Das World Wide Web bietet den Vorteil der weitgehenden Anonymität und diese sorgt dafür, dass manche Menschen Kommentare posten, die sie sich im realen Leben vielleicht eher verkneifen. Meinungsfreiheit ist natürlich ein wertvolles Gut und sollte auch im Internet Geltung haben, aber in der heutigen Gesellschaft gilt es immer wieder das Gleichgewicht aus Meinungsfreiheit und Einschreiten im Falle von Hass und Hetze zu finden. Es ist ein heikler Spagat, der nicht selten für Diskussionsstoff sorgt. Die kanadische Regierung hat nun bekannt gegeben, dass sie sehr viel strenger bei Themen wie Hass und Hetze im Internet vorgehen möchte. Dafür soll jetzt der Online Harms Act in Form eines Gesetzes verabschiedet werden.
Was ist der Online Harms Act?
Bei dem Online Harms Act handelt es sich um einen Entwurf, den die Regierung von Kanada nun als Gesetz realisiert sehen möchte. Für Internetnutzer und Plattform-Betreiber dürften die neuen Regelungen weitreichende Folgen mit sich bringen. Kanadas Justizminister Arif Virani erklärte in einem Statement, dass auch Worte im Internet realen Schaden anrichten können. Im schlimmsten Falle führt ein Posting im Internet zum Tod eines Menschen.
Problematische Postings wie Mobbing, Diskriminierung, Drohungen oder Belästigungen sowie Aufhetzungen sollen in der Zukunft wesentlich schneller gelöscht werden. Die jeweiligen Plattformen bekommen hierfür eine Frist von 24 Stunden zur Verfügung gestellt. Ähnliche Regeln gibt es auch in Deutschland, wobei die Umsetzung der Online-Portale nicht immer zufriedenstellend ist. Daher muss man schauen, wie Kanada diese Pläne umsetzt.
Wer im Internet zum Völkermord aufruft, soll nach dem Online Harms Act übrigens mit bis zu lebenslänglich bestraft werden. Die Regierung Kanadas möchte diesbezüglich gewiss auch auf Abschreckung setzen. Ob dies gelingt? Die Kommentarkultur hat sich in den letzten Jahren arg gewandelt und wer im Bereich Social Media und Co. aktiv ist, braucht manchmal schon eine dicke Haut. Fest steht jedoch, dass Hass und Hetze in keiner Lebenssituation wirklich angebracht sind und die Welt ohne diese beiden Faktoren sicherlich besser dastehen würde. In diesem Sinne wünschen wir uns und Euch ein friedliches Kommentieren auf WindowsUnited.