Mit der Veröffentlichung von Android 16 steht eine große Veränderung für Entwickler und Nutzer bevor, Google bringt sein mobiles Betriebssystem damit in eine neue Ära für flexible und anpassungsfähige Apps. Google plant, die Möglichkeit zu entfernen, Apps auf bestimmte Bildschirm-Orientierungen oder feste Displaygrößen einzuschränken. Diese Neuerung soll Android-Apps flexibler machen und ihre Nutzbarkeit auf einer breiten Palette von Geräten verbessern.
Warum diese Änderung?
Android ist zum heutigen Stand mit über 3 Milliarden aktiven Geräten weltweit eines der am meisten genutzten Betriebssysteme. Es läuft nicht nur auf Smartphones, sondern auch auf Tablets, Foldables, Chromebooks, in Fahrzeugen und sogar auf TV-Geräten. Nutzer erwarten, dass Apps auf all diesen Geräten problemlos funktionieren. Bisher konnten Entwickler jedoch festlegen, ob ihre Apps nur im Hoch- oder Querformat laufen oder wie sie sich bei verschiedenen Displaygrößen verhalten. Diese Einschränkungen werden nun durch Google aufgehoben – zumindest für Geräte mit großen Bildschirmen, bei denen die kleinste Displayeinstellung mindestens 600dp beträgt.
Was ändert sich für Android Apps?
Ab Android 16 müssen sich Apps automatisch an verschiedene Bildschirmgrößen und -orientierungen anpassen. Diese Regelung betrifft:
- Tablets
- Große Foldables
- Desktop-Umgebungen wie Chromebooks
Smartphones, kleine Klapp-Handys und als Spiele gekennzeichnete Apps sind von dieser Änderung jedoch ausgenommen.
Auswirkungen auf Entwickler
Für Entwickler bedeutet die Änderung, dass Apps, die bisher nur eine feste Ausrichtung oder Größe unterstützt haben, überarbeitet werden müssen. Probleme wie verzerrte oder überlappende Layouts müssen behoben werden. Google stellt hierfür spezielle Werkzeuge und Bibliotheken bereit, die die Anpassung erleichtern sollen.
Besondere Herausforderungen:
- Layout-Anpassungen: Entwickler müssen sicherstellen, dass Benutzeroberflächen auf verschiedenen Geräten und in unterschiedlichen Orientierungen korrekt angezeigt werden.
- Kamera-Kompatibilität: Die Kamerasicht muss unabhängig von der Bildschirmorientierung einwandfrei funktionieren.
- App-Zustand: Apps müssen den Zustand (z. B. Formulareingaben oder den Fortschritt in einem Spiel) auch bei Größenänderungen oder beim Wechsel der Orientierung beibehalten.
Zeitplan für die Einführung
Die Änderungen werden schrittweise umgesetzt:
- 2025 (Android 16): Entwickler können die neuen Anpassungen optional implementieren.
- 2026: Für Apps, die auf API-Level 37 abzielen, werden die Änderungen verpflichtend.
- August 2026: Alle Apps im Google Play Store müssen Android 16 unterstützen.
- August 2027: Die Unterstützung von API-Level 37 wird für alle Apps im Play Store zwingend erforderlich.
Ein Trend hin zu flexiblen Benutzeroberflächen
Die Änderungen sind Teil eines breiteren Trends in der Softwareentwicklung: Apps sollen sich nahtlos an verschiedene Bildschirmgrößen und Formfaktoren anpassen. Der Erfolg dieses Ansatzes zeigt sich bereits bei optimierten Apps wie FlipaClip, die nach Anpassungen für Tablets ein Wachstum von 54 % bei Tablet-Nutzern verzeichnen konnte.
Was können Entwickler jetzt tun?
Google empfiehlt, frühzeitig mit der Anpassung der Apps zu beginnen. Die erste Beta-Version von Android 16 ist bereits verfügbar und bietet Entwicklern die Möglichkeit, ihre Apps zu testen. Besonders wichtig ist die Sicherstellung der Kompatibilität in folgenden Bereichen:
- Layouts und Navigation in verschiedenen Orientierungen
- Kameraansichten
- Nahtlose Übergänge bei Größenänderungen
Android 16 markiert einen wichtigen Schritt in Richtung moderner und adaptiver App-Entwicklung. Nutzer können sich auf Apps freuen, die auf allen Geräten optimal funktionieren – egal ob auf einem kleinen Smartphone oder einem großen Chromebook.
Quelle: Android Developer Blog