Im Test haben wir heute für euch den brandneuen Microsoft Editor.
Im Zuge der Vorstellung des neuen Abonnements Microsoft 365 hat Microsoft auch den neuen Microsoft Editor präsentiert. Dabei handelt es sich um eine Rechtschreib- und Grammatikhilfe, welche in Zukunft die Rechtschreibprüfung in Word antreiben wird. Auch für den Microsoft Edge und Googles Chrome Browser gibt es eine Erweiterung. Die Grundfunktionen stehen dabei kostenlos für jeden Nutzer zur Verfügung. Abonnenten von Microsoft 365 erhalten darüber hinaus auch Stilkritik und Vorschläge für gehobene und feine Sprache. Ob der neue Microsoft Editor auch hält, was er verspricht, wollen wir uns ein Mal in diesem Test anschauen.
Siehe auch: Microsoft 365 – Abo für Consumer und Familien ist da
Der neue Microsoft Editor – Licht und Schatten
Der neue Microsoft Editor platziert sich mit einem kleinen Stiftsymbol unauffällig in eurer Werkzeugleiste in Word und verrichtet stillschweigend seinen Dienst, ähnlich wie die bisherige Rechtschreibprüfung.
Habt ihr die Browsererweiterung installiert, findet ihr das entsprechende Symbol in eurer Adressleiste. Mit einem Klick könnt ihr weitere Einstellungen vornehmen.
Siehe dazu: Den neuen Microsoft Editor für Edge und Chrome herunterladen
Alles recht hübsch und ordentlich. Aber was kann der neue Editor denn nun? Fangen wir mit einigen häufigen Rechtschreibfehlern an.
Klassische Fehler wie „Desweiteren“ und „Vorallem“ korrigiert der Editor schnell und problemlos. Auch das häufig falsch geschriebene „Abwegig“ wird richtig verbessert. Der neue Editor erlaubt sich jedoch auch Aussetzer. So erkannte er den Fehler in dem Satz „Er hatte ihnen bescheid gegeben“ nicht. Bescheid muss hier groß geschrieben werden.
Bei Grammatik und anderen üblichen Fehlern schlägt sich der neue Editor im Großen und Ganzen ordentlich.
Den beliebten Fehler „Ende diesen Jahres“ verbessert der Editor zuverlässig in „Ende dieses Jahres“. Auch die falsche Verwendung eines Apostrophs wird erkannt und markiert. So wird bei „auf´s Dach“ die korrekte Form „aufs Dach“ angezeigt. Dennoch erlaubt er sich auch teils auffällige Aussetzer. Beide Sätze im folgenden Bild sind für den Editor korrekt.
Zwischenfazit
Insgesamt lässt sich bezüglich Rechtschreibung und Grammatik festhalten, dass der neue Microsoft Editor die meisten Fehler findet und auch korrekt korrigiert. In manchen Fällen leistet er sich jedoch Aussetzer, ähnlich wie die alte Rechtschreibprüfung von Word. Bei wichtigen Texten wie Abschlussarbeiten oder auch Bewerbungen sollte man sich daher auch hier nicht ausschließlich auf den Editor verlassen.
Doch der neue Microsoft Editor soll in Verbindung mit einem Microsoft 365 Abonnement noch mehr können. Er soll unsere Texte auch in puncto Stil und Ausdruck verbessern. Schauen wir uns daher doch ein Mal ein paar umgangssprachliche Beispiele an.
Der umgangssprachlich gerne verwendete Ausdruck „war ihr wohlgesonnen“ müsste korrekt eigentlich „war ihr wohlgesinnt“ heißen. Auch der nächste Satz ist so formell nicht richtig. Er müsste heißen: „Du brauchst nicht zu kommen.“
Schotter als Synonym für Geld klingt nicht gerade förmlich und sollte daher in keinem gehobenen Text Anwendung finden. Dies sieht der Microsoft Editor jedoch anders und korrigiert hier nichts. Auch der Rest des Satzes ist nicht gerade ein Beispiel eines formellen Stils.
Auch die gerne falsch verwendeten Begriffe „gewohnt“ und „gewöhnt“ kann der Microsoft Editor nicht korrekt einordnen. Die im obigen Bild gezeigten Beispielsätze verwenden die Begriffe nämlich genau falsch herum.
Fazit
Der neue Microsoft Editor ist gerade als kostenlose Rechtschreib- und Grammatikprüfung durchaus zu empfehlen. Die meisten Rechtschreibfehler werden konsequent gefunden und beseitigt. Auch bei der Grammatik wird der Großteil der Fehler erkannt, dennoch finden sich hier auch teilweise starke Defizite. Verlässt man sich allein auf den Editor können einem diese in wichtigen und offiziellen Texten durchaus Probleme bereiten. Daher sollte man sich bei solchen Texten niemals alleine auf den Editor verlassen. Ähnlich wie bereits zuvor bei der alten Rechtschreibprüfung.
In puncto Premiumfunktionen fällt der neue Editor in meinen Augen gnadenlos durch. Umgangssprachliche Wendungen und stilistische Fauxpas werden nicht markiert und einfach als formelle Sprache akzeptiert.
Wie seht ihr das? Wie schlägt sich der neue Microsoft Editor bei euch im Alltag?
Das Deckt sich mit meinen ersten Erfahrungen mit dem Editor. Zumindest in der deutschen Fassung, ist es wohl nicht mehr als ein neuer Name für die übliche Rechtschreibprüfung in Word (Ich habe das Microsoft 365 Family Abo). Mit der Bedinung hatte ich zu beginn etwas Schwierigkeiten da ich, nach wie vor, die rechte Maustaste benutzt habe. Nach kurzer Eingewöhnung ist er jedoch mit der linken Maustaste angenehmer zu bedienen.
„Der Schotter saß recht locker bei ihm.“ Wenn ich den Satz alleine lese, ohne irgend eine Zusammenhang zu sonstigen Angaben, was sehe ich spontan: Beispielsweise Schotter vor einer Eingangstüre, sozusagen im Vorgarten oder noch etwas davor. Und der ist nicht fest genug gerüttelt worden, so dass er zu locker beieinander ist. Man ggf beim Drüberlaufen oder Drüberfahren aufpassen muss, weil er nachgibt. Weil der Schotter zu locker bei ihm ist (vor seiner Türe). Wie soll dann ein Programm erkennen können, dass Geld damit gemeint ist als Sinn und nicht der Schotter, den man von Baumaßnahmen her kennt? . P.S. Und… Weiterlesen »
Das ist in der Tat ein berechtigter Einwand. Ich werde dem ganzen mehr Kontext geben und es dann nochmals testen und aufführen. Danke 🙂
Kann jemand sagen wie der MS Editor sich im Vergleich zu dem Addon LanguageTool schlägt? Gibt es für deutsche Korrektur weitere Alternativen?
Bei Word für iOS gibt’s das noch nicht, oder?
Was dort jetzt neu und ziemlich cool ist: Beim Diktieren von Text werden Satzzeichen automatisch gesetzt (wenn eingeschaltet).