Facebook hat einmal mehr (und es ist nicht der erste Datenleak) mit einem Datenschutzskandal zu kämpfen. Kürzlich wurde publik, dass bei einem Hackerangriff Telefonnummern, E-Mailadressen und andere Details von rund 530 Millionen Nutzerinnen und Nutzern in einer öffentlichen Datenbank veröffentlicht wurden. Peinlich ist dies besonders, weil diesmal auch der Chef höchstpersönlich, also Mark Zuckerberg, zu den Betroffenen gehört. Als User mit der ID 4 ist er dort aufgeführt.
Es ist nicht der erste Datenskandal bei Facebook und es wird garantiert nicht der Letzte sein. Und generell ist davon abzuraten, Facebook überhaupt noch zu verwenden. Der Datenschutz spielt dem Konzern keine grosse Rolle und das erklärte Ziel ist es, die Userdaten zu vermarkten und damit Geld zu verdienen. Aber jeder ist für sich selbst verantwortlich und muss für sich selbst entscheiden, ob er / sie diesen Konzern weiterhin unterstützen möchte, oder nicht. Ich persönlich habe mein Konto bereits Ende 2019 gelöscht und werde es auch nicht mehr aktivieren.
Doch darum geht es in diesem Beitrag gar nicht. Respektive nur am Rande. Denn vom Datenleak müssen wir zuerst einen Abstecher zum Messenger WhatsApp machen, der ebenfalls zum Facebook-Konzern gehört und der in den vergangenen Wochen ebenfalls in den Medien präsent war – allerdings auch mit Negativschlagzeilen. Kurz zusammengefasst: WhatsApp sammelt seit Jahren Metadaten rund um die Chats (wer mit wem wo wann wie chattet oder telefoniert) und hat durch die Zugriffsrechte auch den Zugriff auf sämtliche Bilder auf den Smartphones, die Telefonliste, die Kontakte usw. Daher weiss der Konzern auch, wer mit wem ausserhalb von WhatsApp kommuniziert, wen man also anruft, wem man eine SMS schickt usw. Bislang passierte der Datenaustausch inoffiziell und WhatsApp wurde auch zwischenzeitlich von der EU zurückgepfiffen. Nun macht man das Ganze einfach offiziell, indem man die AGBs anpasst und angibt, dass die Daten nur im Zusammenhang mit WhatsApp for Business verwendet werden. Die neuen AGBs treten ab 15. Mai in Kraft und wer ihnen nicht zustimmt, wird WhatsApp danach nicht mehr nutzen können. Nachzulesen hier.
Und nun zurück zum eigentlichen Thema. Denn der neue Datenleak von Facebook mit über einer halben Milliarde Nutzerdaten zeigte nämlich ein pikantes Detail. So nutzt offenbar auch Mark Zuckerberg lieber den alternativen Messenger Signal, der mit Privatsphäre der User glänzt und nicht WhatsApp. Und dies, obwohl WhatsApp Zuckerberg quasi gehört und er die Kontrolle darüber hat, was da überhaupt gesammelt wird und was nicht.
Offenbar hat Zuckerberg den AGBs von WhatsApp ebenfalls nicht zugestimmt und will den Messenger nicht (mehr?) nutzen. Zuckerberg selbst wollte sich nicht zum Leak seiner Handynummer und damit verbunden der Nutzung von Signal äussern. Eines dürfte aber klar sein. Wenn selbst der Chef von WhatsApp höchstpersönlich lieber den sicheren Messenger Signal nutzt, dann dürfte klar sein, wie es um den Datenschutz von WhatsApp steht. Und mein persönliches Statement: Selbst Schuld, wer WhatsApp weiterhin nutzt.
With the May 15th WhatsApp Terms of Service acceptance deadline fast approaching, Mark leads by example:https://t.co/Mt5YksaAxL
— Signal (@signalapp) April 6, 2021
Als Alternative zu WhatsApp können zwei Messenger angepriesen werden: Signal und Threema. Beide glänzen mit Datenschutz und Verschlüsselung und haben es sich zum Ziel erklärt, die User zu schützen. Threema beispielsweise ging bis vor Bundesgericht, weil das Justiz und Polizeidepartement der Schweiz der Meinung war, dass hier ein Zugriff möglich sein sollte – und siegte. Es wird also keine Backdoors geben. Telegram wiederum ist als sichere Alternative nicht zu empfehlen. Die Chats sind zwar verschlüsselt, allerdings nicht End-zu-End, sondern nur bis zum Server. In Gruppenchats existiert keine Verschlüsselung und selbst in 2er-Chats muss dies explizit aktiviert werden. Telegram arbeitet auch nicht sehr transparent bezüglich Geldgeber und Finanzierung. Und wer von WhatsApp weg zu einer sicheren Alternative gehen möchte, der sollte wohl lieber nicht Telegram verwenden.
