Nach der Sommerpause melden wir uns nun wieder mit einem Gerätetest zurück. Diesmal wollen wir und das Cubot P20 genauer anschauen. Wo liegen die Stärken und wo die Schwächen des China Mittelklasse Gerätes?
Lieferumfang
Nachdem man die schicke schwarze Karton Verpackung mit dem in Gold eingeprägten Namen und dem stilisierten P20 geöffnet hat, ist der erste Gedanke: puristisch. Neben dem P20 befindet sich das Ladegerät, leider immer noch Mikro USB, eine Silikon Schutzhülle, der Stecker zum Öffnen des SIM-Karten Schachtes, sowie eine Kurzanleitung in der Box. Damit macht Cubot gleich einmal klar, dass es sich hier um ein Mittelklasse Gerät handelt und man für diesen Preis nicht auch noch einen Kopfhörer erwarten kann. Ein wenig enttäuschend finde ich das schon, aber andererseits sind die oft in dieser Preisklasse beigelegten In-Ear Kopfhörer auch nicht wirklich etwas Besonderes.
Design
Größe: 75 x 156 x 8,8 Millimeter
Gewicht: 175 Gramm
UniBody mit Kunststoff Rückseite
Hier hat Cubot fast alles richtig gemacht. Das Gerät liegt gut in der Hand und das, obwohl es mit seinen 6.18 Zoll nicht gerade zu den kleinen Phones gehört. Dass es sich trotzdem angenehm tragen und verwenden lässt, liegt zum Teil sicher daran, dass es trotz des großen Akkus und Displays recht dünn ist. Die Displayränder sind mit ca. 3mm ebenfalls sehr dünn und man kann das P20 auch mit einer Hand gut bedienen.
Die Verarbeitung ist tadellos, nichts knarrt und alles macht einen wertigen Eindruck. Dem gehärteten Displayglas hat auch der Schlüsselbund in der Hosentasche nichts ausgemacht. Anders sieht es da leider mit der Hochglanz Kunststoff Rückseite aus. Diese ist nicht nur sehr Anfällig für Fingerabdrücke, sondern leider auch für Kratzer jeder Art. Wer also möchte, dass sein Cubot P20 lange hübsch bleibt, sollte die mitgelieferte Silikonhülle unbedingt verwenden.
Auf der Geräte Unterseite befindet sich der Mikro USB Anschluss. Warum man nicht den inzwischen schon als Standard anzusehenden USB Typ-C verwendet, ist mit unverständlich. Auf der Oberseite ist ein 3.5mm Audioanschluss zu finden. Rechts befindet sich die Lautstärken-Wippe sowie der Ein/Aus Button. Beide haben einen angenehmen Druckpunkt und wackeln bei der Bedienung auch nicht. Die Linke Seite beherbergt den SIM Karten Slot. Hier können wahlweise zwei Nano SIM-Karten oder eine Nano-SIM und eine Micro SD zur Speichererweiterung eingesetzt werden.
Launcher/OS
Launcher: Launcher 3
OS: Android 8.0 (Oreo)
Hier treffen wir auf einen alten Bekannten: der Launcher 3 ist ein anspruchsloser Gefährte der meisten China Smartphones in der mittleren Preisklasse. Nicht spektakulär aber er erledigt seine Aufgaben gewissenhaft. Wer etwas mehr möchte, kann auf einen der unzähligen Alternativ-Launchern im Playstore zurückgreifen.
Also OS kommt ein erfreulicherweise fast pures Android 8.0 (Oreo) zum Einsatz. Zwar ist man hier nicht auf der aktuellsten Oreo Version (8.1), das stört aber nicht. Der Google Sicherheitspatch ist mit 05. August 2018 recht aktuell. Wie es mit Updates aussieht. wird sich erst noch zeigen müssen. Erfahrungsgemäß wird es aber davon nicht zu viele geben.
