Das Huawei Smartphones kann, ist bekannt. Was Huawei nicht kann, sind Pressekonferenzen.
Mit einiger Verzögerung kommt das Mate 30 Pro nun auch Anfang Februar nach Österreich. Dies nahm Huawei Österreich zum Anlass zu einer Pressekonferenz zu laden. Im Rahmen dieser Pressekonferenz sorgte der Country-Manager für Österreich, Fred Wangfei mit der Aussage für Aufsehen, dass man, auch wenn das US-Embargo aufgehoben werden sollte, nicht zu Google Services zurückkehren werde. Als Grund nannte Wangfei, dass man nicht sicher sein könne, ob es nicht bald wieder ein neues Embargo geben könnte.
Ein Dementi, welches keines ist
Vielmehr sei es das Ziel von Huawei, neben Android und iOS ein drittes, auf Android basierendes, Smartphone OS zu etablieren. Von HarmonyOS ist inzwischen kaum noch die Rede.
Dass diese Aussage sehr schnell die Runde machen würde, war klar. Und fast genauso schnell trafen die ersten Dementis ein. Es habe sich nichts an der Position Huaweis zu Google geändert, so Huawei Deutschland gegenüber t3n. An der Zusammenarbeit mit Google würde sich auch zukünftig nichts ändern. Klingt nach einem Dementi, ist es aber nicht wirklich. Denn zum einen gibt es genug Huawei Geräte, welche weiterhin auf Updates aus dem Hause Google angewiesen sind. Zum anderen möchte Huawei für sein eigenes OS den Android Open Source Code verwenden. Also ist auch ohne die Dienste von Google eine Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen nötig.
Natürlich kehren wir vielleicht zu Google zurück
Zeitgleich mit dem Artikel im österreichischen Standard erschien auch ein Artikel auf der niederländischen Tech Seite Tewakers.nl, in welcher Huawei deutlich sagte, dass man, falls das Embargo aufgehoben werde, natürlich wieder zu den Google Diensten zurückkehren würde.
Letztendlich gab es dann noch dieses Statement aus der Firmenzentrale:
„Ein offenes Android-Ökosystem ist noch immer unsere erste Wahl, aber wenn uns die USA dieses nicht benutzen lassen, haben wir die Möglichkeit eines selbst zu entwickeln“.
Huawei wäre gut beraten, wenn sie es endlich auf die Reihe bekommen würden, einheitliche Aussagen zu treffen. Nicht das erste mal gab es welche, die dann postwendend revidiert werden mussten.
Das Huawei an einem eignen Ökosystem mit Hochdruck arbeitet, ist kein Geheimnis. Wir haben bereits einige Male über die Huawei Mobile Services berichtet. Und erst letzte Woche wurde bekannt, dass Huawei TomTom als Kartenlieferant gewinnen konnte. Im März soll dann nach dem Mate 30 Pro das neue P40 Pro zum reduzierten Preis auf den Markt kommen. Man darf gespannt sein, wie die Käufer hierzulande das Gerät ohne Googles Services aufnehmen werden.
Die koennten W10m aufkaufen dann haetten sie ein 3 System !!!!!! Und wuerden den USA den Finger Zeigen
Um W10m wiederzubeleben, müsste sich jemand anderer finden. Das Handelsverbot mit Huawei würde in einem solchen Fall doch auch für Microsoft gelten.
@ boby24: Kann niemals sein, weil W10m und W10 Desktop sich gemeinsame Kernkomponenten teilen, was Microsoft schon aus sicherheitstechnischen Gründen nie zulassen können wird.
Ohne schon vorhandene App-Vielfalt würde da auch ein schon fertig entwickeltes mobiles OS nicht viel helfen… Und die typische Kacheloberfläche kann man auch auf ein anderes OS draufsetzen…
Man darf doch noch traeumen
Android ohne Google Services wäre kein Problem. YouTube läuft auch im Browser. Das Problem für uns in Europa ist, dass wir keine europäische Lösung haben, hinsichtlich eines eigenen mobilen Systems. Keine US-amerikanische oder chinesische Abhängigkeit mehr.
Wir haben doch auch (noch) kein einheitliches, zentral und effizient gelenktes Europa und sind und bleiben deshalb, auch aufgrund der kulturellen Nähe nur ein (Macht-)Anhängsel der USA…
Nicht nur bezüglich solchem versagt die Führung in Brüssel auch systembedingt total und auch die großen Einzelstaaten sind dafür jeweils wirtschaftlich doch zu schwach.
Abgesehen davon, dass dazu – auch aus Bequemlichkeit – doch weit und breit der politische Wille fehlt…