Messenger gibt es wie Sand am Meer. Zu den bekanntesten gehören wohl WhatsApp, Telegram, Threema und Signal. An dieser Stelle will ich die Gelegenheit nutzen, um Euch alternative Apps aufzuzeigen. Genauer gesagt zwei. Die erste kommt aus dem Hause Microsoft und heisst „Microsoft Kaizala“. Was auffällt: Die App bietet so ziemlich die gleichen Funktionen wie WhatsApp (und mehr!). Doch, was ist das genau für eine App? Wieso kennt man diese gar nicht?
Das liegt einerseits daran, dass Microsoft die App wohl nie offiziell beworben hat und sie sich primär an Unternehmenskunden richtet und nicht an Consumer. Denn Microsoft Kaizala ist eine mobile Messaging (Chat) App für die Kommunikation und das Arbeitsmanagement, die es Unternehmen ermöglicht, effizient und sicher mit ihren Mitarbeitern, der Wertschöpfungskette außerhalb des Unternehmens und sogar mit ihren Kunden zu kommunizieren. Dabei erleichtert die App die sichere Kommunikation und Diskussion in großen Gruppen, die Übertragung von Nachrichten, das Arbeitsmanagement und die Bearbeitung von Beschwerden, was zu einem besseren Informationsfluss führt.
Microsoft selbst präsentiert die App als Bindeglied zwischen Firmen und Kunden:
- Verbindung mit Menschen innerhalb und außerhalb der Organisation (Geschäftspartner, Kunden)
- Neue Wege zur Verbindung – hierarchische Gruppen, öffentlich auffindbare Geschäftsgruppen (Hub-Spoke)
Arbeitsmanagement. - Verwalten Sie die Arbeit im Chat mit Hilfe von Action Cards
- Baue deine eigenen Aktionskarten (Apps), die im Chat verteilt werden
- Ermöglichen von Workflows und Integration mit Geschäftsanwendungen wie CRM, HRM, ERP, etc.
- Sicherheit und Chat-Datenbesitz
- Wie E-Mail in Office 365, eigene Chat-Daten Ihrer Organisation
- Kontrolle darüber, wer Zugang zu den Daten hat
- Schutz vor Datenlecks durch Chat-Richtlinien & Kontrolle
Im Gegensatz zu WhatsApp, scheint diese App also die Datenschutzrichtlinien zu befolgen. Darüber hinaus bietet sie die gleichen Funktionen wie Chatten, Telefonieren usw. Fürs Login wird wiederum eine Handynummer vorausgesetzt, weswegen mehrere Logins (wie z.B. bei Telegram) nicht unterstützt werden.
In der Produktbeschreibung steht zur App folgendes:
Microsoft Kaizala ist eine neue mobile App für Kommunikation und das Erledigen von Aufträgen im Aussendienst. Kaizala gibt Ihnen Zugriff auf die Tools, die Sie benötigen, um informiert und produktiv zu sein. Mit Kaizala erhalten Sie ganz einfach Ankündigungen aus der Zentrale, senden Feedback in Form von Abstimmungen und Umfragen oder chatten eins-zu-eins oder in der Gruppe mit anderen. In öffentlichen Gruppen können Sie Feedback senden oder Probleme an Organisationen melden, mit denen Sie in Kontakt treten möchten. Antworten Sie auf Aufgabenzuweisungen einfach mit ein paar Tipps, und bleiben Sie bei Ihrer Arbeit auf dem Laufenden, indem Sie die Ihnen zugewiesenen Aufträge sortieren.
Mit der einzigartigen Kaizala-Funktion zum Umgang mit Positionsinformationen ist es einfach, den Standort anderer anzufordern, Ihren Standort mit Geotagging mit nur einem Tipp zu senden oder ein Foto mit automatischen Positionsinformationen aufzunehmen und zu senden. Sie können leicht sehen, wo jeder gerade ist, um die Arbeit effektiv zu koordinieren.