😂 🤣
Klasse! 😆
Nur weil einem WhatsApp gehört ist man nicht gezwungen es zu nutzen. Ich würde privat auch kein Produkt meiner Firma nutzen weil ich berufliches und privates trenne. Außerdem können solche Leaks ganz leicht gefaked werfen.
Ich würde jeden Tag das Produkt meiner Firma verwenden. Was sagt es denn aus, wenn nicht mal ich selbst zu meinem Produkt stehe. Und gerade Zuckerberg, der sich ja keines DSGVO verstoßes bewusst ist, weiß das seine Daten bei Facebook und Whatap nicht sicher sind. Gut das ich solch ein Produkt nicht vertreiben muss.
Ach bitte. Naiv zu glauben, dass er WhatsApp nicht braucht, weil es von der Firma ist. Er braucht es nicht, weil der Datenschutz mit Füssen getreten wird und er nicht will, dass seine MA wissen,was er wann wo wie tut und mit wem.
Gefaked ist der Leak nicht, dies bestätigen verschiedene Quellen und der Datensatz ist im Internet aufrufbar.
Ich bin zwar gegen WhatsApp und mir ist durchaus bewusst das Datenschutz bei Facebook kleingeschrieben wird aber meckern bringt einen nie weiter.
Korrekt. Ich habe weder Facebook. noch WhatsApp.
Ich benötige meinen FB Account weiterhin um Marketing betreiben zu können. Allerdings fällt schon stark auf das kaum noch jemand irgendwas von sich preis gibt. Ich kann allerdings auch den Messenger WIRE empfehlen. Kommt aus Europa und ist Datenschutzkonform und das muss man in Europa erstmal schaffen. Allerdings finde ich das die Polizei (im berechtigten verdacht) durchaus Zugang zu den Messengern haben muss. Bei Telegram sieht man ja, dass sich nur noch Rechtextreme, Sexualstraftäter und anderes dubioses, da rum treibt. Insgesamt versuche ich die Kommunikation über viele Dienste zu verteilen, das ist auch sehr gut um berufliches und privates besser… Weiterlesen »
Nein, das sehe ich nicht so. „Im berechtigten Verdacht“ Zugriff haben und sonst nicht? Was ist ein berechtigter Verdacht? Hier können die Regierungen alles Mögliche vorschieben und als „berechtigter Verdacht“ kennzeichnen. Wer kontrolliert die Kontrollstellen? Genau, niemand. Kriminelle treiben sich nicht auf WhatsApp und Co. rum für ihre Machenschaften, die nutzen andere Möglichkeiten und treffen sich wenn möglich direkt und kommunizieren nicht über Apps auf irgendwelchen Smartphones. Telegram ist zudem das beste Beispiel dafür, dass es keine solche Überwachung durch den Staat braucht, denn da ist die Kommunikation auf den Servern unverschlüsselt. Und nur noch Kriminelle drauf? Nö, das stimmt… Weiterlesen »
Nutze Telegram, iMessage und (Leider immer noch) WhatsApp. Zu Threema werde ich wohl kaum Bekannte hinbewegen können und Signal schaue ich mir hin und wieder an. Da ich aber schon bei WA die Funktionalität kritisiert hatte, ist Signal noch keine Option für mich.
Zuckerberg, traut sein eigenes Programm nicht, aber wir sollten es benutzen, warum wohl, bin froh das ich sowas nicht abhängig bin, in meinen Augen ist das reiner schnüffel Programm geworden, ohne mich
Die meisten nutzen WhatsApp weil es Freunde und Verwandte tun und zu bequem sind zu wechseln. Jeder der was anderes behauptet Lügt. Die, die wechseln würden tun es nicht weil kaum jemand aus der Kontaktliste bereit dazu ist.
Wie gesagt, 95% meiner Kontakte haben mittlerweile Signal. Klar, sie nutzen weiterhin Whatsapp, aber sie haben Signal installiert, um mit mir und weiteren Usern zu Kommunizieren. Wer nicht will, der schreibt mir halt SMS