Als großer Fan der Bomberman-Reihe war es eine positive Überraschung, dass es mit Bombslinger von Mode4 ein Game geben sollte, dass sich diesem Spielprinzip annehmen würde. Auch wenn das Gameplay ähnlich ist, hat das Spiel doch einige eigene Ideen im Angebot. Ob Bombslinger aber das altbewährte Bomberman-Gameplay auf die heutigen Zeiten anwenden und den modernen Gamer begeistern kann, habe ich mir für euch angesehen. Dies ist mein Review von Bombslinger.
Story
Der Protagonist des Spiels ist ein ehemaliger Bandit, der seinen Ruhestand im Wilden Westen genießt – bis zu dem Tag, an dem sich alles ändern sollte: Seine ehemalige Gang hintergeht ihn und setzt seine Ranch in Flammen, denen seine Frau tödlich erliegt. In der darauffolgenden Cutscene trägt der ehemalige Outlaw seine Frau aus dem Haus und schwört Rache an den Verantwortlichen. Die Story wird im weiteren Spielverlauf nicht mehr wirklich beleuchtet – abgesehen von den Duellen mit seinen ehemaligen Gang-Mitgliedern ist das Gameplay aber um einiges weitreichender.
Gameplay
Das Game spielt sich in klassischer Bomberman-Manier: Der Cowboy wird in der Vogelperspektive gesteuert – dabei legt er Bomben auf die Kreuzungen des 2D-Rasters, um Hindernisse zu zerstören und Gegner zu erledigen. Indessen muss man auf Gefahren wie Lagerfeuer und explosive Fässer acht geben, die einem den Rachefeldzug sichtlich erschweren.
Die größte Herausforderung stellen jedoch die Gegner dar: Obgleich es einige dieser gibt, die keine große Bedrohung darstellen, so existieren auch Fernkämpfer, die direkt schießen, sobald man sich in ihrem Blickfeld befindet. Die gegnerischen Kugeln können die Bomben des Spielers zum Explodieren bringen, weshalb man versuchen muss, diese Gegner von hinten zu überraschen, was leichter gesagt als getan ist. Die Gegnervielfalt ist definitiv weitreichend und stellt den Spieler vor einige Herausforderungen.
Durch das Töten von Gegnern erhält man Erfahrungspunkte, die man für eine von drei zufällig generierten Fähigkeiten nutzen kann. Auch ist Gold zu finden, welches man in Shops für ebenfalls zufällig generierte Items verwenden kann. All diese Gegenstände und Skills erleichtern dem Spieler das ohnehin knifflige Game ein wenig.
Schwierigkeitsgrad
Der Schwierigkeitsgrad entscheidet darüber, ob man das Spiel mag oder nicht. Bombslinger ist ein Roguelike mit prozedural generierten Leveln, der stets von vorne beginnt, wenn man das Zeitliche segnet. Jegliche Upgrades, Skills und Waffen gehen dabei verloren. Jedoch kann man mit der Zeit Items freischalten, die man vor Beginn der Runde als Loadout wählen und sich damit den Anfang jedes Anlaufes etwas vereinfachen kann. Ich frage mich, ob man nicht eine Möglichkeit hätte finden können, den Schwierigkeitsgrad etwas zu drosseln. Dennoch ist es ein Kompliment für das Spiel, dass ich den Controller trotz unzähliger Tode erst nach Stunden das erste Mal beiseite gelegt habe.
Steuerung
Die Steuerung ist zwar funktional, aber etwas unpräzise. Manchmal lässt sich schwer abschätzen, auf welchem Feld des Gitters man sich befindet – so ist es mir häufiger passiert, dass ich in meine eigene Bombe gelaufen bin. In einem schweren Spiel wie Bombslinger, bei dem man nach dem Tod jeglichen Fortschritt verliert, ist das äußerst frustrierend.
Spielmodi
Neben der Story existieren Multiplayer-Modi, mit denen das Spiel auch nach den Credits noch gespielt werden kann. Selbst wenn die Auswahl dieser Modi mit Deathmatch und Last Man Standing etwas gering ist, empfand ich es als spaßig. Seid jedoch vorgewarnt: Diese Modi sind äußerst hektisch und weitaus weniger taktisch als das Hauptspiel. Es werden jede Menge Powerups aktiviert, die das Gameplay unheimlich chaotisch gestalten.
Performance
Bis auf die Steuerung traten hinsichtlich der Performance keine Schwierigkeiten auf: Das Spiel lief flüssig und es waren keine Abstürze, Bugs, Glitches oder andere frustrierende Situationen zu erkennen. Auch das Aufrufen des Guides war problemlos: Die Aufnahme von Screenshots und Videos hat perfekt funktioniert – zudem pausiert das Spiel, wenn man das Xbox-Menü aufruft, was ein weiterer Pluspunkt ist – insbesondere bei dem hektischen und herausfordernden Gameplay.
Mein Urteil
Alle Gamer, die mit der Bomberman-Serie vertraut sind, werden sich bei Bombslinger direkt heimisch fühlen. Das Spiel ist zwar an der Serie orientiert, hebt sich aber durch zahlreiche eigene Ideen ab, um spannend zu bleiben. Auch die Retro-Grafik rundet das Gesamtbild des Spiels ab. Für den Multiplayer selbst würde sich das Spiel nicht wirklich lohnen, für die Kampagne aber allemal.
Der Schwierigkeitsgrad ist zwar relativ hoch, aber nach ein oder zwei Stunden werdet ihr genügend interessante Loadouts zur Verfügung haben, die euch bei weiteren Playthroughs helfen. Und das ist der Zeitpunkt, an dem das Spiel wirklich beginnt und sehr spaßig wird. Wenn Bombslinger erst einmal in Fahrt kommt, ist es ein Wild-West-Game, das unheimlich begeistert und durch die prozedural generierten Level stets aufregend bleibt. Daher würde ich dafür eine klare Kaufempfehlung aussprechen.
Bombslinger ist seit letzten Mittwoch für 11,99 Euro im Microsoft-Store verfügbar – zu diesem Preis kann man nicht viel falsch machen. Das Spiel ist außerdem für den PC und die Nintendo Switch erschienen.
Dieser Review basiert auf einem Code des Spiels, der mir von Mode4 zur Verfügung gestellt wurde.
Hat euch mein Review Lust auf das Game gemacht? Lasst es mich in den Kommentaren wissen!
Das Spiel klingt tatsächlich ganz interessant. Ich werde mir das mal genauer anschauen.
Es freut mich, dass mein Review dein Interesse geweckt hat. Es ist kein Spiel, das einen stundenlang am Stück beschäftigt, aber es ist wirklich witzig für zwischendurch. 👍