Seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten scheint das Thema Digitalisierung an deutschen Schulen eines zu sein, welches die Gemüter spaltet. Im Vergleich zu anderen Ländern wie Japan, den USA und vielen anderen ist an den Schulen in Deutschland das gute alte Lehrbuch nach wie vor die Tagesordnung. Schwache Internetzugänge und fehlende technische Geräte für jeden einzelne/n Schüler/in sind weitere Problemstellen in Bezug auf die Digitalisierung der Schulen hierzulande. Doch woran liegt es, dass es einfach nicht vorangehen will?
Fördergelder werden oft nicht abgerufen
Ein moderner Schulunterricht beinhaltet die Nutzung von digitalen Medien und technischen Geräten. Allerdings ist nicht immer die notwendige Infrastruktur und Ausstattung vorhanden, um diesen Wunsch zu realisieren. Tatsächlich stehen zahlreiche Fördergelder zur Verfügung, auf welche Schulen oder schulische Träger zugreifen können, um eine verpasste Digitalisierung der letzten Jahre nachzuholen. Geldquellen sind dabei sehr breit gefächert, aber man muss einige Recherche anstreben, um sie ausfindig zu machen und sich bei der Beantragung auf einige Papierarbeit einstellen. Das Netzwerk Digitale Bildung verschafft hierfür einen guten Überblick, um genau jene Programme zu finden, die finanziell eine Hilfe bieten können. Zur Steigerung der Digitalisierung in Deutschland gehört zukünftig auch, dass alle Schüler/innen ein lernbezogenes Tablet oder einen Laptop zur Verfügung gestellt bekommen. In anderen Ländern ist dies bereits selbstverständlich.
Fortschreitende Digitalisierung könnte ein ernstes Problem lösen
Der schwere Schulranzen ist gefühlt seit vielen Jahren ein großes Problem für Schüler/innen in Deutschland. Eine enorm hohe Anzahl an dicken und schweren Schulbüchern, Ordnern und allerlei Hilfsmittel wie Stifte, Geodreieck und Co. sorgt dafür, dass Schüler/innen ein massives Gewicht zur Schule hin und wieder zurücktransportieren müssen. In vielen Schulen fehlt die entsprechende Lagermöglichkeit in Form von Spinden, um nicht benötigtes Lehrmaterial vor Ort zu lassen. Der Weg weg vom Schulbuch und hin zu mehr digitalisierten Lehrmitteln würde dafür sorgen, dass dieses Problem entfällt. Schwere Schulranzen sind nachweislich ein großer Negativpunkt für die Körperhaltung von Kindern und schon seit Jahren ein Problem, welches eigentlich schon längst gelöst sein könnte.
Ja, die Digitalisierung ist ein Problem, hat aber weitestgehend mit der deutschen Bürokratie zu tun (die dementsprechend auch noch nicht digitalisiert ist und wie in jedem Fall zu diesem Thema der „Flaschenhals“ des Problems). Der schwere Schulranzen ist wohl mehr ein organisatorisches Problem der Kinder/Eltern. Zu meiner Zeit, hat man einfach nur das eingepackt, was am nächsten Tag gebraucht wurde. Alles andere blieb Zuhause oder im eigenen Fach des Tisches in der Schule. Unsere Ordner waren einfache, dünne Plastik/Papierhefter und keine Büroordner und wenn sie voll wurden, hat man eben das Quartal Daheim archiviert. Und Stifte, Lineale, etc. sind ja… Weiterlesen »
Die Fragestellung ist so falsch, dass sogar das Gegenteil nicht richtig wäre. Parameter für Bildung ist der „Lernerfolg“ Details dazu in der Hattie-Studie. Danach hängen 80% des Lernerfolges vom Lehrenden ab und der fachlichen Qualifikation & Tiefenstruktur des Unterrichts. Alles andere, wie Digitalisierung in Software oder Hardware wie Tabletts, Lüfter oder Cloud-Lösungen macht nur die restlichen 20% des Lernerfolges aus. Daher ändert sich auch an der Bildungsmisere in Deutschland nix, wenn hier weiter an den 20% so rumdigitailisiert wird.