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Ironie: Canon hat keine DRM-Chips, um Originalzubehör zu identifizieren

Drucker kosten in der Regel in der Anschaffung relativ wenig Geld. Meist werden sie sogar mit Tintenpatronen oder Tonern ausgeliefert, die zu 1/3 gefüllt sind. Praktisch, wer die Geräte sofort nutzen will. Wenn die Tintenpatronen und Toner leer sind, müssen sie logischerweise ersetzt werden. Dafür gibt es zahlreiche Angebote. Die Druckerhersteller verlangen dabei oftmals einen sehr hohen Preis, während Drittanbieter die gleichen Produkte zu einem Bruchteil der Kosten anbieten. 

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Das Problem dabei ist allerdings, dass die Druckerhersteller vor Jahren damit begonnen haben, ihr “Zubehör” (also Tintenpatronen und Toner) mit elektronischen Chips auszustatten, die mit dem Drucker nach dem Einsetzen kommunizieren und ihm sagen, dass es sich dabei um Originalzubehör handelt. Eine Möglichkeit, die viele Dritthersteller nicht anbieten können und die dafür sorgt, dass ohne ersichtlichen Grund plötzlich Probleme mit einem Drucker auftreten, sobald man Zubehör verwendet, das nicht teuer vom Hersteller selbst gekauft wurde. Ein ähnliches Prinzip hat übrigens auch Apple vor einigen Jahren ins Leben gerufen, als sie in die Lightning-Kabel einen Chip implementierten, der mit dem iPhone kommuniziert und ihm sagt, dass es sich dabei um Originalzubehör handelt. Bei Nicht-Originalkabeln verweigert das iPhone dann unter Umständen einfach den Ladevorgang. Geht natürlich nur um die Sicherheit, was auch sonst…

Pandemie sorgt für unfreiwilliges Umdenken

Machen wir einen Themensprung und beschäftigen wir uns mit Corona. Ich weiss, ist ein Thema, das wir alle langsam satt haben, aber eben, es wird uns noch eine ganze Weile beschäftigen. Und selbst wenn das Virus mal “besiegt” wurde (= sich nur noch wie eine Grippe verhält), wird es seine Schatten noch lange weiter am Horizont ziehen. Denn durch die Pandemie standen und stehen etliche Chip-Produktionsstrassen rund um die Welt still oder wurden nur noch sehr eingeschränkt betrieben. Das bedeutet, dass aktuell z.B. viele Autohersteller ihre Autos nicht mehr fertigbauen können oder Smartphones mit älteren Prozessoren auf den Markt kommen, als es eigentlich gibt, weil diese nicht mehr produziert werden können und man stattdessen die Lager anzapfen muss (z.B. das Xiaomi Mi 11 Lite 5G wurde mit einem älteren Prozessor als Xiaomi 11 Lite 5G NE neu lanciert).

Die ganze Thematik um die Kontrolle bei Zubehör durch den Hersteller ist eine sehr nervige Sache, die nicht nur viele Leute verärgert, sondern auch schon zu etlichen Klagen rund um die Welt geführt hatten. Dennoch hat sich an der Praxis nichts geändert – bis jetzt. Denn dank der Pandemie und der damit verbundenen Chipknappheit, können auch die Chips für die Kontrolle des Zubehörs nicht mehr genügend hergestellt werden.

“Fehlermeldung kann einfach weggeklickt werden”

Bei Canon verkauft man wegen der Halbleiterknappheit auf dem Markt aktuell daher so genannte “Interim Toner”. Also Toner, welche ohne diesen “DRM Chip” auskommen und verwendet werden können. Laut Canon wird man dann zwar von einer Fehlermeldung begrüsst, die darauf hinweist, dass es sich wohl nicht um Originalteile handelt, aber diese lässt sich einfach wegklicken. Dabei widerspricht sich Canon auch gleich mal selbst und bestätigt, dass Zubehör von Dritten eigentlich kein Problem für den Drucker darstellt. Denn Canon weist in der Medienmitteilung darauf hin, dass “keine negativen Auswirkungen auf die Druckqualität” zu befürchten seien – sie verwenden also genau das Argument, welches auch gerne verwendet wird, wenn es um Kartuschen geht, die eben nicht vom Hersteller selbst stammen.

Man kann also sagen, dass dank der Chipknappheit die Hersteller nun nicht mehr die volle Kontrolle darüber haben, ob man ihr eigenes teures Zubehör kauft, oder ob man auf Fremdprodukte setzt. Ich persönlich finde das begrüssenswert und hoffe, dass es auch nach der Corona-Chipkrise so beibehalten wird.


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Tom

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