Wie regelmäßige Leser unseres Blogs wissen, ist Telegram der Messenger unseres Vertrauens. Denn es muss nicht immer WhatsApp sein – der folgende Beitrag zeigt warum:
Es gibt viele gute Gründe für Telegram
Telegram wurde 2013 von Pavel und Nikolai Durov gegründet. Die beiden Brüder, die in Russland geboren wurden, wählten Berlin als Ort des Headquarter für ihr Projekt aus. Ich schreibe deshalb Projekt und nicht Unternehmen, weil Telegram bis jetzt nur durch eine Spende von Pavel Durov, also einem der beiden Gründer, finanziert werden kann. Man ist nicht bestrebt Gewinn mit Telegram zu machen, weshalb es auch innerhalb der App(s) keine Werbung gibt. Auch die Nutzerdaten werden nicht verkauft oder sonst wie zu Geld gemacht.
Praktisch für Entwickler
Und auch für Entwickler hält Telegram ein Schmankerl bereit: Man kann Code ganz einfach versenden und er wird sogar wie in einem Code-Editor angezeigt. Was will man als Entwickler Gemeinschaft mehr, wenn es nur darum geht, einmal jemanden „drüberschaun“ zu lassen?
Emoticons der Extraklasse
Neben den Emojis gibt es bei Telegram Stickers – ein weiteres amüsantes Merkmal von Telegram. Manche von ihnen drücken die Stimmung einfach noch einen Tick besser aus, als ein einfaches Emoji. Lustig sind sie allemal. Und das Beste: Man kann selbst Sticker erstellen und dann verwenden.
Flexibler Dateiversand
Bei den meisten Instant Messengern kann man Dateien verschicken – bei vielen aber nur ausgewählte Dateitypen. Bei Telegram spielt der Dateityp keine Rolle. Einzige Bedingung hier ist, dass die versendete Datei nicht größer als 1,5GB sein darf. Als kleines Beispiel hier der Versand eines sehr grossen Zips, welches die Installationsdateien von Office 2013 enthält und problemlos via Telegram verschickt werden kann:
Hervorragender Desktop Client
Einer der Hauptgründe, weshalb die Redaktion von WindowsUnited so sehr auf Telegram setzt: Der hervorragende Desktop Client. Alle Daten werden fast augenblicklich sowohl in der App auf dem Smartphone, als auch auf dem Client empfangen. Beim Schreiben eines Beitrags am PC/Notebook/Tablet würde es den Arbeitsfluss total unterbrechen, wenn man sein Handy in die Hand nehmen, entsperren und die App oder das Notification Center öffnen muss, um überhaupt mal sehen zu können, was denn eigentlich geschrieben wurde. Mit dem Desktop Client fällt diese Unterbrechung praktisch komplett weg, da er Push Benachrichtigungen unterstützt. Schreibt man also gerade einen Beitrag oder macht sonst irgendwas am PC, erklingt optional ein Ton, durch den man auf eine eingehende Nachricht aufmerksam gemacht wird und in der rechten unteren Ecke des Bildschirms wird für ein paar Sekunden die Nachricht angezeigt. Diese Zeit reicht völlig, um die Nachricht schnell lesen zu können und dann einzuordnen: wichtig oder kann warten. Dieser kurze Moment der Ablenkung hat mich bis jetzt noch nie aus dem Konzept gebracht.
Praktischer Web Client
Telegram lässt sich plattformunabhängig nutzen. Ist man beispielsweise bei der Arbeit, wo sich die Desktopversion nicht installieren lässt, kann man auch einfach die Web-Version nutzen. Wie auch bei der Desktopversion, muss man sich mit seiner Telefonnummer und einem dann zugesendeten Passwort einmalig einloggen und kann danach den Web Client nutzen – auch bei diesem erhält man eine Benachrichtigung in der unteren rechten Ecke, wenn der Browser z. B. im Hintergrund geöffnet ist, sodass man keine Nachrichten übersieht, wenn man mit etwas anderem (z.B. der Arbeit) beschäftigt ist.
Das coole am Desktop- und Web Client ist, dass man beide unabhängig vom Smartphone nutzen kann. Hat man Telegram einmal aktiviert, kann man den Messenger immer nutzen, wenn man, im Falle der Web-Version, im Browser „web.telegram.org“ eingibt. Man muss nicht wie bei WhatsApp Web einen QR-Code scannen und kann die Web Version nur nutzen, wenn das Handy verbunden ist.
Sehr gute App für Windows Phone 8.1 / Windows 10 Mobile
Neben der Desktop- und der Web-Version gibt es Telegram auch als App für Windows Phone 8.1, bzw. Windows 10 Mobile. Auch hier erfüllt sie unsere Erwartung und funktioniert einwandfrei. Vom Funktionsumfang her unterscheidet sich die App nicht von der Desktop-Version.
