Kaum ein Smartphonehersteller hat 2018 so viel Wirbel veranstaltet wie Huawei. Mit der Einführung der ersten Kamera mit 3 Linsen im P20 Pro (Test) hat man die Messlatte in dieser Kategorie schon sehr hoch gelegt. Und kaum sind die ersten Wogen des P20 Pro geglättet, schiebt Huawei in der Flaggschiff-Klasse mit dem Mate 20 Pro ein weiteres echtes Highlight nach, noch dazu eines, das vor Features nur so strotzt.
Ist das Mate 20 Pro nun das beste Smartphone des Jahres? In unserem Test und Erfahrungsbericht des Huawei Mate 20 Pro, werden wir versuchen diese Frage zu beantworten.
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Lieferumfang
Der erste Gedanke, der mir in den Sinn kam, als ich die schlichte schwarze Verpackung mit dem eingeprägten Huawei Logo öffnete, war: Puristisch. In der Box befindet sich neben dem Mate 20 Pro ein USB C In-Ear Headset, die obligatorische Kurzanleitung nebst Garantiekarte und das Simkarten-Werkzeug. Zum Aufladen finden wir ein recht klobiges Ladegerät, dieses versorgt das Mate 20 Pro aber mit stolzen 40W, und das dazugehörige Kabel. Das war es dann aber auch schon.
Interessanterweise findet man in der Chinaversion auch eine Silikonschutzhülle. Warum diese bei der europäischen Version fehlt, konnte auch der Huawei Support nicht beantworten. Nachdem aber alles vorhanden ist was man so benötigt, können wir uns gleich in den Test stürzen.
Design
Größe: 72,4 x 156,9 x 8,6 mm
Gewicht: 189 Gramm
Material: Rückseite Glas(Gorilla Glas 5)
Schutz: IP 68 (Untertauchen)
Huawei hat mit dem Design des Mate 20 Pro das Rad nicht neu erfunden – was 2018 auch schon fast nicht mehr möglich ist. Dennoch sticht es aus dem Smartphone-Einheitsbrei der letzten Monate deutlich heraus, etwas das auch dem P20 Pro gut getan hätte. Und wenn man das Gefühl hat das Gerät von irgendwo her zu kennen, dann liegt es vielleicht daran, dass es mit seinen abgeschrägten Kanten und den gerundeten Rändern wie das uneheliche Kind eines Galaxy Note 9 und iPhone Xs wirkt. Ja, man kann nun sagen, dass Huawei hier „Copycat“ gespielt hat, dennoch ist es ihnen gelungen dieser „Kopie“ etwas Eigenständiges zu geben.
Die Verarbeitung ist ohne jeden Tadel, das gerundete 6.39 Zoll große Display schmiegt sich ohne irgendwelche Spaltmaße an die Ränder. Die Tasten haben einen angenehmen Druckpunkt, reagieren flott und sitzen fest im Gehäuse. Als kleines Designextra ist der Ein/Aus-Knopf in rot gehalten. Navigationstasten oder einen Fingerabdrucksensor sucht man vergebens. Diese sind im Display enthalten, dazu später aber mehr.
Mein Gerät kommt in der Farbe Twilight. Anders als beim P20 Pro ist der Farbverlauf hier deutlicher abgegrenzt. Leider ist die glatte Rückseite auch ein Magnet für Fingerabdrücke. Huawei bietet das Mate 20 Pro auch in Grün und Blau an, diese Versionen haben im Gegensatz zur Twilight oder Schwarzen Version, eine leicht geriffelte Rückseite und sind somit deutlich weniger anfällig gegen Fingerabdrücke.
Anders noch als beim P20 Pro befindet sich die Triple-Kamera nun nicht mehr am Geräterand, sondern ist in die Mitte des Mate 20 Pro gewandert und in einem Quadrat angeordnet. Ich persönlich finde diese Anordnung optisch stimmiger.
Trotz der glatten Rückseite liegt das Mate 20 Pro gut in der Hand und man hat zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es einem wegrutschen könnte. Dennoch habe ich es inzwischen in eine Hülle gepackt: Sicher ist sicher.