Display
6.18 Zoll In-Cell IPS Display 19:9 Format
Full HD 2246 x 1080 Pixel
5 Punkt Touchscreen
403 PPI
Bravo Cubot! Das Display macht einfach Spaß. Egal ob man schnell seine Nachrichten checken möchte, die neueste Folge der Lieblingsserie auf Netflix am Programm steht, oder man kurz eine Runde zocken möchte. Das Display des Cubot P20 lässt einen hier nicht im Stich. Brillante Farben und eine sehr gute Helligkeit bringen das Display in keiner Zeit in Bedrängnis. Mit seinen 403 PPI liegt das Display weit über der Retina Grenze, was bedeutet, dass keinerlei Pixel mehr zu sehen sind. Der Blickwinkel ist in jeder Lage des Gerätes stabil und auch bei direktem Sonnenlicht ist der Bildschirm noch gut lesbar. Natürlich ziert auch dieses Display die inzwischen obligatorische Notch. Die fällt aber recht dezent aus und beansprucht gerade einmal 2,7 Millimeter auf der Gerätefront.
Apropos Notch, leider verabsäumt es Cubot hier die Software besser an die Notch anzupassen. Da dieser recht klein ausfällt, hätte man eigentlich ohne Probleme die diversen Symbole für WiFi, Netz, etc. auf der rechten Seite unterbringen können. Dies ist leider nicht der Fall, und so verschwinden die Icons einfach im Nirgendwo. Erst wenn man das Notification Center öffnet. tauchen diese dann wieder auf.
Generell zeigt sich Cubot ein wenig sparsam, wenn es um Software geht. So sucht man zum Beispiel die Möglichkeit die Farbwiedergabe seinen persönlichen Bedürfnissen anzupassen vergeblich. Ein Umstand der aber bei den meisten Benutzern nicht weiter ins Gewicht fallen dürfte.
Der Touchscreen funktioniert reibungslos und die 5 Berührungspunkte liefern genaue Ergebnisse. Auch Schnellschreiber oder Swiper werden auf keine Probleme stoßen.
Leistung
MediaTek MTK6750T Acht-Kern Prozessor mit 1.5GHz
4GB RAM
64GB Speicher (erweiterbar mit MicroSD Karte)
Mali-T860 GPU
Da ist er wieder, der gute alte MTK6750T Prozessor. Ich kann mich nicht erinnern in, wie vielen Testgeräten dieser Prozessor verbaut war. Wäre ich nun faul könnte ich ja einfach den Text eines anderen Testes hier rein kopieren. Keine Sorge soweit gehe ich dann doch nicht. Auch wenn der Prozessor inzwischen schon in die Jahre gekommen ist, so hat es Cubot doch geschafft, diesem noch einmal eine Verjüngungskur zu verpassen. Das Cubot P20 läuft eindeutig schneller, als man es von diesem Prozessor erwarten würde.
Die Benchmark Tests unterstützen diese Aussage, wobei für mich der Alltagstest viel mehr an Gewicht hat. Klar, der Prozessor stößt bei Anwendungen die eine große Anforderung an Grafik und Rechenleistung stellen schnell an seine Grenzen. Wer so wie ich nur ab und an mal zu einem Spiel greift, in meinem Fall Injustice, dann reicht die Leistung aber durchaus aus. Beim Starten von Anwendungen oder Webseiten ist die Verzögerung für den Normaluser schlicht nicht spürbar. Dabei wird das Gerät zumindest bei Injustice nie zu heiß, auch das hat Cubot also gut gelöst.
Konnektivität & Sensoren
2G: GSM 1800MHz,GSM 1900MHz,GSM 850MHz,GSM 900MHz
3G: WCDMA B1 2100MHz,WCDMA B8 900MHz
Netzwerk: FDD-LTE,GSM,WCDMA
WiFi: 4G,A-GPS,Bluetooth 4.0,GPS,WiFi
4G LTE: FDD B1 2100MHz,FDD B20 800MHz,FDD B3 1800MHz,FDD B7 2600MHz,FDD B8 900MHz
Blutooth 4.0
Umgebungslist Sensor, Schwerkraft Sensor
Mit 2G, 3G und 4G LTE unterstützt das Cubot P20 alle gängigen Verbindungstypen. Über den Testzeitraum hinweg hatte ich nie Probleme mit einer 4G Verbindung, dies ist sicher auch dem Kunststoff Gehäuse geschuldet. Hier stört einfach kein Metall den Empfang. Auch die Verbindung über Bluetooth mit Headset, Autoradio und Smartwatch hat problemlos geklappt und war bis ca. 8-10 Meter Entfernung der Geräte voneinander stabil.