Verwalten Sie mit den Kaizala-„Aktionen“ mühelos Ihren Tag – häufig vorkommende Arbeitsszenarien erledigen Sie strukturiert über eine einfache Chatoberfläche. Die direkt im Lieferzustand verfügbaren Kaizala-Aktionen umfassen:
Ankündigung – machen Sie wichtige Ankündigungen, oder teilen Sie Updates; Job – weisen Sie Personen Jobs zu, und halten Sie den Abschlussstatus nach;
Meetings – laden Sie Personen zu Besprechungen ein, und bestätigen Sie ihren Verfügbarkeitsstatus; Livestandort – fordern Sie den Standort in Echtzeit an, und helfen Sie mit Wegbeschreibungen;
Foto mit Standort – teilen Sie ein Bild mit Ihrem aktuellen Aufenthaltsort; Schnellabstimmung – stellen Sie eine Frage, und holen Sie die Meinung anderer ein;
Standortanfrage – fordern Sie andere auf, ihren Aufenthaltsort zu teilen; Standort teilen – teilen Sie Ihren Aufenthaltsort mit anderen;
Rechnung senden – reichen Sie Ihre Rechnungen und Spesenabrechnungen ein;
Umfrage – stellen Sie eine Reihe von Fragen, und holen Sie die Meinung anderer ein; und Checkliste – erstellen Sie Aufgabenlisten, und halten Sie den Status der Empfänger fest.
Bestandteil von Microsoft 365 und Office 365
Mit Microsoft Kaizala vereinfachen wir schon heute die Kollaboration in Organisationen weltweit. Aus diesem Grund freuen wir uns, dass der Messenger-Dienst ab sofort Bestandteil aller Microsoft 365– und Office 365-Pläne für Geschäftsanwender ist. Zukünftig werden wir außerdem Funktionen von Kaizala in Microsoft Teams integrieren, um den Anforderungen an moderne Zusammenarbeit noch besser gerecht zu werden.
Seit der Markteinführung im November 2017 ermöglicht Microsoft Kaizala Unternehmen die einfache Vernetzung innerhalb und ausserhalb eines Unternehmensverzeichnisses – von Dienstleistern und Partnern bis hin zu Lieferanten oder Kunden. So vereinfacht Kaizala beispielsweise das Onboarding, die Koordinierung von Arbeitsabläufen, den Austausch per Chat und die Verwaltung von Unternehmensinformationen. Kaizala Pro bietet Unternehmen die Möglichkeit, Gruppen und umfangreiche Analysen sowie benutzerdefinierte Integrationen und Workflows zu erstellen – bei höchster Datensicherheit und Compliance. Ab sofort ist Kaizala weltweit in 40 Sprachen für alle Unternehmenskunden von Microsoft 365 und Office 365 verfügbar.
Installieren und nutzen lässt sich die App auch ohne Microsoft 365 oder Office 365-Anbindung, wodurch sie für Normalanwender genauso geeinget ist. Die Business-Features fehlen an dieser Stell dann natürlich, aber die werden von Consumern wohl auch kaum benötigt.
Ich selber habe die App noch nicht lange und habe sie folglich auch nicht im Dauereinsatz, resp. getestet. Dennoch fand ich, gerade nach der gestrigen WhatsApp-Diskussion: Vielleicht wäre die App ja was für Euch?
Weitere Infos zu Microsoft Kaizala gibts hier. Die App ist für iOS, Android verfügbar und als Web-Version im Einsatz (ähnlich WhatsApp Web).
Wenn ms mitmischt wird sie doch sowieso bald eingestellt…
Zeigt eigentlich leider schön das Bild, das viele mittlerweile von Microsoft haben: Man glaubt nicht mehr an deren Produkte (Surface ausgenommen). Microsoft hats da echt verkackt bei den Kunden…
Abgesehen von Windows 10 Mobile kann ich das nicht bestätigen. Habe oft darüber mit anderen gesprochen und dieser Eindruck scheint sich nicht zu bestätigen. XBox, Windows, Office und und und stehen für „Funktioniert und kann ich“! Das Bild von MS, dass oft vieles eingestellt wird, hat weniger der normale Otto Normalverbraucher da draußen, sondern eher wir, die jeden Schritt von MS verfolgen. Wir sehen eben nicht nur was läuft, sondern auch und erst recht das, was eben nicht läuft, was abgesägt und eingestellt wurde. Ihr berichtet davon, wir lesen davon, wir alle diskutieren darüber… und der Otto Normalverbraucher bekommt in… Weiterlesen »
Na ja Google stellt vermutlich wesentlich häufiger Dienste ein und das interessiert die meisten auch nicht. Wer kein Windows Phone Nutzer war wird diese Verbindung wohl kaum ziehen. Zune, Groove Musik und Co waren nie wirklich relevant genug als dass sich die Leute überhaupt daran erinnern würden.
