Browser gibt es eigentlich wie Sand am Meer. Zu den Bekanntesten gehören sicherlich Chrome, Firefox, Edge und der Internet-Explorer, aber auch kleine Browser, wie Vivaldi, Opera, Brave und Co. haben durchaus ihre Berechtigung auf dem Markt. Letzterer steht nun aber in der Kritik.
Brave, ein Browser, der sich als datenschutzfreundlicher Webbrowser darstellt, wurde dabei erwischt, wie er Suchanfragen an Krypto-Firmen mit Partnerlinks umleitete, die ihm im Gegenzug dann eine Provision zahlen. Die Firma sagt, sie habe dies sofort nach Bekanntmachung eingestellt.
In einer Stellungnahme auf Twitter schreibt der Brave-CEO Brendan Eich:
„Dabei handelt es sich um einen schwerwiegender Beurteilungsfehler, der einer Erklärung bedarf“
Wie viele andere Browser-Hersteller nimmt Brave den Open-Source-Webbrowser Chromium als Basis und passt ihn nach eigenen Wünschen an. Brave ist besonders dafür bekannt, dass sie die Google Tracking-Technologien entfernen, das Blockieren von Anzeigen erlauben und generell die Leistung verbessernund den Datenschutz verbessern. Der Brave-Browser ist aber aufgrund seines Geschäftsmodells einzigartig unter den Browser-Herstellern: Das Unternehmen bietet Opt-in-Anzeigen namens Brave Ads an, mit denen es einige Einnahmen erzielt.
Suchanfragen werden zu Affiliate-Links
Die quasi heimliche Weiterleitung von Suchanfragen ist jedoch ein schwerer Vertrauensbruch für die Nutzer des Brave-Browsers. Und während Eich argumentiert, dass seine Firma einfach „versucht, ein lebensfähiges Geschäft aufzubauen“ und „auch Skin-in-Game Affiliate-Einnahmen anstrebt“, war dieser Weg und die damit verbundene, nicht vorhandene Kommunikation sicherlich nicht korrekt. Schlimmer noch, Eich sagt, dass es nichts Hinterhältiges an den Weiterleitungen gab, da der Quellcode des Browsers schon immer auf GitHub verfügbar war. Ganz nach dem Motto: Wenn Ihr das Kleingedruckte nicht lest, ist das nicht unsere Schuld.
Kleiner Wehrmutstropfen: Die URL-Weiterleitungen haben keinerlei Benutzerdaten an Partnerunternehmen weitergegeben, was angesichts der Tatsache, dass sich Brave auf den Datenschutz konzentriert, ein weiterer Skandal gewesen wäre. Ob das Unternehmen mit der negativen Kritik leben kann oder nun Nutzer verlieren wird, bleibt abzuwarten.
Browser anschauen?
Wer sich den Browser, der mit dem Slogan „Sie verdienen ein besseres Internet“ wirbt und dann Links auf Affiliate-Seiten umleitete, um Geld zu verdienen, trotzdem mal anschauen möchte, kann ihn hier herunterladen.
Brave Browser? Also, wenn ich schon abgeschöpft werden möchte, dann schon richtig, da nimmt man dann Google Chrome. 😂
Spaß beiseite. Wenn möglich überall Mozilla Firefox mit entsprechenden Erweiterungen und der richtigen Suchmaschine nutzen.
Ich sag es mal freundlich: Gut, dass es genügend Alternativen gibt.