Wir haben das Honor 7X ausgiebig für euch getestet und sagen euch, ob das neue Budget-Phone von Huwei, euer Geld wert ist.
Viel Spaß!
Design
Samsung hat mit dem Galaxy S8 das 18:9 Design mit fast randlosem Display eingeführt und damit in diesem Jahr die gesamte Smartphone-Landschaft geprägt. So ist es nicht verwunderlich, dass das Honor 7X, ein Smartphone, das den Mainstream ansprechen möchte, diesem Muster folgt.
Unser Testmodell erstrahlt in Metallic-Blau und besteht aus einem Aluminium Unibody. Das schlanke Smartphone (7,6 mm), wiegt gerade einmal 163 Gramm und liegt sehr gut, wenn auch rutschig, in der Hand. Durch das fast-randlose Display und dem Seitenverhältnis von 18:9, ist es sehr kompakt für seine Größe. Man kann das Honor 7X sogar einhändig bedienen, wenn man ein wenig übt. Vergleicht man es mit dem Virgänger, dem Honor 6X, stellt man eine enorme Verbesserung in Handhabung und Design fest. Das Honor 7X ist das eindeutig attraktivere Telefon.
Es sieht sehr viel teurer aus als die €300, die es tatsächlich kostet. Dies ist schließlich das Erfolgsrezept der Honor-Serie: Ansprechendes Design und hochwertige Materialien, für relativ wenig Geld.
Launcher
Huawei setzt beim Honor seit jeher auf sein eigenes Android Skin, EMUI genannt. Die aktuelle EMUI 5.1 basiert auf Android 7.0 und bringt einige Veränderungen gegenüber purem Android mit. Leider handelt es sich nicht um die gleichen Version, die Huawei bei der Mate-Reihe einsetzt (welches bereits EMUI 8.0 besitzt).
Trotzdem hat EMUI ein paar nette Features: Direktes Antworten auf E-Mails und Nachrichten aus der Benachrichtigungsleiste und Multifenster-Support.
Display
Das Display ist 5,93 Zoll groß und setzt auf das trendige 18:9 Seitenverhältnis. Es löst mit Full HD+ auf, was 2160 x 1080 Pixeln und 408 PPI entspricht. Damit ist der Bildschirm des Honor 7X genauso scharf wie beim OnePlus 5T, wenn man die beiden Displays aber miteinander vergleicht, merkt man den Preisklassen-Unterschied. Das OnePlus 5T ist einen tick heller und bietet einfach das bessere Bild.
Das Honor 7X hat für sich gesehen aber einen guten Screen. Es ist ausreichend hell, bietet satte Farben und ist auch bei direkter Sonneneinstrahlung gut ablesbar.
Es gibt eine nervige Kleinigkeit bezüglich des Seitenverhältnisses. Da die meisten Apps weiterhin für 16:9 programmiert, zeigen sie bei 18:9 einen kleinen Balken an. Wenn das passiert, erscheint eine Option am unteren Bildschirmrand, mittels der man die jeweilige App in den Vollbildmodus umschalten kann. Das Problem: Es gibt keinen Weg diese Option standardmäßig zu aktivieren, man muss das also für jede App machen – ärgerlich.
Leistung
Eckdaten
- Display: 5.93 inch, 2040 x 1080 pixels screen
- Prozessor: Kirin 659 Acht-Kern 2.36GHz
- RAM: 4 GB
- Interner Speicher: 64 GB
- Akku: 3340 mAh
- System: Android 7.0
- Kamera: 16.0MP + 2.0MP Hauptkamera + 8.0MP Front Kamera
- Sensoren: Accelerometer, Ambient Light Sensor, E-Compass, Gravity Sensor, Gyroscope
- 3340 mAh Akku
- SIM: dual SIM dual standby, Nano SIM / Nano SIM
- Feature: GPS, GLONASS, Beidou
- Bluetooth: 4.1
Huawei setzt beim Honor 7X auf den hauseigenen Kirin-Prozessor. Der Kirin 659 ist kein Schwächling und in Verbindung mit 4GB RAM meistert das Honor 7X die meisten Alltagsaufgaben mühelos.
Setzt man ihn massiv unter Druck, mit Games, vielen Appwechseln und dergleichen, dann wird man aber einen leichten Geschwindigkeitsverlust feststellen. Hier schlagen sich Snapdragon-Vertreter in der gleichen Preiskategorie besser. Der Snapdragon 660 im Xiaomi Mi Note 3 erreicht fast 2000 Punkte mehr unter Geekbench 4 (3550 vs. 5500) und bietet auch unter Realverhältnissen die bessere Performance.
Wer kein Smartphonezocker ist, dürfte mit dem Honor 7X allerdings in fast allen Lebenslagen flink unterwegs sein.
