Vor ziemlich genau einem Jahr, hat der amerikanische Präsident Huawei per präsidialem Dekret auf die Entity Liste gesetzt und somit US Firmen faktisch untersagt mit dem chinesischen Unternehmen, ohne eine Sondergenehmigung, Geschäfte zu tätigen. Nun hat Trump das Embargo für ein weiteres Jahr verlängert.
Huawei ohne Google Mobile Services
Um amerikanischen Unternehmen nicht zu viel Schaden zuzufügen, hatte das US Handelsministerium im letzten Jahr immer wieder Sondergenehmigungen erteilt, die einen eingeschränkten Handel mit Huawei zulassen. Auch diese Ausnahmen laufen Mitte Mai aus. Allerdings dürften diese, wie auch das Embargo selbst, verlängert werden.
Aufgrund des Embargos kann Huawei in seinen Smartphones keine Google Services mehr anbieten. Dies hat zumindest auf den Umsatz außerhalb Chinas deutliche Auswirkungen. Das Ziel in Europa die Nummer Eins zu werden, dürfte in weite Ferne gerückt sein, wenn es denn überhaupt noch zu erreichen ist. Die Konkurrenz am Smartphone Markt ist inzwischen deutlich größer und die Unterscheide zwischen den Herstellern deutlich kleiner geworden.
HarmonyOS und HMS als Ersatz?
Huawei gibt sich kämpferisch und bastelt fleißig an seinem eigenen OS und wichtiger, an einem Ersatz für die fehlenden Google Services. Die Huawei Mobile Services sollen langfristig den Einsatz der Google Services obsolet machen. Auch wenn man durchaus einige Achtungserfolge erzielen konnte, wie zum Beispiel die Kooperation mit TomTom, fehlen der hauseigenen App Gallery doch so elementare Apps wie WhatsApp, Facebook und dergleichen.
Zwar gibt es immer wieder Anleitungen wie man die fehlenden Apps nachinstallieren kann, auch wir hatten diese schon, dennoch ist es nicht gesagt, dass diese dann lange funktionieren oder ob sie, wenn aus anderen Apk Quellen bezogen, nicht ein Sicherheitsrisiko darstellen können.
„Alte“ Geräte in neuem Gewand
Eine Möglichkeit das Embargo zu umgehen besteht darin, dass man Geräte, welche vor dem Inkrafttreten bereits auf dem Markt waren und somit über Google Services verfügen, mit kleinen Änderungen neu auflegt, so geschehen mit dem P30 New Edition.
Leider hat Huawei neben dem Embargo noch ein anderes Problem. So gut die Hardware auch immer sein mag, genauso schlecht ist das Marketing des Unternehmens. Oft hat man den Eindruck dass die Führungsriege einfach drauf los plappert, ohne sich über die Folgen Gedanken zu machen. Bestes Beispiel Huawei Gründer Ren Zhengfei persönlich. der in einem kürzlichen Interview meinte, dass Huawei keine 300 Jahre brauchen würde, um Android zu überholen…
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Huawei entwickelt. Google hat bereits ende 2019 um eine Sondergenehmigung angesucht, diese aber noch nicht erhalten. Ob es an der aktuellen Corona-Krise liegt oder man diese einfach nicht erteilen möchte werden wir wohl nicht erfahren. Wir werden auf jeden Fall weiterhin ein wachsames Auge auf Huawei richten.
Quelle: Weißes Haus Pressemitteilung
Das ist geradezu ein Geschenk an die Welt und tolle Chance – nachdem Microsoft seine zu ergreifen nicht imstande war – Google endlich zu stoppen und den Wind aus den Segeln zu nehmen. Einmal muss ja jemand damit anfangen und da Nägel mit Köpfen machen. Aller Anfang ist schwer und da muss man eben über die hohe Kunst des selbstbewussten „Durchtauchens“ verfügen bzw. dafür natürlich auch ohne Wenn und Aber die entsprechende Entschlossenheit und Couragiertheit mitbringen. Der mögliche Siegeszug Huaweis in Europa wäre (mit Google) zwar schön für Huawei, aber nicht unbedingt ein großer Gewinn für die Welt gewesen.
…das kann ich exakt so unterschreiben !
My too