System: EMUI 9 und Android 9
System: EMUI
OS: Android 9.0 (Pie)
Google Sicherheitspatch: Oktober 2019
Die Mate Reihe ist die erste aus dem Hause Huawei welche mit Android 9 (Pie) ausgestattet ist. Zusätzlich setzt Huawei, wie bei allen seinen Geräten, auch hier auf das hauseigene EMUI, ebenfalls in der Version 9, als Interface. EMUI mag man oder nicht, mit der Version 9 hat Huawei einige Mängel der Vorgängerversionen beseitigt. EMUI fühlt sich immer noch unrund an, auch wenn es einige sehr interessante Funktionen mit an Bord hat. Diese bleiben Gott sei Dank auch dann noch erhalten, wenn man sich entschließen sollte das Mate 20 Pro mit einem alternativen Launcher zu versehen (in meinem Fall diesmal der Nova Launcher).
„Wie es scheint können User mit einer chinesischen Version den Launcher nicht mehr wechseln, wir haben bereits darüber berichtet. Bei der Internationalen ROM ist das aber weiterhin problemlos möglich.“
Wenn man aber dennoch dem EMUI eine Chance geben möchte, so sollte man lobend erwähnen, dass Huawei das extrem unübersichtliche Menü nun endlich aufgeräumt hat. Manche Punkte sind immer noch etwas umständlich zu erreichen, aber alles in allem wirkt das gesamte Menü um einiges aufgeräumter als in den Vorgängerversionen.
Navigieren lässt sich das Mate entweder über On-Display Navigationsknöpfe oder, was viel schneller geht, über Gestensteuerung. Auch wenn diese mit Pie auch auf Android Einzug hält, hat Huawei diese bereits im P20 Pro erfolgreich eingeführt. Die Steuerung reagiert dabei sehr genau und flott, schon nach kurzer Zeit gewöhnt man sich an diese Art der Navigation – alles andere wirkt träge und umständlich.
Ein wirklich interessantes Feature ist der sogenannte „Private Space“. Ist dieser aktiviert, stellt das Mate 20 Pro ein „Handy im Handy“ zur Verfügung. Und da man sich hier mit einem extra Fingerabdruck oder PIN anmelden muss, eignet es sich hervorragend um z.B seinen Kindern Zugriff auf das Gerät zu geben oder um Geschäftliches von Privatem zu trennen. Die Einsatzmöglichkeiten sind sicher vielfältig. Was noch beachtenswert ist: Apps im Private Space kennen nur diesen. Eine Verwechslung des Datenspeicheortes ist so ausgeschlossen.
Wie bereits in EMUI 8 so ist auch in EMUI 9 der Darkmode in den Einstellungen zu finden. Allerdings nicht als nettes Designfeature, sondern als Möglichkeit, noch ein wenig mehr Leben aus dem Akku zu kitzeln. Aus diesem Grund befindet sich die Einstellung auch nicht in den Designs, sondern bei den Akkueinstellungen. Ist der Dark Mode aktiv, bringt das gut 30 bis 60 Minuten zusätzliche Batterielaufzeit. Und dank des OLED-Displays sieht er auch noch gut aus.
Zwar gibt es leider kein Double-Tap-to-Wake (Doppeltippen zum Aufwecken des Telefons), aber man kann zumindest einen Screenshot erstellen, wenn man mit den Fingerknöcheln zweimal auf das Display klopft. Vor allem für Reviews eine sehr nützliche Einrichtung.
Digital Balance
Mit Android 9 (Pie) führt Google das sogenannte „Digital Wellbeing“ ein. Diese App (vorerst nur auf Pixel Geräten) soll dazu dienen, übermäßige Benutzung des Smartphones zu verhindern, indem es dem Benutzer zeigt, wie lange man schon am Smartie hängt und welche Apps unsere meiste Aufmerksamkeit erhalten. Weiter ist es möglich Apps zeitabhängig in der Nutzung einzuschränken, was vor allem in Kinderhänden eine gute Sache sein kann. Huawei hatte wohl keine Lust zu warten, bis Google diese App auf allen Android Geräten zur Verfügung stellt und bringt mit Digital Balance sein eigenes System mit ähnlichem Funktionsumfang auf das Mate 20 Pro.