Der Vergleich mit dem Mi Note 3 ist eigentlich nur für China-Enthusiasten wie unserer Panda-Tech-Leserschaft wichtig. Die allermeisten Menschen haben noch nie etwas von Xiaomi gehört und schätzen die Honor-Reihe schon seit vielen Jahren. Zudem ist der Support von Huawei in Deutschland hervorragend, während viele anderen chinesische Marken dies nicht bieten können.
Vergleicht man die Leistung des Honor 7X also mit anderen Smartphones bis €300 (i.e. Samsung, LG, etc.), schneidet es sehr gut ab.
Konnektivität & Sensoren
- Beschleunigungssensor, Umgebungslichtsensor, E-Kompass, Gravitationssensor, Gyroskop, Hall-Sensor
- Bluetooth 4.1
- GPS, GLONASS, Beidou
- Dual-Sim Hybrid
- 3,5 mm Klinke
- Micro-USB
Das Honor 7X bietet die üblichen Anschlüsse und Sensoren für diese Preiskategorie. Der Dual-Sim Hybridslot bietet Platz für zwei Nano-Sims oder eine Nano-Sim und eine MicroSD-Karte.
Den Micro-USB Anschluss empfinde ich als kleine Enttäuschung. In meinem Haushalt gibt es nur noch USB-C Gerät und Kabel, für mich wäre dieser Punkt auch schon ein Ausschlusskriterium. Andere Nutzer, die hautpsächlich noch Geräte mit Micro-USB nutzen, dürften dies nicht so sehr als Nachteil sehen.
Leider wird hierdurch auch der Akku nicht so schnell geladen. Wenn ihr „Dash Charge“ vom OnePlus 5T gewöhnt seid (30 Minuten aufladen reicht für einen Tag), dann ist die Wartezeit von zweieinhalb bis drei Stunden schon etwas nervig.
Immerhin ist ein 3,5 mm Kopfhöreranschluss vorhanden, was ganz praktisch sein kann. Zwar nutze ich nur noch Bluetooth-Kopfhörer, manchmal vergesse ich sie aber und es ist ärgerlich, wenn sich nicht schnell kabelgebundene leihen oder kaufen kann.
Akku
Mit 3340 mAh besitzt das Honor 7X einen ordentlichen Akku – vor allem wenn man die schlanken Baumaße bedenkt. Der Akku reicht auch bei intensiver Nutzung einen Tag durch, muss am Abend dann aber an die Steckdose. Genügsamere Nutzer schaffen hier bestimmt auch zwei Tage.
Zieht man auch hier wieder den Vergleich zu Xiaomi, ist der Snapdragon 660 Prozessor des Xiaomi Mi Note 3 der effizientere Chip.
Kamera
Das Honor 7X setzt auf das in 2017 trendige Dual-Kamera Design. Der 16 MP Hauptkamera steht eine 2 MP Nebenkamera zur Seite. Diese besitzt eine andere (Fest-)Brennweite, womit das Honor 7X im sogenannten Porträtmodus schießen kann. Hierbei kann der Hinter- oder Vordergrund unscharf dargestellt werden und (theoretisch) ein schönes Bokeh bieten. Das klappt beim Honor 7X meist gut. Manchmal werden Dinge aber unscharf dargestellt, die man eigentlich scharf haben wollte und andersherum.
Nutz man den normalen Fotomodus, produziert das Honor 7X gute Bilder, vorausgesetzt die Lichtverhältnisse stimmen. Hier teilt sich die Kamera des 7X das gleiche Schicksal wie viele andere Geräte in dieser Preisklasse: Nimmt das Licht ab, werden die Ergebnisse unschön. Das ist bei einem Nokia 6 oder Moto G5S nicht anders.
Fazit
Das Honor 7X ist insgesamt ein tolles Mittelklasse-Handy. Es bietet den meisten Nutzern eine ausreichende Leistung, der Aluminium-Unibody sieht toll aus, hat ausreichend Akku für mindestens einen Tag und die Kamera produziert bei guten Lichtverhältnissen schöne Bilder.
Einige Punkte stören: Die Micro-USB Ladebuchse bietet kein Quick-Charge – das muss auch bei €300 nicht mehr sein. Wer gerne zockt, wird lieber zu einem Honor 9 greifen wollen, da das Honor 7X bei grafisch intensiven Spielen einknicken kann.
Gegen die Konkurrenzmodelle von Motorola, Samsung, LG und HTC, bietet das Honor 7X das beste Gesamtpaket in der Preiskategorie. Zieht man chinesische Konkurrent wie Xiaomi mit in den Vergleich hinein, bekommt das Honor 7X Probleme. Das Xiaomi Mi Note 3 ist schneller und sparsamer und bietet zudem die bessere Kamera.
Das Honor 7X könnt ihr hier bestellen