Als Microsoft im vergangenen Jahr bekannt gab, dass sie die Kernfunktionen von Office für Android und iOS kostenlos machen und dann auch noch neue touch-optimierte Office Apps für die Konkurrenzplattformen veröffentlichten, war das in Redmond eine kleine Revolution. Während sich viele Windows (Phone) User über den Verlust des einstigen Alleinstellungsmerkmals ärgerten, zeigten sich Teile der Android und Apple Community betont unbeeindruckt, nach dem Motto: „Wer braucht heute schon noch Office?“. Diese demonstrative Gleichgültigkeit (von – ich betonte – manchen, nicht allen, Apple Fans) wurde natürlich sehr schnell dadurch konterkariert, dass sich Word, Excel und Powerpoint ganz schnell an die Spitze der Download-Charts setzten, wo sie sich auch wochenlang hielten.
Wie Microsoft Chef Satya Nadella gestern bei einer Konferenzschaltung zur Präsentation der Quartalszahlen erwähnte, wurden die Office Apps für Android und iOS mittlerweile über 100 Millionen Mal runtergeladen. Eine beeindruckende Zahl.
Wie viele von diesen neuen mobilen Usern letztendlich auch für ein kostenpflichtes Office 365 Abo zahlen, hat Microsoft nicht verraten. Mit nun 12,4 Millionen zahlender Kunden hat sich Office 365 aber zu einem der Zugpferde der Redmonder entwickelt, was sich auch in den Bilanzen niederschlägt. Während das traditionelle Geschäft mit Windows OEM Lizenzen erneut einbrach, haben sich die Einnahmen durch kommerzielle Cloud-Dienste (zu denen auch Office 365 zählt) innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Das alles deutet darauf hin, dass Satya Nadella’s cloud first Strategie aufgeht.
Microsoft ist mittlerweile mit einer ganzen Reihe eigener Dienste wie Skype, Outlook, und Health auf den Konkurrenzplattformen vertreten. Zuletzt hatten die Redmonder angekündigt, dass sogar die digitale Assistentin Cortana als App für Android und iOS erscheinen soll. Die Hoffnung ist, auf diese Weise User für die eigenen Services zu gewinnen und einen Teil von Ihnen zum Upgrade auf kostenpflichte Zusatzfeatures zu bewegen. Die Schattenseite dieser neuen Offenheit ist, dass die Benutzer von Microsoft’s eigener Windows (Phone) Plattform in letzter Zeit oft zu kurz kamen. Mobile Anwendungen wie Office und Outlook werden erst mit Windows 10 den Stand erreichen, den sie auf Apple’s iOS schon seit Monaten haben. Satya Nadella hatte allerdings versprochen, dass Windows User die „die beste Microsoft Experience“ bekommen sollen. Das alte Motto „best on Windows“ scheint also noch nicht ganz begraben zu sein, wird aber durch die anhaltende Schwäche von Windows Phone ebenso in Frage gestellt, wie durch die beginnenden Erfolge der „cloud first“ Strategie.
Quelle: TheVerge
die Strategie, Cloud, finde ich gut. Top Office fur die ganze Familie.
Wenn jetzt WP die besten Fumktionen bekommt wird das mit Sicherheit einige dazu bewegen von iOS u. Android zu wechseln.
Man darf nur nicht die Zielgruppen vernachlässigen. Iphone als Statussymbol im Business-Bereich und Spiele/Social bei den jüngeren Nutzern. Letztere interessiert meiner Erfahrung nach kaum Office- und Kalender-Integration.
Da stimme ich dir zu! Wobei ich glaube, dass die Hoffnung, User auf die Windows Plattform zu locken bei der Strategie nur noch eine Nebenrolle spielt.