Mit dem Mi Band 3 liefert Xiaomi den Nachfolger des Mi Band 2. Das Gerät spielt mit rund 20€ wieder in der selben Preisklasse und will sogar noch mehr zum gleichen Preis bieten.
Design
Das Mi Band 3 wird in einem kleinen Karton mit klarer Front geliefert. Beim Design führte man klar die Sprache de Vorgängers weiter, so sieht die Rückseite fast identisch aus und auch der Ladeadapter sieht auf dem ersten Blick gleich aus. Erst ein zweiter Blick offenbart, dass die Adapter aufgrund verschiedener Maße nicht kompatibel sind. Das Mi Band kommt in einem matten Schwarzton und ergänzt super die glänzende 2,5D Oberfläche des Trackers, welcher jetzt deutlich aus der Fassung des Bandes hervor.
Bedienung
Da man einige neue Funktionen implementiert hatte, musste man auch neue Wege bei der Bedienung gehen. So wird der Tracker jetzt hauptsächlich über vertikale und horizotale Wischgesten bedient. Der Button dient nur jetzt dazu, das Mi Band „aufzuwecken“, als Homebutton und als Bestätigung für manche Funktionen.
Mit den vertikalen Wischgesten wechselt man zwischen den Funktionsgruppen des Bandes und die horizontalen Gesten dienen zur Navigation innerhalb der Funktionsgruppen.
Die Bedienung geht im großen und ganzen flüssig und intuitiv vonstatten. Nur gelegentlich und bei ungenauen Gesten erkennt das Band eine andere Aktion als die beabsichtigte.
Schrittzähler und Pulsmesser
Fangen wir bei den Kernkompetenzen des Mi Band 3 an. Ich trug das Mi Band 2 und 3 zusammen am selben Handgelenk einen Tag lang und kam auf 6693 Schritte für das Band 3 und 6534 für das Band 2. Bei einer Teststrecke aus meinem Alltag mit 500 gezählten Schritten zeigte der Tracker 508 und sein Vorgänger 505 Schritte an, auch hier wurden beide Tracker zeitgleich am selben Handgelenk getragen.
Der aktuelle Vertreter von Xiaomis Fitnesstrackern erkennt also etwas mehr Schritte als das ältere Modell. Die Differenz liegt mit 2 bzw 0,05% im Rahmen der Messungenauigkeit. Genauso bei den mehr gezählten Schritte auf meiner Teststrecke, wobei hier „Verzähler“ meinerseits nicht ausgeschlossen werden können oder das Band erkennt manche Armbewegungen doppelt.
Im Vergleich zm Vorgänger liegen die Werte im vergleichbaren Bereich, wenn auch bei mir deutlich unter meinem tatsächlichen Puls. Jedoch scheint der Algorithmus noch nicht ganz rund zu laufen, denn die Messung braucht beim Mi Band 3 deutlich länger als beim Mi Band 2.
Man kann jetzt in regelmäßigen Abständen auch den Puls messen lassen. Aufgrund der eben genannten langen Messdauer und tendenziellen Ungenauigkeit nach unten ist das momentan nicht mehr als Gimmick zu sehen. Sollte Xiaomi die Messdauer noch optimieren, lässt sich das Band 3 so auch zuverlässig zur Pulserfassung den Tag über nutzen.
Funktionen
Hier sparte man bei Xiaomi nicht. So werden die gewohnten Funktionen des Vorgängers und einige Erweiterungen geboten. Hervorzuheben sind hier vor allem die erweiterte Benachrichtigungsanzeige und die Möglichkeit z.B. das Handy vom Handgelenk aus stummzuschalten.
Außerdem wurde an diejenigen unter euch gedacht, die gern ihr Handy verlegen. Denn solange ihr euch in Reichweite befindet, könnt ihr mit dem Tracker einen Signalton am Handy starten.
Die Benachrichtigungsanzeige eignet sich prima dazu, zu entscheiden ob die eingegangene Nachricht nun wichtig ist, oder nicht. Bei größeren Nachrichten wird es anstrengend, da das Display nur sechs Zeilen mit je 8 Zeichen zur Darstellung des Textes hat. Außerdem muss die Benachrichtigungsliste am Band extra gelöscht werden. Löscht ihr Benachrichtigungen am Smartphone, so wird dies nicht synchronisiert. Zudem kommen Benachrichtigungen doppelt an, wenn die betreffende App erneut eine Benachrichtigung sendet. Und kommt zum Beispiel bei Telegram oder Whatsapp eine Nachricht in einem zweiten Chat an, so kommt neben der Benachrichtigung für die neue Nachricht auch noch eine Benachrichtigung über die Anzahl der ungezählten Nachrichten und Chats an.