Wieso nicht? Groove gab es auch für Android und iOS. Dann waren da z.B. noch das Surface RT, Microsoft Band, die Lumias selber, nun der Business Store, dann der MSN Messenger (der hatte verdammt grosses Potential und hätte WhatsApp weit hinter sich gelassen) usw. usw. usw.
Ja, auch Google stellt Produkte ein. Aber oftmals wird deren Funktionalität in andere Apps integriert (z.B. Android Auto in den Assistant).
Oder die fünftausend Messenger vom Google… MSN Messenger ist in der Computer und Kommunikationswelt schon hundert Jahre her. Das Surface RT haben wohl nicht viele gekauft sonst wäre es ja ein Erfolg gewesen. Selbst Windows 8 ohne RT war unbeliebt und kaum jemand trauert dem System wohl nach (Ich manchmal auf dem Surface). Der MSN Messenger war in der Tat das einzige was große Bekanntheit hatte und vor allem auch von vielen genutzt wurde. So wie Skype später. Der Ottonormalverbraucher assoziiert mit Microsoft eben Windows und Office. Einige noch Surface und Xbox. Das war es aber schon. Nicht mal der… Weiterlesen »
Ja, aber trotzdem wäre WhatsApp nie so erfolgreich geworden, wenn Microsoft damals nicht aufgegeben hätte. Skype nutzt heute auch kaum mehr jemand. Selbst ich, der früher regelmässig mit Skype telefoniert hat, nutzt den Dienst kaum noch. Mag schon sein, dass der Ottonormaluser Microsoft nur mit Windows und Office verbindet, aber das sind die meisten auf Blogs wie unserem nicht. Und wir wissen halt, was da so alles eingestellt, resp. eingestampft wurde. Microsoft hat oft den richtigen Riecher, schafft es aber dann nicht, die Ressourcen zu bündeln und richtig einzusetzen. Und in der Marketing-Abteilung (abgesehen von Surface unter Panos) arbeiten vermutlich… Weiterlesen »
Wenn es eine App ist, welche ursprünglich von MS für Business Kunden geschaffen wurde und MS sowieso im Laufe des Jahres des Business Store schließt, dann könnte in dem Zuge auch die App aus den anderen Stores entschwinden. …
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So kann man es natürlich auch machen. Etwas schaffen, was eine Alternative auch für Privatkunden sein hätte können, und es dann in Schweigen hüllen. Irgendwie typisch MS. Marketingmäßig nicht gerade sehr auf dem Damm.
Konnte ich eben problemlos auf meinem Androiden installieren. Der Business-Store hat damit nicht unbedingt was zu tun. Von daher ist das hier eine falsche Vermutung.
Welches ist dann die zweite App?
Ist es nicht irgendwie traurig, dass Skype hier nicht als offensichtliche Alternative genannt wird? Aber das zeigt halt nur, was Microsoft aus Skype gemacht hat. Sie haben die App in Richtung Bedeutungslosigkeit gedrängt und das obwohl sie damals einen sehr großen Vorsprung hatten.
Ich kenne mittlerweile niemanden mehr der Skype nutzt.
Aktuelle Zahlen für Deutschland:
WhatsApp: 58 Mio. Nutzer
Skype: 9,6 Mio. Nutzer
Weltweit taucht Skype gar nicht mehr in der Liste auf.
Und Skype gab es lange vor WhatsApp.
Mich würden mal die Nutzerzahlen von 2009 interessieren.
Immerhin funktioniert Skype am PC, was man von WhatsApp nicht behaupten kann.
WhatsApp am Rechner zu nutzen ist nicht wirklich ein Problem und selbst wenn es das wäre. Klassische desktop Anwendungen spielen eine immer kleinere Rolle außerhalb des Berufslebens.
