[Test] HTC U Ultra – die Kamera(s) im Alltagstest

Nach unserem ersten Eindruck und unserem Soundcheck, schauen wir uns heute die Kameras des HTC U Ultra einmal genauer an. An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich kein Profi-Fotograf bin. Ich möchte – wie vermutlich die meisten Nutzer –  mit meinem Smartphone möglichst einfach und ohne großen Aufwand schöne Fotos/Videos schießen. Schauen wir uns an, ob das Flagship der Taiwanesen hier liefern kann.

Technische Daten der Kameras

Die Hauptkamera des Phablets ist mit einer f/1.8-Blende, 12 Megapixeln mit HTCs UltraPixel-Technologie und einem Dual-Tone LED-Blitz, einem hintegrundbeleuchtetem Sensons (BSI), optischer Bildstabilisierung und PDAF (schneller Autofokus) sowie Laser-Fokus ausgestattet. Auf der Software-Seite wird die Hardware durch diverse Features wie Auto-HDR, Gesichtserkennung, HTC Zoe für bewegte Bilder sowie einem Pro-Modus unterstützt.

Die Selfie-Kamera des U Ultra löst mit 16 Megapixeln und einer f/2-Blende sogar noch höher auf, hat ebenfalls einen BSI-Sensor und unterstützt diverse Software-Modi wie Auto-HDR, Selfie-Panorama oder Selfie-Video.

Hauptkamera

Foto

Die Kamera des U Ultra liefert durchwachsene Ergebnisse. Schnappschüsse gelingen mit den automatischen Einstellungen in der Regel relativ gut.  Generell tendiert die Kamera dazu, Bilder eher im kalten Farbbereich aufzunehmen. Wechselt man in den Pro Modus und aktiviert die Auto-HDR-Funktion, sehen die Bilder hingegen angenehm aus. Dennoch benötigte ich teilweise mehrere Versuche, bis die Bilder in ansprechender Form „im Kasten“ waren. Hier ein paar Beispiele:

Die Kamera-App des U Ultra unterstützt diverse Modi. Einer davon ist der sogenannte Nachtmodus. Dieser enttäuschte mich ehrlich gesagt auf ganzer Linie. Der Auto-Modus nimmt bessere Low Light-Fotos auf. Beide Modi haben jedoch mit starkem Bildrauschen in diesem Fall zu kämpfen und sind meist unscharf. Erst als ich das HTC U Ultra auf ein Stativ montiert habe und diverse Einstellungen wie Belichtungszeit selbst übernommen habe, gelangen mir relativ gute Aufnahmen:

Die angegebenen 12 Megapixel stehen nur im 4:3 Format zur Verfügung. Wechselt man auf das 16:9 Format, sind es nur noch 9 Megapixel. Teilweise merkt man diesen Unterschied.

Eine aus User-Sicht sehr gute Implementation finden wir beim Panorama-Modus. Dieser ermöglicht sehr große Bereiche aufzunehmen, wobei man das Gerät dazu einfach entsprechend dreht, sobald die Aufnahme gestartet ist. Das Ergebnis kann sich hier sehen lassen.

Video

Videoaufnahmen gelingen in der Regel sehr gut. Die Kamera kann Videos auch in 4K aufnehmen, und durch die 4 Mikrofone ist der Klang extrem klar. Leider passiert es auch, dass man die Mikrofone leicht abdeckt, während man aufnimmt, wodurch die Qualität dann stark leidet.

Test-Video 4K 3D-Audio (öffnet in neuem Tab)

Der Slowmotion-Modus erlaubt es, Zeitlupe Aufnahmen anzufertigen. Dieser Modus bietet jedoch kaum Einstellungsmöglichkeiten. Dennoch konnte der Modus bei mir punkten.

Test-Video Slowmotion (öffnet in neuem Tab)

Selfie-Kamera

Die Frontkamera des U Ultra arbeitet mit einer höheren Auflösung als die Hauptkamera. Alle von mir aufgenommenen Selfies sind von guter Qualität. Positiv hervorheben muss ich an dieser Stelle den Selfie-Blitz. Dieser erlaubt es – durch extremes Aufhellen des Displays – auch im Dunkeln gute Selfies aufzunehmen. Hinzu kommt ein Selfie-Panorama-Modus, der es auch ohne Selfie-Stick sehr einfach macht, Gruppen-Selfies aufzunehmen. Dieser Modus hat auf der Feier des 80. Geburtstag meiner Großmutter für Interesse am U Ultra gesorgt, vor allem bei den Galaxy- und iPhone-Nutzern im meiner Familie.

Fazit

HTC verspricht mit dem HTC U Ultra eine breite Palette an Möglichkeiten. Schnappschüsse, Selfies und Videos gehen in der Regel leicht von der Hand und liefern gute Ergebnisse. Einzig der Nachtmodus enttäuscht auf der ganzen Linie. Alles in allem liefert das HTC U Ultra eine vernünftige Qualität, auch wenn das Wow-Erlebnis aufgrund des oftmals nötigen manuellen Eingreifens ausbleibt.