Display
Größe: 6.39 Zoll
Auflösung: 1.440 x 3.120 PX (WQHD+)
Display Typ: OLED
Pixeldichte: 538 ppi
Format: 19,5:9
Touchscreen: 10 Punkte
Das Mate 20 Pro zeigt auch beim Display, dass es Huawei ernst meint mit der Smartphonekrone. Zwar hat man auch dem P20 Pro ein OLED-Display spendiert. Das Pro bekommt aber zusätzlich noch eine WQHD+ Auflösung mit 1.440 x 3.120 Pixel. Allerdings muss diese Auflösung in den Einstellungen des Displays erst aktiviert werden. Standardmäßig ist die Einstellung FHD+. Wem das nicht reicht, der öffnet den Menüpunkt „Smarte Auflösung“ und aktiviert dort die volle Displaypower.
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist das Curved oder Infinity-Display. Vor allem bei Apps, welche ihre Steuerelemente ganz am Rand anordnen, muss man sich ein wenig an die runden Kanten gewöhnen.
Allerdings wird die höhere Auflösung im alltäglichen Gebrauch kaum ins Gewicht fallen. Erst bei Games mit einer sehr anspruchsvollen Grafik, könnte dies wirklich zum Tragen kommen. Farb- und Detailtreue des Mate 20 Pro lassen keine Wünsche offen. Der Blickwinkel ist aus jeder Richtung stabil und auch bei starker Neigung verliert das Display zu keiner Zeit seine Strahlkraft – auch die Farben bleiben lebendig. Inspiriert von Apple hat Huawei in den Einstellungen eine Option zum Einstellen der Farbtemperatur implementiert. Setzt man diese auf Automatik, so passt sich diese dem Umgebungslicht an. Apple nennt diese Option True Tone.
Notch: Ja oder Nein?
Der Notch des Mate 20 Pro fällt recht breit aus, da er neben der Kamera und dem Lautsprecher auch die Sensoren der 3D-Gesichtserkennung beherbergt. Ich habe mich inzwischen daran gewöhnt und störe mich nicht mehr daran. Wer den Notch aber unbedingt loswerden will, kann diese über die Einstellungen erledigen. Es wird dann vom System ein schwarzer Balken unter den Notch gelegt und dank des OLED-Displays ist dieser tiefschwarz. sodass der Notch nicht mehr zu sehen ist. Es besteht auch die Möglichkeit den Notch je nach Anwendung anzeigen oder verbergen zu lassen. Um Platz neben dem Notch zu sparen, kann man die Prozentanzeige des Akkus im Batteriesymbol anzeigen lassen. Ist zwar nur eine Kleinigkeit, zeigt aber das Huawei sich wirklich Gedanken gemacht hat.
Leistung
Prozessor: Huawei Kirin 980 64 Bit Acht Kern Architektur mit 2.6MHz
GPU: ARM Mali-G76, 750MHz, 12 Kerne – GPU Turbo
Speicher: 64GB/128GB (erweiterbar mit Nano SD), 8GB/256GB in der Porsche Design Version
Im Mate 20 Pro kommt erstmals Huaweis brandneuer Kirin 980 Prozessor zum Einsatz. Damit ist Huawei neben Apple der einzige Hersteller der einen Chip verwendet, der in der 7nm-Fertigung hergestellt wurde. Besonders interessant daran ist, dass dieser Chip auch LTE Cat.21 unterstützt und so Übertragungsraten von bis zu 1.4GBit möglich sind. Übertragungsraten von denen wir wohl noch eine ganze Weile nur träumen können.
Während im Kirin 970 nur ein NPU gesteckt ist, arbeiten im Kirin 980 zwei NPU’s (Neural Processing Units). So will Huawei sicherstellen, dass jederzeit genug AI-Leistung zur Verfügung steht, um schneller und effektiver anfallende Prozesse abhandeln zu können. Laut Huawei soll die Effizienzsteigerung der AI Performance bei 134% und die der Energieeffizienz bei 88% liegen.
Auch wenn ich kein sehr großer Fan von Benchmark Tests bin, gehören diese doch zumindest der Vollständigkeit halber dazu:
- Geekbench Single-Core: 3289
- Geekbench Multi-Core: 9743
- AnTuTu: 271.773
So nun aber genug mit Zahlen und Daten. Viel spannender ist: Wie schlägt sich das Mate 20 Pro im täglichen Gebrauch. Egal womit man das Mate 20 Pro konfrontiert, es kostet dem Gerät maximal ein müdes Lächeln. Apps öffnen und schließen, durch Webseiten scrollen, Bilder bearbeiten, Videos in 4k, Videos bearbeiten – alles läuft zügig und ohne das leinste Zögern oder Ruckeln.