Die Sache mit dem @-Zeichen
Das, in meinen Augen, grösste Problem bei Gruppenchats ist, dass man quasi im Minutentakt neue Benachrichtigungen erhält – oftmals auch im Zusammenhang mit Nachrichten, die einen persönlich gar nicht interessieren oder betreffen. Schaltet man die Benachrichtigungen stumm, erfährt man wiederum nicht, was abgeht und wenn was wichtiges geschrieben wird, das z.B. alle betrifft.
Telegram schafft hier Abhilfe. Denn bei Telegram kann (und sollte) man nach dem Einrichten auch gleich einen Benutzernamen anlegen, über den man angeschrieben werden kann. Sobald man einen Benutzernamen ausgewählt hat, kann man in Gruppenchats damit angeschrieben werden (z.B. @Maximus). Der grosse Vorteil bei Telegram liegt darin, dass man solche Benachrichtigungen auch signalisiert bekommt, wenn die eigentliche Gruppe „stumm“ geschaltet ist.
Geheimer Chat
Ihr möchtet etwas „Geheimes“ schreiben, das von A-Z verschlüsselt übertragen und z.B. nach einer Stunde automatisch auf allen Servern gelöscht wird? Dann ist die Funktion „geheimer Chat“ genau das Richtige und ein Feature, dass ich so auch von keinen anderen Messenger-Apps kenne. Zu den Features zählen beispielsweise die End-zu-End-Verschlüsselung, dass keine Rückschlüsse auf den Servern von Telegram gezogen werden können sowie die Selbstzerstörung von geschriebenen Nachrichten. Wähle ich z.B. auf dem Smartphone diese Art eines neuen Chats aus, steht dieser Chat ausschliesslich auf dem Smartphone zur Verfügung – für die von mir angelegte Dauer.
Chats durchsuchen
Je länger man in einem Chat schreibt, desto mehr Nachrichten werden auch dort abgespeichert. Wer dann mal eine Nachricht sucht, die schon eine Weile zurück liegt, der kann diese ganz einfach mittels der Suchfunktion des Messengers ausfindig machen. Alles was man dazu braucht sind einige Worte, die in der Unterhaltung gefallen sein könnten:
Geteilte Inhalte
Auch in Bezug auf geteilte Inhalte ist Telegram einfach top. Schon mal versucht in einem Chat, der schon seit langer Zeit genutzt wird, ein Bild zwischen den Textzeilen zu finden? Bei Telegram kein Problem. Der Messenger kategorisiert die versendeten Inhalte. Klickt man auf eine der Rubriken, öffnet sich der Chat nur mit den Dateien der Rubrik, die versendet wurden:
Telegram auf mehreren Geräten (gleichzeitig) nutzen
Ein großer Vorteil von Telegram, auch gegenüber WhatsApp, ist die Möglichkeit, den Messenger auf mehreren Geräten gleichzeitig nutzen zu können, egal ob in der App auf dem Smartphone, am PC mit dem Desktop Client oder in der Web Version. Man gibt einfach seine Handynummer ein und erhält dann per SMS einen Code, den man am neuen Gerät eingeben muss. Diesen erhält man auch in Telegram selbst, falls man das Handy gerade nicht zur Hand hat oder Telegram auf einem Handy ohne SIM-Karte aktivieren möchte. So nutzt unser Kollege Maurice Telegram derzeit beispielsweise auf einem weiteren Lumia ohne SIM und hat den erhaltenen Code in der Web Version am PC abgerufen, um die App zu aktivieren.
Warum also Telegram?
Telegram zeichnet sich nicht nur durch die (vermeintliche) Sicherheit und anderen für bestimmte Zielgruppen interessante Features aus, sondern durch ein Konzept, das andere Messenger nicht anbieten. Denn im Gegensatz zu vielen anderen Messengern ist Telegram cloudbasiert und alle Chats sind nach eigenen Angaben stark verschlüsselt. Das bedeutet: Man kann auf alle Chatnachrichten von verschiedenen Geräten (einschließlich PC-Desktop und Webbrowser) gleichzeitig zugreifen und eine unbegrenzte Anzahl von Fotos, Videos und sonstige Dateien verschicken und empfangen.
Ein kleines Beispiel
Ein Windows Insider nutzt die Preview auf einem Low End Lumia, da er sie nicht auf seinem High End Gerät installieren will. Wenn er aber das Testgerät verwendet, will er logischerweise auch auf seine Nachrichten zugreifen können. Bei WhatsApp müsste er sich einen neuen Account anlegen und hat dann gar keine Nachrichten. Bei Telegram öffnet er die App, gibt die Nummer seines Dailydrivers ein und dann noch den Code, den er per SMS an seine mit dem Account verknüpfte Nummer erhalten hat. Schon hat er alle Nachrichten, die er jemals geschrieben hat auch auf seinem Zweitgerät.
