11.6 Zoll LCD „Glare panel“
16:9 HD (1366×768 Pixel)
VGA Webcam
Das Asus Eeebook X205TA (manchmal verwirrenderweise auch F205TA) hätte ich wohl nie auf dem Radar gehabt hätte, wenn es mir nicht von zwei sehr geschätzten Bekannten unabhängig voneinander empfohlen worden wäre. Nun habe ich das kleine Notebook schon einige Zeit im Einsatz und muss sagen: ich bin rundum zufrieden.
Im Grunde handelt es sich hier um ein klassisches Netbook. Das ist jene Kategorie, die vor ein paar Jahren gehyped wurde, als die Industrie den Laptop mit kleinen, billigen Modellen zum Spontankauf-Artikel machen und damit sinkende Verkaufszahlen im PC-Geschäft ausgleichen wollte. Diese Aufgabe hat irgendwann das Tablet übernommen, Netbooks waren kaum noch relevant. Doch nach ein paar Wochen mit dem kleinen Asus frage ich mich: warum eigentlich?
Der Vergleich ist gar nicht so absurd, wenn man einen Blick auf die technischen Daten wirft. Ein Intel Atom Prozessor Bay Trail-T Plattform, 2 GB RAM und 32 GB eMMC Speicher stecken so auch in dem ein oder anderen Mittelklasse Tablet. Doch Asus kombiniert das Ganze mit einem passablen Display, einer guten Tastatur, mehreren nützlichen Anschlüssen und einem kompakten, lüfterlosen Design und macht daraus ein super mobiles Notebook, das überraschend brauchbar ist. Für einen Straßenpreis von 220-230 Euro ist das ziemlich beeindruckend.
Aber der Reihe nach.
Design und Verarbeitung
Rein optisch könnte das Asus X205TA auf den ersten Blick durchaus auch als höherpreisiger Laptop durchgehen. In der Tat sieht das Eeebook weder billig aus, noch fühlt es sich so an. Wenn man das X205TA in die Hand nimmt, fällt zunächst einmal auf, wie schön klein und kompakt das 11,6 Zoll Gerät ist. Mit einem Gewicht von weniger als 1 kg ist es zudem angenehm leicht und dadurch ein optimaler Begleiter für unterwegs. Sich darüber zu beschweren, dass man das Kunststoffgehäuse ein wenig eindrücken kann, scheint mir bei einem Neupreis von 220 Euro lächerlich.
Als störend empfinde ich eher die Tatsache, dass zumindest das dunkelblaue Modell (das X205TA gibt es auch in Weiß) eine Lackierung hat, die extrem empfindlich für Fingerabdrücke und leider auch kleine Kratzer ist. Zum Reiz günstiger Hardware gehört aber auch, dass man solche kleinen Schönheitsmakel leichter hinnimmt als beim teuren Luxusgerät, wo jede kleine Schramme im Herzen weh tut.
Tastatur und Trackpad
Die Tastatur des Netbooks ist überraschend gut: nicht zu klein und mit angenehmen Tippgefühl. Die Tastenbeschriftung ist nur aufgeklebt, aber: who cares? Eine Hintergrundbeleuchtung kann man für 220 Euro wirklich nicht erwarten, aber die ist tatsächlich das Einzige, was ich hier vermisse. Ansonsten kann ich auf dem kleinen Gerät erstaunlich gut arbeiten. Auch das Touchpad habe ich bei deutlich teureren Geräten schon schlechter erlebt. Die Cursorführung ist präzise, das Scrollen geht einigermaßen smooth und der Klickpunkt ist angenehm. Allein die Treibersoftware hat mir am Anfang Probleme bereitet: wurde das Gerät aus dem Standy aufgeweckt, schien sie sich nicht mehr richtig zu initialisieren, sodass Scrollen überhaupt nicht mehr funktionierte. Durch Neuinstallation der aktuellsten Version wurde das Problem aber behoben.
Display
Das Display des Asus EeeBook ist schlecht. Schlecht heißt: „nicht gut“. Aber schlecht heißt in diesem Fall auch: nicht schrecklich. Für 220 Euro ist „nicht schrecklich“ fast schon wieder gut.