Skype habe ich zuletzt verwendet, als meine Ex-Freundin in Belgien lebte. Einmal die Woche haben wir via Skype miteinander telefoniert. Seither habe ich Skype nicht mehr genutzt – ist mindestens 1 Jahr her.
Woher kommen die Zahlen?
Bei der Aufzählung der bekanntesten Messenger habt ihr Viber vergessen aufzulisten. Die meisten Kontakte sind zumindest bei mir, da vertreten.
Ich kenne niemanden, der Viber jemals genutzt hat und 99% davon haben von Viber nicht mal was gehört… und ja, die meisten die ich kenne habe ich gefragt (allerdings über alle möglichen Messenger, nicht nur Viber).
Hatte Viber vor einigen Jahren mal als 2ten Messenger neben WA aber die Qualität war echt mies besonders Sprachnachrichten waren viel zu leise und verzerrt. Heutzutage nutzt keiner den ich kenne noch Viber und das aus gutem Grund. Wenn schon eine WA Alternative dann bitte eine gute wie: Telegram, Signal oder Threema.
Viber würde ich nicht als Alternative angeben, weil die bereits vor Jahren wegen eines Datenschutzskandals am Pranger standen. Würde ich grundsätzlich niemandem mehr empfehlen. War damals interessant, als WhatsApp noch keine Telefonie konnte.
Wer nutzt Kaizala? Das werden sicher nicht viele Endverbraucher sein, vlt ein paar Angestellte wegen der Firma aber das wird’s dann auch gewesen sein. Eine Alternative zu WA sehe ich hier nicht.
Ich kann mir nicht vorstellen dass es beim Thema Messenger noch mal große Veränderungen geben wird. Die paar die sich jetzt auf dem Smartphone etabliert haben werden da wohl auch bleiben. Ohne Smartphones würden wir vermutlich auch noch alle den MSN Messenger oder ICQ nutzen aber eine neue so gravierende Veränderung wie der Sprung vom PC zum Smartphone sehe ich nicht. Foldables bleiben ja Smartphones. Könnte natürlich sein dass wir irgendwann mit Google Glases rumlaufen und dann alle wieder mehr miteinander sprechen statt zu schreiben.
Das alle wieder mehr mit einander sprechen halte ich für sehr unwahrscheinlich, Heutzutage sitzen sich Menschen gegenüber und schreiben sich bei WA ohne den Mund aufzumachen. Sehr traurig aber was vor wenigen Jahren noch komisch war ist mittlerweile Standard geworden. Die Menschen wollen gar nicht mehr mit einander reden habe ich das Gefühl. Selbst beim Einkaufen stellt man sich lieber vor einen Bildschirm als mit der Kassiererin zu reden. Edit: Wenn Menschen heutzutage mit einander reden dann sind es meist alte Leute ohne Smartphone oder die Jugend die sich Wörter an den Kopf knallt ohne sie zu verstehen. Die meisten… Weiterlesen »
Und dann wären da die Sprachnachrichten. Die sind irre beliebt bei jungen Frauen.
Man konnte sich vieles nicht vorstellen, auch nicht dass es mal Facebook, Android, Google, … gibt.
Ich nutze zu 90% iMessage, wie so ziemlich jeder den ich kenne. Gerade in den USA , ist es die bequemste aller Lösungen. WhatsApp ist eben für die paar Leute installiert, welche sich davon nicht trennen können.
Lol. von meinen Freunden nutzen die wenigsten ein iPhone. Daher ist iMessage kein Thema für die Kommunikation.
Aber ich glaube, wenn Apple sich mal öffnen würde, würden sie sehr viel mehr Leute erreichen und erfolgreicher werden. Z.B. iMessage für Android rausbringen. War ja sogar mal ein Thema.
Will man das denn? Wenn ich alle Dienste von Apple auf einem Androiden habe wozu soll ich dann noch ein Apple Gerät kaufen? Apple ist der letzte Google Gegner auf dem Mobilen OS Markt und mit sowas würden sie IPhone Nutzer verlieren was früher oder später so endet wie beim Windows Phone. Dann gibt’s nur noch Google wollen wir das wirklich?