt sagen „Das wäre doch auch mit LTE möglich“.
Ja, das stimmt. Aber LTE fehlt die Kapazität das alles gleichzeitig zu tun. 5G bietet diese Kapazität. 5G bietet aber noch mehr Möglichkeiten. Durch Network-Slicing können mehrere abgekapselte Netzwerke gleichzeitig ausgestrahlt werden. So können die sogenannten Slices für jeden entsprechenden Anwendungsfall die optimalen Voraussetzungen bieten.
Doch im Automobilsektor gibt es aktuell auch einen großen Umschwung. Der Trend geht zum Elektroauto und quasi damit einher geht auch das autonome Fahren. Tesla macht es mit seinem Autopiloten vor und andere Marken sind bereits dabei, Konkurrenzsysteme zu entwickeln. Wir werden in Zukunft irgendwann den Tag sehen, an dem wir uns in das Auto setzen und das Auto fährt uns von ganz alleine und vor allen viel sicherer an unsere Destination. Doch dafür brauchen wir flächendeckende, gut ausgebaute Mobilfunknetze.
Privatanwender brauchen Geduld
Für den privaten Anwender wird sich erst mal nicht viel Ändern. 5G Smartphones werden, wie zu Beginn von LTE auch, sehr teuer sein und nicht besonders häufig an der Zahl. Bis der Ausbau überhaupt mal ein signifikantes Level erreicht hat, werden ebenfalls noch ein paar Monate bis Jahre ins Land gehen. Es wird eher ein fließender Übergang, denn auch LTE profitiert immer noch von den Entwicklungen rund um 5G. Frequenzen können parallel genutzt werden und mit steigender Nutzerzahl kann dynamisch immer mehr und mehr Bandbreite für 5G bereitgestellt werden.
Zu hoffen bleibt, dass die Bundesregierung um die Wichtigkeit von 5G weiß und die Netzbetreiber nicht zu sehr in ihren Möglichkeiten beschneidet. Aufgrund der Frequenzen werden vor allem in Städten sehr viel dichtere Netze benötigt. Mehr Masten fördern aber vor allem mehr Gegner und hier sollte dementsprechend aufgeklärt werden.
Die Meinung des Autors spiegelt nicht zwingend die Meinung von WindowsUnited wieder.
Brauchen wir wirklich gut ausgebaute Mobilfunknetze für autonomes Fahren? Welcher Teil an einem autonomen Auto ist auf ein gutes Mobilfunknetz angewiesen? Ein autonomes Auto ist erstmal genau das, nämlich autonom. Also unabhängig, selbstständig, selbsttätig. Es nutzt erst einmal nur eigene Ressourcen (Neben optischen Systemen wie zb Kameras eben auch RADAR, LIDAR und meinetwegen auch SONAR 😀 ) und kann mit diesen (sowie mit GPS zur Routenführung) komplett selbstständig fahren. Mobilfunk kommt erst beim vernetzten Fahren ins Spiel, wenn Autos anfangen, die erworbenen und berechneten Daten miteinander zu teilen. Also zb eine zu erwartende Gefahrensituation, ein Stau, oder einfach nur schlechtes… Weiterlesen »
„Es ist nämlich viel schwieriger, Unbedenklichkeit zu beweisen, als Schädlichkeit. Den Beweis der Schädlichkeit sind einem die Kritiker allerdings immer noch schuldig geblieben. Vermeintlich aussagekräftige Studien lassen meist viel Spielraum für Interpretation.“ Ist das nicht oft so? z.B. bei Stoffen, die in Verdacht stehen, krebserregend zu sein? Und jede Seite kann Studien erstellen lassen, die deren jeweilige Argumentation unterstützen. Glaube auch, dass in diesem Fall nicht nur die Mobilfunk-Gegner die Bremser sind. Wenn man neuen Dingen erstmal skeptisch gegenüber steht, kann das auch gut sein. Dann werden die Dinge kritischer unter die Luge genommen. Nicht alles was glänzt ist Gold.… Weiterlesen »
„Zu hoffen bleibt, dass die Bundesregierung um die Wichtigkeit von 5G weiß und die Netzbetreiber nicht zu sehr in ihren Möglichkeiten beschneidet. “
Diese Hoffnung kannst du ganz schnell wieder begraben.
Unsere entscheidenden Politiker haben doch bis heute nicht gemerkt das die BRD auf dem Sektor nichts weiter als ein Entwicklungsland ist und immer mehr den Anschluss verliert.
Den Ahnungslosen dort ist es wichtiger möglichst viel Geld durch die Lizenzvergabe zu erpressen, statt einen schnellen und möglichst kostengünstigen Ausbau zu fordern um dadurch auf andere Weise das Staatssäckel zu füllen.
5G braucht kein Mensch. Gebraucht wird das nur von den Leuten ‚dahinter‘, die damit Geld verdienen und bedienen wollen, incl. besserer Überwachungsmöglichkeiten durch gewisse ‚Dienste‘ versch. Organisationen.
Daß die Daten die man abgreifen kann von den Nutzern so wertvoll sind, nimmt man dann gern in kauf, Gesundheitsrisiken zu ignorieren oder herunterzuspielen.
Ich bin mehr für die Gesundheit der Menschen als für die bedingungslose Technologiehörigkeit.
Selbst Ärzte warnen vor diesem Mikrowellenbeschuss….wer also NICHT gern frühzeitig an Gehirntumoren oder ähnlichem sterben will, sollte sich mal ein paar Gedanken machen.
Abgesehen davon nimmt der Überwachungswahnsinn dadurch nie geahnte Dimensionen an…Ihr werdet es sehen…
Internet der Dinge sag` ich da nur…wer braucht solch einen Schwachsinn??? Irgendwann ist die Menschheit noch zu faul, sich selbst den Hintern abzuwischen….