Navigation mit Google Maps hat dank GBS und A-GPS ebenfalls zur vollsten Zufriedenheit funktioniert. Die Sprachqualität bei Telefonaten ist gut, auch die Freisprechfunktion ist brauchbar. Da der verbaute Lautsprecher wie in dieser Preisklasse üblich eher unterdurchschnittlich ist, sollte man zum Musik hören eher auf Kopfhörer zurückgreifen.
Etwas unverständlich ist das Cubot auf einen E-Kompass und Gyroscop verzichtet hat, beides Funktionen die auch in dieser Preisklasse zuhause sind.
Akku
Ok ein Varta Hase ist der Akku nicht. Zwar ist er mit 4000 mAh durchaus ausreichend, jedoch ist der verbaute Prozessor nicht gerade für seine Stromsparleistung berühmt. Der Normaluser, zu denen auch ich mich zähle, kommt mit einer vollen Ladung und gut 1 bis 1,5 Tage über die Runden. Games und HD Videos verlangen dann aber doch ein wenig mehr an Akku. Für eine komplette Ladung benötigt das Cubot P 20 ca. 2,5 Stunden. Wobei das Gerät in ca. 1,5 Stunden die 80% Marke erreicht.
Kamera
20MP+2MP Dual Hauptkamera
13MP Frontkamera
Immer wenn ich ein China Smartphone des unteren bis mittleren Preissegmentes zum Testen in die Finger bekomme, hoffe ich, dass mich die Kamera diesmal nicht enttäuschen wird. Und was soll ich sagen, auch diesmal ist die Enttäuschung zumindest mittelgroß.
Nominal hat das P20 eine Dual Hauptkamera bei welcher der kleinere 2MP Sensor für den Bokeh Effekt zuständig sein soll… Sein soll, denn leider ist dieser Sensor wieder einmal für nichts zu Gebrauchen. Man kann diesen beim Fotografieren getrost zukleben, das stört die Kamera in kleinster Weise. Sorry aber so langsam habe ich von diesen Fake Dual Kameras wirklich genug. Verstehen die OEM’s denn nicht, dass man so Kunden verscheucht?
Kommen wir nun also zu den Bildern. Bei ausreichend Tageslicht liefert das P20 durchaus brauchbare Ergebnisse. Die Fotos sind scharf und auch die Farbgebung ist gut. Vergrößert man die Bilder, ist ein leichtes Rauschen zu erkennen, dies ist aber für die Preisklasse OK und auch kein Grund zu meckern. Von Bokeh Aufnahmen will ich hier gar nicht sprechen diese sind im besten Fall ein Witz. Der Effekt wird von der Software erzeugt und das nicht einmal im Ansatz glaubhaft. Bei zunehmend schlechten Lichtverhältnissen fällt auch die Qualität der Bilder immer stärker ab. Hier kann man nun natürlich sagen, dass es bei günstigen Smartphones nun einmal so ist. Ich sehe das ein wenig anders. Ich erwarte keine Nachtaufnahmen in der Qualität eines Huawei P20 Pro, aber würde man sich anstelle eine sinnlose Dual Kamera zu verbauen auf einen Sensor konzentrieren könnte man auch in diesem Bereich mit Sicherheit bessere Ergebnisse erzielen.
Videos zeichnet das Cubot P 20 mit FHD und 30 FPS auf. Für die Aufnahmen gilt dasselbe wie für die Fotos. Ist das Licht gut, sind auch die Videos durchweg ansehnlich. Man sollte aber bedenken, dass es keine Bildstabilisierung gibt, daher ist eine ruhige Hand oder ein Stativ gefragt. Außerhalb des Fokus-Bereiches werden die Aufnahmen dann leider recht schnell unscharf.
