Wird 2019 das Jahr, in dem 32 Bit stirbt? Sowohl Apple, als auch Canonical, das Unternehmen hinter der beliebten Linux Distribution Ubuntu, haben angekündigt, mit der nächsten Version ihrer Betriebssysteme die Unterstützung für 32 Bit Prozessoren und Software einzustellen. Das ist insofern berichtenswert, weil damit nur noch Microsoft als großer Betriebssystemhersteller 32-Bit Software Out-of-the-Box unterstützen wird. Klar ist Canonical nicht die gesamte Linux-Landschaft, dennoch basiert die beliebteste Distribution Linux Mint auf Ubuntu und Ubuntu selbst gehört ebenfalls zu den Top 3 der beliebtesten Distributionen.
In Sachen Apple unterstützt das Unternehmen aus Cupertino bei Smartphones mittlerweile seit iOS 11 keine 32-Bit-Software mehr und auch bei den Macs wird es ab diesem Herbst mit macOS 10.15 Catalina heißen: 64-Bit only.
Und was macht Microsoft? Seit Windows XP Professional x64 liefert das Unternehmen seit 14 Jahren parallel zur 32-Bit Version eine 64-Bit Version aus. Während bei Windows XP und Windows Vista die 64-Bit Version von Softwareherstellern noch nicht wirklich unterstützt wurde und es viele Bugs gab, startete 64-Bit mit Windows 7 im Jahr 2009 so richtig durch.
Doch warum ist 64-Bit so wichtig und was für Nachteile hat eine 32-Bit Version?
Die Angabe ob 32-Bit oder 64-Bit gibt an, wie breit die „Wortbreite“ einer Prozessorarchitektur ist. Das bedeutet, dass eine 32-Bit-ALU maximal zwei 32 Bit (4 Byte) breite Zahlen gleichzeitig verarbeiten kann. Eine 64-Bit (8 Byte) ALU kann analog dazu maximal zwei 64 Bit breite Zahlen verarbeiten. Dadurch werden Berechnungen von beispielsweise Verschlüsselungen oder grafischen Bestandteilen einfacher, da man große Zahlen nicht mehr in mehrere 32-Bit Bestandteile aufteilen muss. Auch lässt sich mit einem 64-Bit Prozessor mehr Speicher durch die Software adressieren. Betriebssysteme haben bei 32-Bit eine Obergrenze von knapp 4 Gigabyte Arbeitsspeicher. 32-Bit-Software sogar von nur 2 GB Arbeitsspeicher.
Ein Einstampfen von 32-Bit ist trotz der vielen Vorteile von 64-Bit trotzdem sehr problematisch. Gerade alte Software liegt häufig nur als 32-Bit oder gar 16-Bit Variante vor und ist auf reinen 64-Bit-Betriebssystemen nicht mehr lauffähig. Unter macOS trifft der Schritt vor allem Spiele, welche nicht mehr aktualisiert werden. Im Linux-Umfeld dürfte sehr viel alte Serversoftware nicht mehr unterstützt werden. Hier kann man, wenn nötig, allerdings immer noch auf andere Linux-Distributionen wie beispielsweise Debian ausweichen.
Gleichzeitig wird man als Betriebssystemhersteller viel Legacy-Code los und kann seine Supportausgaben verringern. Auch der Aufwand wird weniger.
Aufgrund der vielen alten 32-Bit-Software, welche in Firmen noch auf Windowssystemen läuft ist es in naher Zukunft auch unwahrscheinlich, dass Microsoft die 32-Bit Version seiner Windowsbetriebssysteme einstellen wird. Hierfür sind die Geschäftskunden viel zu lukrativ für das Redmonder Unternehmen.
Ein 32 Bit Programm kann problemlos auf einem 64bit System ausgeführt werden. Es ist grober Unfug zu behaupten, dass es unwahrscheinlich ist, dass Windows 32bit eingestellt wird nur wegen 32bit Software. Es wird so lange leben wie es noch unterstützte Systeme gibt die ausschließlich 32bit Hardware verwenden. Hier ist der Zusammenhang, nicht bei der Software.