Fangen wir mit dem Positiven an: Das 11,6 Zoll Display im 16:9 Format ist vom Format her ein gelungener Kompromiss. Klein und kompakt, aber so, dass man noch einigermaßen komfortabel damit arbeiten kann. Verteilt auf diese 11,6 Zoll Bildschirmdiagonale ergibt die etwas ungewöhnliche Auflösung von 1366×768 eine Pixeldichte von 135 ppi. Das ist schon am unteren Ende dessen, was man noch als „scharf“ bezeichnen könnte und tatsächlich kann man auch ohne große Anstrengung einzelne Pixel erkennen. Aber Schrift ist klar zu lesen, Fotos wirken als organisches Gesamtbild – das geht also absolut in Ordnung.
Die größte Schwäche ist die miserable Blickwinkelstabilität. Nicht nach links und rechts (also zu zweit auf den Bildschirm gucken dürfte kein Problem sein), sondern nach oben und unten. Und selbst wenn man den „richtigen“ Blickwinkel erwischt, sehen die Farben auf dem Eeebook nie so wirklich knackig aus. Ich habe per Softwareeinstellungen ein bisschen an der Display-Kalibrierung rumgespielt und den Gamma-Faktor runtergesetzt, um der Blässe (auf Kosten der Farbtreue) entgegenzuwirken. Das macht das Bild für meinen Geschmack etwas angenehmer.
Wie dem auch sei: gut ist das Display in Sachen Farbwiedergabe und Blickwinkelstabilität auf jeden Fall nicht. Aber ich habe auch schon Laptops jenseits der 500€ gesehen, bei denen es nicht viel besser war. In sofern fällt es mir schwer, am günstigen Asus Netbook wirklich rumzumeckern. Unterm Strich ist der Bildschirm absolut brauchbar und für den Preis völlig ok.
Speicher
Ein Laptop mit einer 32 GB Festplatte mag geradezu sinnlos erscheinen, zumal auch im Auslieferungszustand nur noch rund 23 GB davon frei sind. Dank Cloud-Speicher und microSD-Support ist das aber tatsächlich ausreichend, sofern man nicht massig Zusatzsoftware benötigt. Die Office-Installation ist mit ca. 1,5 GB relativ schlank und macht keinerlei Probleme. Ein zweiter Browser, ein Media Player, ein paar Apps und Games aus dem App-Store passen dann noch locker drauf. Musik und Videos kommen auf die Cloud. Asus hat seinen eigene Cloud und bietet darauf 500 GB kostenlos für zwei Jahre. Dank der beiliegenden Office 365 Lizenz hat man aber auch 1 TB Speicherplatz auf Microsoft’s OneDrive zur Verfügung.
Auf jeden Fall nutze ich das Asus X205TA schon seit einem Monat regelmäßig und habe mich durch den geringen Speicherplatz bisher nicht eingeschränkt gefühlt. Seltsamerweise empfinde ich die Ressourcenknappheit sogar schon fast als angenehm. Das Eeebook zwingt mich maßzuhalten und nur das zu installieren, was ich unterwegs wirklich brauche. Es mit unsinnigen Programmen vollzumüllen ist erst gar keine Option – und das ist gut so.
Software
Das sieht zum Glück auch Asus ein und hält sich mit Bloatware angenehm zurück. So hat man eine fast pure Windows 8.1 Experience plus 1 Jahr Office 365 als kostenloses Extra. Auf dem Asus X205TA ist die 32bit Version von Windows 8.1 mit Bing installiert. „Mit Bing“ bedeutet dabei nur, dass Bing als Standardsuchmaschine und MSN als Startseite im Internet-Explorer voreingestellt sind. Da man aber beides ändern kann (oder am besten gleich einen neuen Browser installiert), stellt das keinerlei Einschränkung dar.
Erwähnen sollte man allerdings, dass es sich um eine sogenannte WimBOOT Installation handelt, das Betriebssystem also komprimiert vorliegt. Derzeit ist damit nämlich noch kein Update auf die Windows 10 Technical Preview möglich, was schade ist, weil das günstige Netbook eigentlich ideal wäre als entbehrliches Testgerät. Bis zum finalen Release des neuen Betriebssystems sollen aber auch für WimBOOT Geräte unterstützt werden. Das heißt: auch das Asus X205TA ist Windows 10 ready und erhält in einigen Monaten das versprochene kostenlose Upgrade.
