Die Integration der KI in die Suchmaschine Bing war für Microsoft in der Tat ein großer Erfolg. Auch wenn die künstliche Intelligenz noch in den Anfängen steckt, so war alleine der Medienrummel für Microsoft ein positiver Faktor, der unter anderem zu Rekordnutzungszahlen von Bing geführt hat. Und wenn etwas läuft, dann soll es auch weiter laufen – am besten ohne Zwischenstopps. So scheint zumindest Microsoft zu denken, denn das Unternehmen hat nun im Sinne der angekündigten Entlassungswelle das Ethik-Team gefeuert, welches für die KI zuständig war und das wirft Fragen auf.
Das Portal Techcrunch hat bereits die Vermutung geäußert, dass die ethische Arbeit des siebenköpfigen Teams am Ende ein Dorn im Auge war. Microsoft wollte sich aufgrund des großen Erfolgs nicht mehr mit moralischen Fragen rund um die KI und mögliche negative Folgen beschäftigen. Stattdessen war es einfacher, die „Nein-Sager“ aus dem Ethik-Team zu entlassen und freie Bahn zu bekommen.
Schnell, schneller, neue KI-Produkte ohne Störfaktor Ethik
Microsoft hat bereits angekündigt, relativ zeitnahe neue Produkte mit der KI auszustatten, um den Erfolgszug weiterhin auf der Schiene zu halten. Es ist das ausgegebene Ziel, zu einem wesentlichen Konkurrenten für Google zu werden, auch wenn der Marktführer immer noch einen weiten Vorsprung in Sachen Nutzungszahlen vorweist und so schnell nicht einzuholen sein wird. Bei seinem Vorhaben scheint Microsoft nun nicht allzu viel Wert auf soziales Verantwortungsbewusstsein zu legen, denn das Ethik-Team musste weg.
Eine wichtige Aufgabe dieses Teams bestand darin, Risiken aufzuzeigen, die für Microsoft und die Gesellschaft entstehen können, wenn KI in Angebote wie Bing integriert werden. Dabei setzte man mitunter auf Rollenspiele, welche das Microsoft Team auf eventuelle Schäden vorbereiten sollten. Das ist jetzt vorbei, denn das Ethik-Team ist weg und Microsoft genießt freie Fahrt.