Anderes Beispiel
Man arbeitet viel an einem Computer. Deshalb will man nicht ständig aufs Handy sehen, ob eine neue Nachricht angekommen ist. Telegram bietet einen Desktop Client für alle gängigen PC Betriebssysteme an. Downloaden, installieren, Telefonnummer angeben, Code eingeben, fertig. Schon hat man alle Nachrichten auch am PC. Und der Clou an der Sache: das Handy muss sich nicht im selben WLAN Netz wie der Computer befinden. Es muss nicht einmal eingeschaltet sein. So stelle ich mir moderne Kommunikation vor. Am Handy anfangen und am PC weitermachen oder umgekehrt. Völlig egal. Ich hab immer alles an jedem Ort. Besser geht nicht.
Was habt ihr für Erfahrungen mit Telegram gemacht? Haben eure Kontakte auch Telegram auf ihrem Smartphone installiert? Nutzt ihr vielleicht sogar die Desktopversion? Auf eine spannende Diskussion in den Kommentaren.
Alle Links für den Download findet Ihr hier:
Den Link zur App im Windows Store findet Ihr hier:
Telegram an sich ist für mich aktuell der beste Messenger auf dem Markt. Wenn es nach mir ginge, würde ich auch weitgehend auf Telegram migrieren und ihn dann zusammen mit Skype als vorrangigen Messenger nutzen. Das Problem ist: Bei IMs ist man immer von den anderen abhängig, welcher Messenger sich am Ende durchsetzt, und da hat Telegram denkbar schlechte Karten. Und da liegt eben die Leiche begraben: Es gibt für Ottonormalnutzer eigentlich keinen Grund, Telegram auch nur ansatzweise in Erwägung zu ziehen. Mobil ziehen eh alle WhatsApp vor, am PC hat man eh meistens Skype und dann gibt es noch… Weiterlesen »
Wartet ab whatsapp wird nicht der Sieger sein. Erst wenn die Werbung auf whatsapp kommt sind die meisten weg. Telegramm bleibt mein Favorit.
Telegram rockt. Nutze ich jeden Tag bei der Arbeit am Desktop, auf meinem Lumia und auf meinem Android Tablet. Der Messenger stellt alle anderen Messenger sowas von aufs Abstellgleis, das traurige daran ist das alle anderen WhatsApp nutzen und es nicht blicken was gut ist.
Telegram ist auch mein Lieblingsmessenger.
Es gelingt mir leider gar nicht, die „Wieso-WhatsApp-reicht-doch“-Fraktion umzustimmen. Der PC interessiert sie nicht.
Diejenigen, die WhatsApp auch nicht mögen nutzen, entweder Skype ODER Facebook-Messenger ODER Threema.
Nur meine Windows (Phone)-Chatgruppe ist auf Skype und erfreulicherweise auf Telegram vertreten.
Meine Startseite ist am rechten Rand also mit gleich mehreren Messengern geschmückt; die Skype-Kachel in leuchtend Türkis 🙁
SIMSme kann demnächst weg; nutzt ek keiner.
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Die Vorteile gegenüber Threema hätten mich noch interessiert.
Kann mich dem Artikel nur Anschließen. Telegram ist ein hervorragender messenger der jede Menge nützliche Funktionen bietet. Auch ich nutze Telegram sehr gerne.
Allerdings muss ich auch den Vorrednern aus den Kommentaren recht geben. Gefühlt nutzt die halbe Menschheit WhatsApp (oder einen Systembasierten Messenger) und die Meisten sind nicht bereit, den Messenger zu wechseln. Geht ja schon im eigenen Familienkreis los… ?
Hallo
Telegram und Signal sind sicher populär, mich stört nur, dass man das Ende-zu-Ende verschlüsselnde Passwort nicht selbst eingeben und manuell definieren kann, wie es beim GoldBug Messenger für den Desktop verfügbar ist und der darüber hinaus auch Forward Secrecy bekannt aus OTR unterstützt.
Vorteil gegenüber Threema ist, dass der Messenger quelloffen ist.
Signal und Whatsapp unterscheiden sich auch nicht, beide laden alle Deine Kontakte auf ihren Server.
Ich habe den Messanger auf meinem Lumia laufen wollte mir die app jetzt gerade auf meinem Surface 4 Pro herunterladen und installieren, geht aber leider nicht. Mein Gerät wird angeblich nicht unterstützt…
Schade