Du kennst es vielleicht: du startest deinen PC und musst erst mal warten, bevor du ihn richtig benutzen kannst. Das Hochfahren dauert länger, als es früher der Fall war und wenn der PC dann fertig gebootet hat, brauchen die Programme auch noch ewig um zu starten. Dann fällt dir auf: „früher lief der PC doch viel schneller“. Bevor du dich jetzt auf den langen Weg der Fehlersuche begeben musst, stelle ich dir in diesem Artikel mein Wissen zur Verfügung. Somit sparst du dir Zeit und Ärger. Ich kläre die Frage: „warum läuft mein PC nur noch im Schnecken-Tempo und was kann ich dagegen tun?“.
Die Fehlersuche: Hauptverdächtige
Ein langsames System kann viele Gründe haben, manche von ihnen treten sind häufiger vertreten, manche eher selten. Um dir die Möglichkeit zu geben, dass Problem genau zu identifizieren stelle ich dir in diesem Artikel verschiede „Stressmacher“ vor und erläutere, wie du gegen sie vorgehen kannst. Anfangen werde ich mit den häufigsten Problemen, die ein langsames System zur Folge haben.
1: Der Klassiker: die Festplatte
Der häufigste Grund eines langsamen Systems ist die Festplatte. Lädst du dir gerne Sachen runter, beispielsweise große Spiele, oder belegst deinen Speicher anderweitig aggressiv? Dann muss ich dir jetzt leider mitteilen, dass dies nicht so gut für das System ist. Ich mache ein Beispiel: du packst deinen Rucksack, legst ein paar Hefte, eine Federmappe und eine große Flasche Wasser rein. Du hebst den Rucksack hoch und denkst dir: „ist ja gar nicht mal so schwer“. Du bist begeistert und packst noch mehr ein, so viel, dass du ihn zwar noch hochheben kannst, aber nun nur noch buckelig und langsam laufen kannst. Optimal ist das sicher nicht, aber es geht irgendwie. Genauso verhält es sich mit einer Festplatte. Stopfst du sie so voll, dass nur noch 30 Megabyte frei sind, ist das System so überlastet, dass es zwar noch läuft, aber wie es dann läuft dürfte dir anhand meines Beispiels jetzt schlüssig sein.
Eine Faustformel besagt: lasse immer 10% vom Gesamtspeicher frei. So hat das System genug Freiraum und es steht dir trotzdem genügend Speicherplatz zur Verfügung.
2: Der Klassiker 2.0: ein Virus (oder mehrere)
Ein weiterer sehr häufiger Grund für ein langsames System ist ein heimlicher Passagier (Virus). Warst du auf dubiosen Websites unterwegs oder hast auf den „Dein Paket kommt heute an, wo wollen sie es hinhaben“ Link gedrückt? Wenn du letzteres getan hast, darf ich dir nun Glückwünsche aussprechen: du teilst deinen PC nun mit einem Virus, der deine Daten ausspäht und an den Hacker weitergibt. Dies geschieht natürlich im Hintergrund und genau das ist das Problem. Ein Programm, was im Hintergrund die ganze Zeit deine Daten durchforstet, benötigt Performance. Das bedeutet, auch wenn du kein einziges Programm offen hast, wird der Computer dennoch sehr lahm agieren, da im Hintergrund, ohne das du es merkst, ein Leistungsfressender Virus sein Unwesen treibt.
Solltest du also 10% deines Speichers frei haben, empfehle ich dir, ein Anti-Virus Programm zu installieren. Hier solltest du dich allerdings erkundigen, da auch Anti-Virus Programme Schadsoftware auf den Computer schleusen kann! Ein gutes Anti-Virus Programm ist beispielsweise Avast.
