Aprilscherz oder einfach unnötig Wirbel machen, um Aufmerksamkeit für die eigenen Produkte zu generieren? Wenn man sich Googles Blogpost durchliest, dann könnte man der Meinung sein dass es sich um einen Aprilscherz handeln könnte, nein eigentlich muss. Wenn Google das allerdings ernst meint, wirft dies kein sehr schmeichelhaftes Bild auf den Suchmaschinen Giganten.
Microsofts „unsichere“ Technologie
In besagtem Blogpost greift Google Microsoft mit der Behauptung an das die Technologie aus Redmond die Kunden Microsofts unsichere machen würde. Wie kommt Google nun auf so eine, darf ich sagen abenteuerliche, Aussage? Die Grundlage dafür bildet eine Umfrage welches Google bei Public Opinion Strategies selbst in Auftrag gegeben hat. Für diese wurden 2.600 amerikanische Arbeitnehmer befragt, darunter auch 338 Personen, welche in unterschiedlichen Regierungsfunktionen tätig sind.
Der Fragenkatalog umfasste Themen wie Cybersicherheit, Legacy-Software sowie Kaufgewohnheiten von Organisationen und einige Fragen zu Microsoft.
84% der befragten Mitarbeiter der Stadtverwaltung von Washington D.C nutzen laut der Umfrage Dienste von Microsoft darunter Teams, Word, Outlook und OneDrive. Interessant ist das die Mehrheit der Befragten behauptete das die Abhängigkeit der Regierung von Microsofts Diensten, diese Anfälliger für Angriffe von außen machen würde. Allerding’s schien es die Fragesteller nicht sonderlich zu interessieren, warum sie Befragten dieser Meinung waren, zumindest wurde Seitens Googles hierzu nichts veröffentlicht.
Google gent in seinem Blogbeitrag aber noch weiter und greift Microsoft mit einer Behauptung an, die Hanebüchener nicht sein kann. So wird behauptet das die Technologie Microsofts eigentlich veraltet sei und Unternehmen nur nicht zu neueren Anbietern wechseln würden da der Widerstand gegen Veränderung im Unternehmen zu groß sein. Immerhin gaben rund 50% der Befragten an das es Alternativen zu Microsoft gäbe mit denen sie ihre Arbeit viel schneller erledigen könnten.
Google schließt daraus das daher immer mehr „Schatten-IT“ in Unternehmen Verwendung finden würde. Also Anwendungen die von Mitarbeitern ohne das Wissen oder die Genehmigung der Unternehmens-IT installiert wurden. Sollte dies zutreffend sein, dann liegt das allerdings nicht an Microsoft, sondern eher an einer sehr laxen IT-Sicherheitsstrategie. Auch hier gab es scheinbar seitens der Fragesteller kein Nachhakten, wie dies denn im Unternehmen möglich sei.
Google setzte abschließend noch einen drauf mit der Aussage das Unternehmen ihre Strategien zur Anschaffung von Software überdenken sollten.
Angesichts der Tatsache, dass so viele Umfrageteilnehmer angaben, mit ihren alten IT-Lösungen unzufrieden zu sein, könnte es für die Regierung an der Zeit sein, ihren Ansatz bei der Beschaffung zu überdenken.
[…] Da die Regierungen versuchen, die Anforderungen und Wünsche ihrer Wähler – und ihrer Mitarbeiter – zu erfüllen, ist es klar, dass sie sich zu sehr auf Legacy-Lösungen verlassen, obwohl diese eine Reihe von Cybersicherheitsschwachstellen und eine schlechte Nutzerwahrnehmung aufweisen.
Wir bei Google Cloud sind der Meinung, dass es an der Zeit ist, die Vielfalt und die Auswahl an Tools zu erhöhen, die unseren Beamten im ganzen Land zur Verfügung stehen – laut unserer Umfrage nutzen 70 % von ihnen Google Mail auch außerhalb der Arbeit. Staatsbedienstete haben das Recht, im Büro von denselben flexiblen, sicheren Tools zu profitieren, die sie auch im Privatleben nutzen.
Microsoft zeigte sich in einem Statement gegenüber NBC News zwar enttäuscht, verwies aber darauf, dass man nicht verwundert, sei das Google hier versuchen würde Mitbewerber schlecht aussehen zu lassen, um seine eigenen Angebote zu pushen. Natürlich konnte man sich auch einen kleinen Seitenhieb nicht verkneifen, indem man sagte:
Man werde auch weiterhin die US-Regierung und andere Kunden mit der besten Software und seinen Sicherheitsdiensten unterstützen“
Viel Lärm um nichts?
Es dürfte klar sein das Google hier nur eines im Sinn hatte, mit Schlagzeilen, denen es an Kontext fehlte, wollte man seinen stärksten Konkurrenten Microsoft in ein schlechtes Licht rücken, um die eigenen Cloud-Dienste ins Rampenlicht zu stellen. Zwar kann man dies durchaus verstehen, aber sinnvoller wäre es wohl, wenn man potenzielle Kunden mit Taten als Worten versucht von sich zu überzeugen.
Wie seht ihr das, hat Google in seiner übertriebenen Art vielleicht sogar ein wenig Recht, oder ist es einfach nur „amerikanisch lautes Werbegeschrei“
Im Gegensatz zu Microsoft hat Google nie gelernt mit Kunden umzugehen.
Die meisten Google Kunden nehmen alles hin und konsumieren.
Für die einfachen Normalos kommen aus Montain View eben die problemlosen „VWs“ unter den Diensten, während ihnen Redmond für sie völlig unnötig Überladenes, daher besonders Fehleranfälliges und obendrein auch noch besonders Virengefährdetes liefert!
Warum also mit dem Mähdrescher zum Supermarkt?
Mein Tipp wäre:
Ein radikal abgespecktes und kostenloses W10 unter der neuen Bezeichnung „Windows Lite“ weiterführen und das klassische Windows, (dann zB. als „W11-pro“) als OS für Profis, Business und Spezialanwendungen positionieren.
In der headline fehlt ein Komma bzw. Doppelpunkt. Musste die Überschrift zweimal lesen.