Und jetzt gibt es noch eine Premiere!
Game Performance:
In allen meinen bisherigen Tests habe ich angemerkt, dass ich kein Gamer bin und daher diesen Punkt nur kurz anschneide. Beim Mate 20 Pro wollte ich es dann aber wissen. Was soll ich sagen: Ich werde vielleicht jetzt doch zum Gamer 😀 Ich habe bewusst nach einem Game gesucht. das die Grafikfähigkeiten des Mate 20 Pro fordern könnte. Auch in dieser Disziplin brilliert das Mate 20 Pro. Das Gameplay ist flüssig, zu keiner Zeit kommt es zu „Hängern“. Das Mate 20 Pro macht beim Spielen einfach Spaß.
Fingerabdrucksensor
Huaweis Mate 20 Pro lässt sich auf 2 Arten entsperren. Nun, eigentlich auf Drei, wenn man den klassischen Sperrcode mitrechnet. Der Fingerabdrucksensor ist unter das Display gewandert (ein sogenannter In-Display Fingerprint Sensor) und verrichtet seine Aufgabe ohne Probleme. Im Ruhemodus zeigt das Display nach kurzem antippen ein Fingerabdrucksymbol. Der Sensor reagiert schnell und entsperrt das Display in deutlich unter 1 Sekunde.
Schau mir in die Augen, Kleines: 3D Gesichtserkennung
Noch interessanter als der In-Display Fingerprint ist meiner Meinung nach die 3-D Gesichtserkennung. Nachdem ich meist Geräte im Budgetbereich teste, hatte ich mir erst einmal nicht sehr viel von dieser Art des Entsperrens versprochen. Doch schon bei der Gesichtserkennung werden erste Unterschiede erkennbar. Es reicht nicht mehr kurz nett in die Kamera zu lächeln, diesmal muss man seinen Kopf bewegen. Hierbei tasten die im Notch verbauten Sensoren das Gesicht ab und speichern verschiedene Merkmale. So kann man das Gerät auch entsperren, wenn man nicht direkt auf das Display schaut. Da die Entsperrung nicht auf die Kamera angewiesen ist, funktioniert diese auch bei Dunkelheit fehlerfrei. Möchte man nicht,dass alles mit einem Blick entsperrt ist, kann man einzelne Apps separat sperren. Eigentlich wollte ich das Face Unlock nur für den Test verwenden, inzwischen ist dies aber meine bevorzugte Art das Smartphone zu entsperren.
Goodbye Micro-SD
Im Mate 20 Pro verzichtet Huawei bei der Speichererweiterung auf die klassische Micro SD und setzt auf eine Eigenentwicklung, die von der Größe her mit einer Nano SIM identisch ist. Folglich nennt Huawei diese dann auch Nano-SD. Begründet wird dies damit, dass die Nano-SD weniger Platz im Gerät benötigt und man diesen dann für andere Komponenten verwenden kann Problematisch dürfte sein, dass die Nano-SD Karte kein Standard ist, daher ist es auch fraglich ob andere Hersteller auf diesen Zug mit Aufspringen oder ihn unbeachtet seines Weges ziehen lassen. Preislich liegt die Nano-SD nur wenig über der klassischen Variante. Die 128 GB Nano-SD Karte bekommt man bei Amazon aktuell um 49,00 Euro.
Konnektivität und Sensoren
Sensoren: Beschleunigungssensor, Gyroskop, Luftdrucksensor, Fingerabdrucksensor, Annäherungssensor, Helligkeitssensor, Kompass
GPRS/EDGE: 850,900,1800,1900 MHz
3G: 800, 850, 900, 1700, 1900, 2100 MHz
4G Frequenzen:700, 800, 850, 900, 1500, 1700, 1800, 1900, 2100, 2300, 2600 MHz
4G Frequenz-Bänder: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 34, 38, 39, 40
WLan: 5GHz
GPS, Glonass, Beidou, Galileo
WiFi Direct
Thethering/Hotspot: Bluetooth, Kabel, WLan
USB-C, Infrarot, NFC
Was die Konnektivität angeht, lässt das Mate 20 Pro fast keine Wünsche offen. Lediglich auf MHL und DNLA muss man verzichten, was man aber anhand der Fülle der Optionen sicher verschmerzen kann. Bluetooth-Verbindung zu meinem Autoradio und der Smartwatch klappt ohne Probleme und, was noch wichtiger ist, ohne, dass die Verbindung abreisst. Das GPS ist auf wenige Meter genau und es werden immer ausreichend Satelliten gefunden, um die Navigation sicherzustellen.
