Ungewöhnliche Situationen erfordern ungewöhnliche Maßnahmen. Und, wenn man genauer hinsieht, dann macht der Entschluss von Netflix durchaus Sinn.
Reduktion entlastet das Netz um 25%
Corona zwingt viele Arbeitnehmer dazu, von ihren Büros in das Home Office umzuziehen. Eine Maßnahme, die dazu beitragen soll die Verbreitung des Virus in den Griff zu bekommen, Stichwort: Social Distancing. Allerdings gibt es einen Nebeneffekt, an den wohl kaum jemand gedacht hat. Zuhause Arbeiten bedeutet auch, dass mehr Bandbreite für Videokonferenzen und Teleworking benötigt wird. Dass neben der inzwischen recht großen Zahl von Streaminganbietern, ist eine Mehrbelastung für das Netz, die so nicht eingerechnet war.
EU-Kommissar Thierry Breton und Netflix CEO Reed Hastings, haben sich nach mehreren Telefonaten darauf geeinigt, dass der Streaming-Marktführer die Übertragungsrate reduziert, aber dennoch sein Programm in „guter Qualität“ anbieten werde. Mit dieser Maßnahme kann der Datenverbrauch von Netflix um 25% gesenkt werden. Breton bedankte sich bei Hastings für diesen Schritt und sagte, Hastings habe „ein starkes Gespür für Verantwortung und Solidarität“
Datenverkehr für Videokonferenzen um 50% angestiegen
Normalerweise empfiehlt Netflix eine HD-Auflösung für sein Programm, die Datenrate beträgt dann 5 MBits/s. Für Filme in 4K braucht es schon 25 MBit/s. Fährt man auf die Standardauflösung zurück, werden nur noch 3 MBit/s verbraucht.
DE-CIX. der weltweit größte Internet Knoten mit Sitz in Frankfurt, teilte indes mit, dass der Datenverkehr im Schnitt um zehn Prozent angestiegen sei. Man ist aber, so DE-CIX, für den Anstieg gerüstet. Der Datenverkehr von Videokonferenzen ist in den letzten sieben Tagen um sagenhafte 50% angestiegen.