Ne, das System muss die 32 Bit Ausführung auch unterstützen. Deswegen hat Microsoft das WoW (Windows on Windows) entwickelt, ansonsten würde 32-Bit Software auf einem 64-Bit Windows gar nicht laufen.
macOS Catalina und die nächste Ubuntu Version werden eben genau diese Unterstützung von 32-Bit Software auf einem 64-Bit Betriebssystem einstellen.
Gerade holte ich noch tief Luft, um eine Bemerkung abzusondern, wechselte zur Kommentar-Sektion und da stand es auch schon.
Ja, es ist so.
32 Bit Betriebssysteme sterben mit der Hardware aus..
Allerdings bedeutet es keinerlei Aufwand, 32 Bit Anwendungs-Software auf Windows 64 Bit zu unterstützen.
Dennoch wird man diese vielleicht eines Tages, aus Alters- und somit Sicherheitsgründen, in einer Sandbox einsperren wollen.
Ich möchte mal sehen wie „einfach“ von einer Ubuntu Software auf eine Debian Software umgestiegen werden kann.. Es wird für viele Unternehmen ein Problem auf mittlere Sicht werden. Viele spezielle Software ist noch auf alten Systemen konzipiert. Wir haben z.b. noch eine Laborsoftware die nur unter DOS läuft. Das liegt daran das bestimmte Chefs nicht umsteigen wollen, sie nur speziell für die eine Firma geschrieben, Entwickler lange nicht im Haus oder gar nicht mehr im Berufsleben. Teilweise ist bestimmte software aber schon so implementiert und tief ins gesamtsystem integriert, das ein herauslösen und neue Softwareanpassung teuer und fehlerbehaftet ist und… Weiterlesen »
Win XP x64. 😍
Das waren noch Zeiten. Das beste Windows bis Win 7 Pro x64. Win 10 Pro ist eher so semi. Aber zumindest kein Vista oder 8.
Es wird Zeit 32-Bit-Software (explizit einschließlich Betriebssystemen) den Garaus zu machen. Alle anderen sind hierbei schon deutlich weiter als Microsoft.
Ich habe meine Windows7 Ultimate geliebt. Aber win10 ist definitiv noch einmal besser geworden.
Ich kann mich nich an DOS Zeiten erinnern an den Horror von Windows95….. Dagegen ist das heute ein Traum und klar 64Bit ist state of the art… Aber 32bit ist noch lange nicht tot, weils noch tief in vielen Unternehmen verwurzelt ist, die aber zwischen 32/64 Bit nicht unterscheiden können. Entwickler zu spät auf 64bit eingestiegen sind…
Horror von Win95? Kam ich nicht bestätigen. DOS war super aber in Vergleich zu heute sehr umständlich. Windows 3.11 (mein erstes Windows) war Audi nur ein besseres Programm. Winfried 95 war super. Im Vergleich dazu war Win ME und Vista echter Horror. Und XP 64vit war auch totaler Horror, da lief hate nichts richtig.
Wie immer, Sprüche rauskloppen. aber keine Ahnung von der Materie haben.
Wird es irgendwann mal 128 Bit geben?
Aktuell ist noch keine Notwendigkeit da. 64 Bit kann bis zu 16 Exibyte an Speicher adressieren.
Kleine Korrektur zum Artikel. Fast jede 32 Bit CPU kann mehr als 32 Bit adressieren. Seit Pentium zb 36 Bit. Wurde wohl nur in den Server-„Editionen“ von Windows genutzt. Nennt sich PAE. Der Snappy im gerade benutzten Gerät (L920) hat 40 Adresspins also 1TB. Limiter sind halt die OS-ler. Die alten 8 bit und 16 bit OS konnten zumindest mit dem MEHR an Adresspins umgehen. Ab 32 Bit hat man das offensichtlich gecancelt. Richtig ist dass der direkte Adressbereich für ne Anwendung bei Windows (32 ohne 3GB-Switch) auf 2GB begrenzt ist. Seit 8-bit-Zeiten wird die Speichergröße in Vielfachen von Byte… Weiterlesen »