Performance, Akku Ausstattung
Die Performance des kleinen Netbook ist rundum alltagstauglich. Emails, Surfen, Office auch das ein oder andere Game aus dem App Store sind kein Problem. Ja, so ab dem 7.-8. Browsertab stoßen die 2GB RAM auch im Alltag an ihre Grenzen, aber so richtige Frustmomente, in denen ich mich durch das low-end Gerät eingeschränkt fühlte, gab es bisher kaum. Zudem erledigt das Netbook seine Arbeit absolut leise – ohne Lüfter – und dennoch ohne unangenehme Wärmeentwicklung. Eine wirklich souveräne Leistung.
Die Akkulaufzeit ist ein echter Hit. Der Hersteller gibt 12 Stunden an, was nicht so übertrieben ist, wie es klingt. Eine zweistellige Stundenzahl ist im Alltag durchaus drin. Abgesehen vom stromsparenden Atom Prozessor liegt das vermutlich auch daran, dass man mit dem kleinen Netbook einfach weniger macht als mit der high-end Multimedia Maschine. Aber unterm Strich hat man trotzdem den Luxus, das Ladekabel meistens zuhause lassen zu können, wenn man mit dem X205TA unterwegs ist. Allein die Standby Zeit könnte besser sein. Wenn man das Gerät 2-3 Tage lang im Ruhezustand liegen lässt, muss es danach wieder an die Steckdose. Das nervt mich, weil ich das Eeebook eben nur ab und zu benutze.
Besondere Erwähnung verdienen zu guter Letzt die Anschlüsse. Zwei USB (2.0) Anschlüsse nebst einem micro HDMI Port, Bluetooth 4.0 und besagten microSD Kartenslot machen nochmal den Unterschied zwischen einem Tablet und einem richtigen Notebook deutlich, an das man bei Bedarf auch Peripheriegeräte anschließen könnte.
Fazit
Ein Adjektiv, das in dieser Review häufiger fiel ist „brauchbar“. Das Wort ist zugegebenermaßen nicht besonders sexy und scheint nicht gerade Begeisterung auszudrücken. Im Zusammenhang mit dem kleinen Asus Netbook meine ich es aber so positiv, wie es nur sein kann, weil ich das günstige Gerät an den Maßstäben eines voll ausgestatteten Laptops messe. Nein, ich würde das X205TA nicht gerne als mein tägliches Arbeitsgerät benutzen (dafür bin ich durch das Thinkpad X1 und das MacBook Air auch zu sehr verwöhnt) – aber ich könnte es mir zur Not vorstellen. Und das hätte ich am Anfang nicht gedacht. Als portables Zweitgerät für unterwegs ist das Eeebook aber in jedem Fall ein echter Geheimtipp: leicht, schick, zuverlässig, lüfterlos, mit einer guten Tastatur und einer tollen Akkulaufzeit. Und das alles für rund 220 Euro. Es ist oft ein schmaler Grat zwischen „günstig“ und „billig“, zwischen „low end“ und „minderwertig“. Das Asus EeeBook X205TA landet dabei aber zielsicher auf der richtigen Seite.
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POSITIV
Tolles Preis-/Leistungsverhältnis
Leicht und kompakt
Lüfterlos
Sehr gute Akkulaufzeit
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NEGATIV
Empfindliche Lackierung
Schlechte Blinkwinkelstabilität
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Hi. Wie sieht es mit Nachrüstmöglichkeiten für RAM und Festplatte aus? Habe meinen Acer Asphire One 752 von 2011, mit Celeron Prozessor mit 4 GB RAM und mit einer Kingston 120 GB Festplatte ausgerüstet. Hat zusammen gerade mal 80€ gekostet. Läuft aktuell mit Windows 10 und rennt wie Sau. Gewicht: ca. 1,3 kg. Nutze ich hauptsächlich für Dos-Box. (Gibt’s ja noch nicht für mein Lumia) Habe sogar „X-Com Enemy Unknown“ darauf laufen. Zwar auf niedrigsten Einstellung, aber es läuft. Mal schauen wie lange der es noch macht. Dies wäre ne schöne Alternative. PS.: Liebe Redakteure. Falls ein DOS Emulator für… Weiterlesen »
Edit: Ich meine natürlich eine 120 GB SSD
und
„X-Com Enemy Unknown“ Ja ich meine das von 2012.