Die Wlan-Verbindung zum Router ist im gesamten Haus stabil, sogar im Garten komme ich noch auf volle Leistung. Bei Telefonaten ist der Gesprächspartner gut zu hören und man selbst wird ebenso gut verstanden. Der Ton ist klar, sauber und ohne Verzerrungen.
Von uns gibt’s was auf die Ohren
Die Lautsprecher der Mate 20 Pro befinden sich im Gitter oberhalb des Displays und im USB Port, nein das ist kein Tippfehler. Der untere Lautsprecher ist tatsächlich im USB Port verbaut. Wenn man also das Gerät gerade mit USB Verbunden hat, dämpft dies den Ton ein wenig. Ansonsten ist dieser aber ausgeglichen und auch in den Tiefenlagen sehr gut. Einstellen lässt sich das Ganze noch über die Dolby-Atmos Einstellungen in der Musik App. Die mitgelieferten Kopfhörer klingen besser als sie aussehen, dreht man aber die Lautstärke zu weit auf, verlieren sie deutlich an Klangqualität und neigen zum übersteuern.
Teilen macht Freu(n)de
Wer kennt es nicht: Da ist man im Urlaub und hat für ein Gerät das Hotel WLan gebucht und plötzlich wollen die Kinder ein Video schauen oder die Frau muss schnell mal WhatsApp-Nachrichten checken. Auch an diesen Fall hat Huawei gedacht und bringt mit der WiFi Bridge eine Option ins Spiel, die das Mate 20 Pro in einen Router verwandelt. Wird die Bridge (in den WLan Einstellungen) aktiviert, können sich bis zu drei Geräte mit dem Mate 20 Pro verbinden und so gemeinsam das Wlan verwenden. Dies bezieht sich nicht auf das 4G Netz des Smartphones, in dem Fall würde dann der Hotspot zum Einsatz kommen.
Der PC in der Hosentasche
Huawei hat auch das Mate 20 Pro mit dem PC Modus ausgestattet, anders aber als z.B beim P20 Pro ist es nun nicht mehr nötig das Gerät mittels HDMI Kabel an einen Bildschirm oder das heimische TV Gerät anzuschließen. Huawei setzt hier auf Miracast. Zwar ist diese Technologie schon ein wenig älter, hat aber den Vorteil, dass viele TV Geräte diesen unterstützen. Schließt man nun über Bluetooth oder einen USB Dock noch Maus und Tastatur an, verfügt man über einen vollwertigen Android-PC.
Verwendet man nur das Smartphone, so dient das Display wechselnd als Mauspad und Tastatur. Für die schnelle Email zwischendurch sicher ausreichend, für längeres Arbeiten aber eher ungeeignet. Praktisch ist, dass sich das Mate 20 Pro auch während der Verbindung zum TV weiterhin verwenden lässt.
Kamera
Hauptkamera: 40 MP (f/1.8) + 20 MP Weitwinkel (f/2.2) + 8 MP mit 3fach Zoom(f/2.4)
Brennweite: 27 Millimeter
Maximale Auflösung Fotos: 7728×5368 41,5 MP
Maximale Auflösung Videos: 3840×2160 8,3 MP
Frontkamera: 24 MP (f/2.0)
Maximale Auflösung Fotos: 6000×4000 24,0 MP
Maximale Auflösung Videos: 1920×1080 2,1 MP
Display Blitz
„Never change a winning System”
An diesen Leitspruch hat wohl auch Huawei gedacht, als man sich daran gemacht hat die Kamera für das Mate 20 Pro zu planen. Man setzt auch hier wieder auf die Partnerschaft mit dem renommierten Kamerahersteller Leica und auf eine Triple-Kamera. Auch wenn diese in weiten Teilen mit der Kamera des P20 Pro identisch ist, gibt es doch einige kleine Veränderungen.