Preis und Verfügbarkeit
The Review
CUBOT P20
Trotz einiger Abstriche in Sachen Prozessor und Sensoren hätte Cubot es fast geschafft und eine (in dieser Preisklasse) 100% Kaufempfehlung von mir bekommen. Leider hat man wieder einmal bei der Kamera denselben dummen Versuch unternommen, den Kunden hinters Licht zu führen. Lassen wir diesen Punkt einmal außer Acht, dann kann ich das Cubot P20 alleine schon wegen seines wirklich sensationell guten Displays empfehlen. Wenn man mit den Einschränkungen bei der Kamera leben kann, dann sollte man zugreifen. Hardcore Gamer und Fotografie Fans sollten sich aber nach einer Alternative umsehen.
PROS
- Schickes Design
- Sehr gutes Display
- Keine Bloatware
CONS
- kein UBS Typ C
- Fake Dual Kamera
- Fehlende Sensoren (Gyroscop)
1.: Schade, hat nix mit Windows zu tun. Aber OK, was will man machen, wird ja immer schwerer. Also nicht als Kritik verstehen, war eher der Vollständigkeit halber 😜.
2.: Ich persönlich finde es wirklich gut das Ihr immer mal wieder Geräte testet, unabhängig von der Plattform. Das lockert alles etwas auf und es hat mir Spaß gemacht den Test zu lesen. Vielen Dank, gut gemacht und weiter so! 👍 :).
In der Preisklasse ist Xiaomi das non Plus Ultra!
Fakephone aufgrund der Kamera. Für mich das Geld nicht wert.
Wollt ihr euch eigentlich mal umbenennen? Hab jetzt keine Statistik gemacht aber ich würde sagen inzwischen sind die Windows Artikel und Android Artikel bei 50:50. Finde es auch langsam nervig, dass ihr inzwischen auch gefühlt jedes Androidphone vorstellt. Nokia kann ich noch nachvollziehen und die absoluten Top Modelle und Neuerungen auch aber das Gerät. Gehört für mich nicht auf eine Windowsnewsseite.
Danke Nico für das Feedback. Wir haben das Seitendesign so gestaltet, dass sich Nutzer besser auf die Themen konzentrieren können, die sie interessieren. Wie du an der Aufteilung erkennen kannst sind MS basierte Themen unsere Priorität. Eine Umbenennung macht für uns keinen Sinn. WindowsUnited ist unsere Marke und im Microsoft Universum liegen weiterhin unsere Wurzeln.
Hey leo, dann erkläre doch bitte wieso ihr jetzt zu sovielen unwichtigen androiden einen test macht. Das lg lass ich mir ja noch gefallen aber das ist doch nun wirklich ein allerwelts phone. Bitte beantworte mir die frage wieso ein testbericjt über dieses phone hier her gehört.
Schöner Bericht- danke dafür , aber es lebe der Duracell-Hase 🐰, oder ist das nur ein Synonym für irgendwas und ich versteh es nicht?😎 🤔
Armin kommt aus Österreich… Vielleicht ist da die Varta Fangemeinde größer 😁
Ich hab das glatt verwechselt 😀
Bokeh ist nach wie vor keine Schärfentiefe, auch wenn auch Hersteller und Blogs das zunehmend inflationär „synonymisieren“. Schärfentiefe wirds mit den optischen Gegebenheiten von aktuellem Handys und Low-Cost-Kameras nie geben, ausser über Fake- KI so getan als ob.
Auch wenn du recht hast und „Bokeh“ eigentlich die Beschaffenheit des durch die enge Tiefenschärfe erzeugten Hintergrunds erzeugt wird, ist deine zweite Feststellung nicht korrekt.
Natürlich kann man auch mit einer Billig-Handykamera eine Unschärfe des Hintergrunds erzeugen. Wenn das Objekt im Fokus nah genug an der Handykamera dran ist, klappt das. Das Bokeh ist halt nicht schön bei den meisten Cams.