Zusammen mit dem kleinen, aber für die Displaygröße angemessenen, Speicher für Benachrichtigungen, das Band speichert lediglich die letzten 5 Benachrichtigungen ab, sind die überflüssigen Benachrichtigungen doppelt nervig. Denn so ist es mir öfter passiert, dass der Benachrichtigungsspeicher nur aus einer neuen und 4 doppelten bzw unnötigen Benachrichtigung bestand.
Zudem könnt ihr am Mi Band 3 das Wetter von heute, morgen und übermorgen überprüfen. Dies geschieht wahlweise per GPS vom Handy oder ihr gebt am Handy eine Stadt ein, deren Wetter angezeigt werden soll.
Die Stoppuhr im Tracker ist mehr eine Spielerei oder dient dazu die eigene Laufzeit grob zu verfolgen. Denn die Stoppuhr wird über einen ca. 3 Sekunden langen Druck auf den Button gestartet.
Akku
Die ganzen neuen Funktionen brauchen natürlich auch mehr Akku. Dennoch hatte ich nach einer Woche noch 25% Akkuladung. Eine gute Woche Laufzeit ist immer noch sehr gut, dennoch ist hier noch Luft nach oben.
Zur Verteidigung des Akkus muss ich aber auch zugeben, dass ich viele Funktionen aktiv habe und das Mi Band 3 auch als Wecker nutze. Deshalb ist es realistisch durch ein entsprechendes Nutzerverhalten sicher noch ein paar zusätzliche Tage rauszuholen.
App
Zur App lässt sich nicht viel neues sagen. Die Bedienung ist wie gewohnt und die angezeigten Einstellungsmöglichkeiten passen sich dem verbundenen Gerät an.
Für Nutzer mit Windows 10 Mobile sieht es da eher schlecht aus. Der Entwicklerblog von Bind Mi Band ist seit einem Jahr verdächtig ruhig, sodass man hier davon ausgehen kann, dass das Mi Band 3 höchstens durch Zufall, wie bei der Amazfit Bip, rudimentär unterstützt wird.
Fazit
Mit dem Mi Band 3 liefert Xiaomi wieder gewohnte Kost zu einem unschlagbaren Preis an. Sämtliche Kritikpunkte sind zugegebenermaßen Jammern auf hohem Niveau. Außerdem lässt sich alles durch entsprechende Updates noch anpassen und verbessern. Und da Xiaomi bereits mit einem Firmwareupdate Deutsch als unterstütze Sprache eingebaut hat, bin ich in dem Fall optimistisch.
Deshalb erhält das Mi Band 3 von mir eine fast uneingeschränkte Kaufempfehlung. Wenn ihr bereits das Band 2 nutzt und euer Nutzungsverhalten nicht das Band 3 erfordert, dann ist das Upgrade auf das Band 3 nicht unbedingt nötig und ihr könnt auf einen weiteren Nachfolger warten.
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The Review
Xiaomi Mi Band 3
PROS
- sehr günstig
- dezentes, edles Design
- Funktionsumfang
- Akkulaufzeit
- einfache Bedienung
CONS
- Benachrichtigungssystem verbesserungswürdig
- Lange Pulsmessung
Sehr schöner Beitrag. Zum Thema Bind Mi Band-Entwickler: Ich hatte schonmal bei ihm nachgefragt, ob es denn geplant sei, auch das Mi Band 3 zu unterstützen, und er verneinte. Offizielle Antwort: „Hi, I don’t think I will have time for this soon, unfortunately.“ Also ja, es sieht schlecht für WinMobile aus…
…die Funktionen wie beim Band 2 funktionieren auf meinem 950 schon. Aber eben z.B. die Textanzeige nun gerade nicht. Schade…
Hi, also der sync und die anzeige ist wie beim band 2? Kann man denn die Funktionen, die nur auf dem Band laufen normal nutzen?
Denke mal die Einrichtung müsste dann mit einem Android geschehen…
Nein, du brauchst die Bind Mi Band App und die Notify my Band App auf deinem Windows Phone. Kein Android notwendig.
Hallo, ich nutze das Mi Band 3. Da ich nur die Benachrichtung aktiv habe, komme ich auf eine Akku Laufzeit von über 2 Wochen. Schrittzähler und Kalorien laufen mit, Pulsmesser ist aus. Das Wetter kann man sich auch anzeigen lassen und Anrufe ablehnen. Stoppuhr gibt’s ja auch noch.
Bin bis jetzt sehr zufrieden, nur bei Sonnenlicht kann man das kleine Display schlecht ablesen da man die Helligkeit nicht einstellen kann. Sonst Top
Huawei Mate 9