Huawei verzichtet beim Mate 20 Pro auf den schwarz/weiß Sensor und hat an dessen Stelle einen Super Weitwinkel Sensor gesetzt. Wie ich finde, eine sehr gute Entscheidung zumal dieser auch bei Videos zum Einsatz kommt. Neben der Weitwinkel Einstellung hat die Kamera auch wieder den Nacht Modus mit an Bord, diesen verwende ich nicht nur bei schlechten Lichtverhältnissen, sondern auch bei Gegenlicht leistet dieser hervorragende Arbeit. Ein besonderes Highlight meiner Meinung nach ist der Optische Zoom. Selbst weit entfernte Objekte werden mit diesem Detailreich dargestellt ohne das es zu einer zu großen Verrauschung des Bildes kommt. Im Makrobereich können nun Aufnahmen bis zu einem Abstand von 2.5 cm zum Objekt geschossen werden.
Im Videobereich hat Huawei ein wenig nachgebessert, ist aber hier immer noch nicht ganz auf hundert Prozent. Man hat den Videos ein paar nette Extras mitgegeben so kann man nun SW Videos drehen bei denen der Hauptakteur in Farbe dargestellt wird. Auch ein Video Bokeh Effekt ist mit dabei. Beide Filter arbeiten noch nicht fehlerfrei bieten aber dennoch schon recht nette Spielereien für kreative Videos. Huawei scheint zumindest im Moment noch auf 30 FPS zu setzten, 4K mit 60 FPS sind (noch?) nicht möglich. Super Zeitlupe mit bis zu 960 FPS ist ebenfalls wieder mit dabei.
Man sieht deutlich das Huawei den Schwerpunkt des Mate 20 Pro, wie schon beim P20 Pro eindeutig auf die Fotografie legt. Überlässt man der KI das „denken“ so kommen eigentlich immer sehr ansprechende Schnappschüsse dabei heraus. So richtig die Muskeln lässt das Mate 20 Pro aber erst spielen, wenn man in den Pro Modus wechselt. Hier stehen dann neben einem manuellen Weißabgleich noch weitere Pro Funktionen zur Verfügung. Die so entstandenen RAW Dateien können mit 40MP später am PC weiter bearbeitet werden.
Auf eine Funktion der Kamera möchte ich noch hier besteht die Möglichkeit z.B Speisen zu scannen und man bekommt dann die Kalorien des gescannten Lebensmittels angezeigt. Dies funktioniert tatsächlich recht genau und ist sicher eine gute Unterstützung, sollte man gerade an einer Diät bastelt.
Akku
4200mAh
Fast Charging und QI Laden
Reverse Charging
Das Mate 20 Pro ist der aktuell regierende Akku König. Daran gibt es einfach nichts zu rütteln. Gegenüber dem P20 Pro hat Huawei nochmals 200mAh drauf gepackt so das man im Mate 20 Pro nun 4200mAh zur Verfügung hat. Damit hat Huawei sich aber nicht zufrieden gegeben ,sondern die Hardware soweit optimiert, das man gefühlt ewig mit einer Ladung auskommt. Meine Erfahrung zeigt: Nach einem Tag intensiver Nutzung mit Fotos, Videos, Messaging, Streamen und Gaming sind am Abend immer noch gut 30% Akku übrig. Aufgeladen wird der Akku mittels eines 40 Watt Superchargers der es in 30 Minuten von 0% auf 70% Ladung schafft! Und auch beim Kabellosen Laden legt Huawei nochmals nach. Kurz nachdem Google stolz verkündet hatte, das man nun mit 10 Watt Kabellos laden könne, die bisherige maximale Leistung lag bei 7.5 Watt, bringt Huawei 15 Watt aufs Tablett. Damit hält Huawei zumindest im Moment die Speed Krone, wenn es darum geht das Smartphone mittels QI aufzuladen.
Reverse Charging
Damit ist man aber noch nicht am Ende der Akku Leistung des Mate 20 Pro angekommen. Denn dieses bietet eine Funktion an die sich Reverse Charging oder umgekehrtes Laden nennt. Damit ist es möglich anderen QI fähigen Smartphones Akku Ladung zu spendieren. Ganz einfach, indem man die Geräte Rücken an Rücken aneinander hält. Natürlich wird man das nicht zu oft „anbieten“ aber für eine schnelle Hilfe bis zur nächsten Steckdose sicher sehr willkommen.
