Android-Apps auf dem Windows-PC nutzen ist nicht mehr nur ein Traum oder das Ergebnis irgendwelcher halbgaren Emulatoren.
Microsoft hat Smartphones anderer Systeme längst in die eigene mobile Strategie integriert. Seit kurzem ist es sogar möglich Apps eines Android Handys auf dem Desktop zu nutzen.
Noch gibt es Einschränkungen: Offiziell funktioniert das neue Feature von „Your Phone“ nur mit einem Surface Go und Samsung Galaxy S8. Doch wir können jetzt schon eine Alltagsnutzung erahnen.
Es gibt ein weiteres Problem bei der Verwendung von Android-Anwendungen über die „Your Phone“-App von Microsoft. Das Ressourcen- und Energiemanagement.
Momentan wird das Smartphone lediglich auf den Windows Desktop gespiegelt. Das bringt mehrere Nachteile mit sich.
Die gesamte Rechenpower muss vom Smartphone gestemmt werden. Vor zehrt das am Akku.
Wir haben Dokumente entdeckt, die auf eine interessante Entwicklung von „Your Phone“ und die Nutzung des Handys im Zusammenspiel mit dem PC hinweisen.
Verschiebung von Ressourcen zwischen PC und Smartphone
Beschreibung
Ein physisches und virtuelles Telefonmobilitätssystem ermöglicht es, Anwendungsaufgaben und Ressourcen zwischen einer mobilen Vorrichtung und einer Desktopvorrichtung zu teilen, indem eine virtuelle mobile Vorrichtung auf der Desktopvorrichtung bereitgestellt wird, wenn bestimmt wird, dass sich die mobile Vorrichtung in einer vorbestimmten Nähe der Desktopvorrichtung befindet. Die lokalen Ressourcen, die der mobilen Vorrichtung zur Verfügung stehen und typischerweise zur Ausführung einer bestimmten Anwendungsaufgabe verwendet werden, werden mit den Ressourcen verglichen, die der Desktopvorrichtung zur Verfügung stehen. Die zumindest teilweise Ausführung der Anwendung kann in einigen Fällen zusammen mit einigen Zustandsinformationen von der mobilen Vorrichtung auf die Desktopvorrichtung übertragen werden, basierend auf den Ergebnissen des Vergleichs nach einer oder mehreren Übertragungsregeln.
Das Patent beschreibt eine interessante Symbiose zwischen Smartphone und PC.
Wenn das Smartphone sich nah genug am PC befindet, erfolgt ein Ressourcenabgleich zwischen beiden Geräten. Der PC kann dann einen Teil der Arbeitslast (Process-Workload) des Smartphones übernehmen.
Es geht noch weiter:
Die Verwendung des VMPhone kann eine Reihe von technischen Vorteilen bieten. Die Desktopvorrichtung kann über verfügbare Hard- und/oder Software-Ressourcen verfügen, um Aufgaben im Zusammenhang mit einer bestimmten Anwendung, die auf der mobilen Vorrichtung installiert ist, effizienter und/oder optimaler auszuführen, was den Gerätebetrieb verbessert und/oder begrenzte Ressourcen schont. So kann beispielsweise sowohl im eigenständigen als auch im gekoppelten Modus die Belastung der begrenzten Ressourcen des mobilen Geräts (z.B. Batteriekapazität, Speicher, Netzwerkbandbreite oder Prozessorzyklen) durch die Übertragung von Aufgaben vom mobilen Gerät auf das Desktop-Gerät reduziert werden. Im gekoppelten Modus kann die Tischvorrichtung mit einer zusätzlichen Kommunikationsverbindung durch die von der mobilen Vorrichtung unterstützte Mobilfunkverbindung ausgestattet werden, die in einigen Fällen robuster oder sicherer sein kann. Die Benutzereffizienz bei der Interaktion mit der virtualisierten Telefonieanwendung kann auch durch die typischerweise größeren Benutzeroberflächen des Desktop-Geräts einschließlich Display und Tastatur erhöht werden. So bietet die Migration der Telefonieanwendung der mobilen Vorrichtung auf das VMPhone auf der Desktopvorrichtung dem Benutzer das volle Telefonieprogramm der mobilen Vorrichtung mit einer verbesserten Benutzererfahrung und dem zusätzlichen Komfort, nicht physisch auf die Vorrichtung zugreifen zu müssen, um Anrufe zu tätigen und zu empfangen.
Mehr noch als eine bloße Spiegelung des Smartphones, beschreibt das Dokument eine VM des Telefons, treffend als VMPhone bezeichnet.
In einem anschaulichen Beispiel können Software, Hardware, Firmware oder Kombinationen oder Unterkombinationen davon verwendet werden, um ein „Virtual Machine Phone“ (VMPhone) auf einer Desktop-Vorrichtung wie einem PC zu implementieren, bei dem die Desktop-Vorrichtung als Stellvertreter oder Proxy für eine mobile Vorrichtung fungiert, die Sprachtelefonie oder Kommunikation unterstützt. Wenn beispielsweise ein Anruf an die Telefonnummer des Mobilgeräts getätigt wird, können entweder das Mobilgerät, das VMPhone oder beide klingeln. Ausgehende Anrufe vom VMPhone können im Telefonnetz so aussehen, als ob sie vom mobilen Gerät stammen, z.B. für Zwecke der Anrufer-ID. Auf dem VMPhone können auf dem mobilen Gerät installierte Anwendungen ausgeführt werden – entweder vollständig im Standalone-Modus oder teilweise im gekoppelten Modus -, während sie so aussehen und sich verhalten, als ob sie auf dem mobilen Gerät ausgeführt würden.
Das sogenannte VMPhone bietet mehrere Vorteile gegenüber der aktuellen Spiegelung eines Android-Smartphones auf einem Windows-PC:
- Weniger Akkuverbrauch am Smartphone, da PC Arbeitslast übernimmt
- Mehr Leistung für die Anwendungen des Smartphones
- Höhere Sicherheit, da Anwendungen in einer VM laufen
Bislang handelt es sich lediglich um ein Patent. Die beschriebenen Features würden in die Weiterentwicklung der „Your Phone“-App von Microsoft passen.
Welche zukünftigen Anwendungsszenarien könnt ihr euch für die „Your Phone“-App in Zukunft vorstellen. Welche Möglichkeiten böte ein solches VMPhone für das Zusammenspiel von Handy und Windows-PC.
Und wie schaut’s mit IOs aus? Wird das auch mal implementiert, oder wird das nur mit Android funktionieren?
Ich schätze, es wird nur mit Android möglich sein…
Die Smartphones werden immer größer. Lässt man die Folge weiter laufen, so wird in 5 Jahren das neuste Smartphone nicht nur so groß wie das heutige Surface Go sein. Was für eine Ironie!
Was für ein Quatsch, den du (mal wieder) erzählst.
Jeder hat eben ein einzigartiges Talent…
Vielleicht wenn man es doppelt aufklappen kann
Warte mal ab, sogar mit Spiegelfunktion!
Ich finde es total lachhaft zu sehen, wie sich MS noch immer windet, Android Apps für Windows nativ lauffähig zu machen.