Und jetzt ihr: Was sagt ihr zu unserem Test des Huawei Mate 20 Pro? Hat euch der Erfahrungsbericht gefallen? Werdet ihr euch das Flaggschiff nun holen oder bleiben weiterhin bedenken? Ich freue mich auf eure Fragen im Kommentarbereich!
The Review
Huawei Mate 20 Pro
Ist das Mate 20 Pro das beste Smartphone 2019? Vielleicht nicht, aber wenn die Antwort nein lautet, dann ist es verdammt knapp dran es zu sein. Viel hängt von persönlichen Präferenzen ab. Was man erwartet und ob man das auch geliefert bekommt. Ich persönlich lege großen Wert auf die Kamera (Foto) und hier liefert das Mate ab. Video ist für mich eher zu vernachlässigen. Ja mit knapp tausend Euro ist das Mate 20 Pro kein Schnäppchen und das will es auch gar nicht sein. Es ist ein Smartphone das auf Augenhöhe mit Apples iPhone XS, Samsungs Note 9 und Googles Pixel 3 ist. Der Kampf um die Krone im HighEnd Bereich hat einen weiteren Mitbewerber erhalten. Wer also ein Samrtphone in diesem Preissegment sucht, dem kann ich das Huawei Mate 20 Pro absolut empfehlen.
PROS
- Edles Design
- Top Display mit vielen Optionen
- In-Display Fingerprint und 3D Gesichtserkennung
- Monster Akku mit Super Charger, Reverse Charging, QI Laden
- Tripple Kamera mit Super Optionen
- Android PC Funktion
CONS
- Nano SD Karte kein Standard
- kein 3.5mm Anschluss
- Videoqualität noch nicht bei 100%
Hauweia…
Hallo, dieser Text muss dringend nochmal Korrektur gelesen werden. Beim einfachen Durchlesen fallen einige Fehler auf, was wirklich stört und schade ist, da der Test ansonsten sehr ausführlich und gut geschrieben ist.
Stimmt – toller Testbericht (mit ein paar sprachlichen Holperern).
Aber allemal besser als Andersrum. 🙂
Toller Test! So ein Smartphone wäre mir zu groß und viel zu teuer. Die wenigsten User werden das Potential ausschöpfen können. Mir reicht allerdings auch Technik Stand 2015 immer noch völlig aus. Wahrscheinlich den meisten Anderen hier auch.
Hab den Vorgänger Mate 10 Pro und kann alle Punkte sogar bei diesem Gerät bestätigen. Obwohl das EMUI9 erst am 21.12 kommt, hat es viele gleiche Vorteile. Das es kein Klinkenstecker hat ist sicher der Wasserschutznorm geschuldet. Ist mir aber lieber als der Klinkenstecker.
Beim Speicherplatz steht „6/128 GB“ anstatt 64/128 😉
Das wär doch ein bissi wenig 🙂 Danke für den Hinweis ist ausgebessert.
Hallo
aus Testbericht
(Schließt man nun über Bluetooth oder einen USB Dock noch Maus und Tastatur an, verfügt man über einen vollwertigen Android-PC.)
Frage
Ich habe das Display Dock von Microsoft Lumia 950 XL, kann man mir bitte bestätigen, ob es für das ihr beschriebene Huawei Mate 20 Pro geeignet und verwendbar ist?
Das kann ich direkt nicht beantworten, werde die Frage aber gerne an unsere Windows Spezialisten weitergeben. Alternativ bekommst Du z.B bei Amazon schon Docks um unter 30 Euro.
Gibt’s hier noch Windows-Spezialisten?
Das sind offensichtlich sehr zurückhaltende Menschen……….
Huawei Mate 20 Pro
Ich bin jetzt schon enttäuscht, dass hier bei Windows United das Niemand testen kann.
Wenn ihr beim Windows Service (Windows-Spezialisten) nachfragt, geht es bei der nächsten Produktion garantiert nicht mehr.
Nein, man kann das Display Dock von Microsoft nicht nutzen.
Danke! Für die schnelle Antwort.
Dazu ein Carbon-Cover (z.B. von 2R-Tec), am besten mit magnetischer Rückseite für die Auto-Halterung, ein passendes Panzerglas mit feinen schwarzen Rändern (z.B. Bedifol GmbH) – und schon kann (eigentlich) nix mehr schiefgehen. Und man kann das Teil die nächsten Jahre unbedenklich nutzen. Sieht auch geschützt edel aus.
Danke für den Tipp, eine Carbon Hülle hab ich schon aber ich werde mir die gleich mal anschauen. Vor allem bei den Pazerglas Folien bin ich noch nicht fündig geworden.
Findest Du bei Schutzfolien24.de Etwa in der Art (hab die für das P20pro):
hxxp://www.schutzfolien24.de/artikel/savvies-xtreme-glass-full-cover-panzerglasfolie-fuer-huawei-p20-pro-990037.html:
Mit den schwarzen Rändern sieht es nicht ganz so rotzig aus.
Die Jungs von HUAWAI machen richtig Druck:
hxxps://stadt-bremerhaven.de/huawei-mate-20-pro-update-9-0-0-146c432e10r1p16-ist-da/
bzw.
hxxps://www.netzwelt.de/huawei-p20-pro/168271-p20-mate-10-co-rollout-android-pie-emui-90-startet-china.html
EMUI = IOS
Ist leider wirklich so.. wirkt einfach, als hätte Huawei keine eigenen Ideen.
Man muß ja nicht auf Biegen und Brechen alles neu erfinden.
IOS ist seit Jahren Vorreiter bei intuitieven Bedienungskonzepten, was ja letztlich ausschlaggebend für den Apple-Erfolg war und ist und nicht der hohe Preis der Geräte. Also, warum nicht gute Ideen übernehmen. Pragmatismus schadet da nicht.
Mir eigentlich egal, da ich den Microsoft Launcher verwende, den ich deutlich besser finde. Ansonsten bin ich bisher auch sehr zufrieden. Komme von L950xl. Hab allerdings noch nicht rausgefunden (evtl. aufgrund geringer Android Kenntnisse) wie ich im 1er BMW einen WhatsApp Anruf über Lenkrad annehmen kann. Normales Telefonieren geht. Bei Windows war es nie ein Problem. ☹️
Das scheint im Moment die große Schwäche bei den Huawais zu sein – allerdings nicht bei allen Automarken. Ich kann im Audi auch nicht BT-Streamen, zumindest nicht brauchbar. Die normale Telefonie funktioniert aber. WhatsUp-Anrufe funktionieren aber auch nicht bei mir mit der autoseitigen Steuerung. Das Web ist voll weltweit mit diesen Problemen. Huawai hat Abhilfe versprochen mit dem 9er update. Der gesamte BT-Bereich wurde wohl generalüberholt.
Schaun mer mal…..
Es ist wie verboten über die Kameraauflösung zu sprechen. Huawei nimmt die Fotos mit 40 MP mit 4:3 Format aber 18:9 Format NUR mit 6 MP
https://my.pcloud.com/publink/show?code=XZzScg7ZkKIHj4YEFXRTKpIqJhyvpmctUYs7
Ja das ist aber auch nicht wirklich ein Geheimnis. Viele Smartphones verwenden die max. mögliche Auflösung im 4:3 Format. 18:9 verwende ich persönlich beim fotografieren überhaupt nicht, das ist für mich kein Foto Format 🙂
Ich hätte 20 oder sogar 16 MP akzeptieren aber nur 6 MP und gleichzeitig auf dem Fernsehen, links und rechts schwarzer Balken?
Die Telekom-Rooter sind übrigens auch made by Huawai.
Servus 🙂 das Handy verfügt über MHL oder täusche ich mich etwa? Habe letztens erst das Mate 20 Pro am TV per station angeschlossen mit dem hier: https://www.amazon.de/dp/B07MFM4CXC/ref=cm_sw_r_cp_apa_i_AOQKCbN4GQEQ2
Läuft wunderbar mit BT Maus und Tastatur 🙂
Und unter Leistung steht 2,6MHz statt 2,6GHz.
Verbaut im Kirin 980 sind genau 3 Einheiten, 2x 2,6GHz BIG Kerne, 2x 1,92GHz little und 4x 1,8GHz little. Genaue Angaben hier: https://en.wikichip.org/wiki/hisilicon/kirin/980
Danke für den tollen ausführlichen Bericht! Bin absolut zufrieden mit meinem Mate 20 Pro ❤️