3: Auto-Start: zwanzig Programme starten automatisch
Stell dir vor, du wachst morgens auf, dein Vater kommt rein und erteilt dir 10 Aufgaben, die alle so schnell wie möglich fertig sein müssen. Jede Aufgabe erscheint dir genauso wichtig und deswegen probierst du alle gleichzeitig zu bearbeiten. Nun ja, dir müsste auffallen: es ist unmenschlich. Bei einem PC sieht das zwar etwas anders aus, dennoch ist das Beispiel auch in diesem Bereich anwendbar. Ein PC ist es gewohnt, mehrere Programme gleichzeitig offen zu haben. Allerdings werden diese Programme in der Regel vom Benutzer nach und nach geöffnet. Muss der PC jetzt allerdings 20 Programme gleichzeitig öffnen, kommt der RAM und die restliche Leistung ins Schwitzen. Dementsprechend dauert es eine gewisse Zeit, bis die Aufgaben erledigt sind und der PC sich mit neuen Aufträgen beschäftigen kann.
Es macht also Sinn, sich genau zu überlegen, welche Programme man automatisch beim Start benötigt. Ich habe aktuell an meinem Windows Rechner vier Auto-Start Programme. Den restlichen, die gerne automatisch starten würden, habe ich die Berechtigung dafür entzogen. Hierfür geht ihr wie folgt vor:
- Du öffnest den Task-Manager. (Rechtsklick auf die Taskbar und dann „Task-Manager öffnen“.
- Nun gehst du auf „mehr Details“.
- Dort suchst du oben im Reiter nach „Autostart“.
- Nun kannst du jedes unnötige Programm per Rechtsklick „deaktivieren“. (Dies führt nur dazu, dass das Programm nicht mehr automatisch am Anfang startet.)
4: Verstaubter PC
Im laufe der Monate sammelt sich eine beeindruckende Menge staub im Gehäuse und vor allen in den Lüftern an. Dieser Aspekt führt dazu, dass die Lüfter von Grafikkarte und CPU nicht mehr auf 100% laufen können. Die einzige und beste Möglichkeit, diesen Fehler zu beheben? Den Computer entstauben. Nimm dir einen Staubsauger, stell ihn auf die niedrigste Saug-Leistung und befreie die Innereien deines PCs vom Ballast!
Die Fehlersuche: die Ausnahmen
Die vier oben beschriebenen Fehler-Typen treten sehr oft auf, allerdings kann es auch vereinzelt zu den nachfolgenden Problemen kommen.
5. Altlast: temporäre Dateien
Selten kommt es vor, dass ein Programm abstürzt oder Probleme macht. Passiert nun doch so etwas, wird eine temporäre Datei über diesen Vorfall erstellt. Auch kann es sein, dass manche Programme temporäre Dateien erstellen und diese im Cache ablegen. Stell dir einen Polizisten vor: dieser muss täglich Anzeigen verfassen. Diese werden nach einer bestimmten Zeit zu den Akten gelegt. Werden diese Anzeigen nun aber für immer behalten, würde die Polizeistation sehr schnell zugemüllt sein. Das selbe passiert mit dem Cache, wird dieser nicht manchmal geleert, wird er immer voller und voller und es Sammeln sich immer mehr unnütze Daten an.
Mit dem Befehl %temp% könnt ihr im Explorer zu diesem Ordner navigieren. (Einfach oben in die Leiste eingeben und bestätigen). Überprüfe die Dateien und entferne unnützen Ballast, dies wird die Performance deines PCs eventuell wieder herstellen!
6. Frag den Task-Manager
Im Task-Manager kann man unter dem Reiter Details die aktuellen werte einsehen, die ein Programm verbraucht. Schau dir doch mal alles laufenden Programme an. Findest du eines, dass sehr viel RAM verbraucht, schließe es und starte es neu. Verbraucht es immer noch so viel RAM, dann deinstalliere es, wenn du es nicht dringend benötigst!
7. Deine Hardware reicht einfach nicht mehr aus
So schlimm wie es ist: die Technik entwickelt sich weiter. Ich hatte mal ein Samsung Galaxy S2. Dies hab ich drei Jahre später noch einmal nutzen wollen. Problematisch war nur, dass die 1,5GB RAM einfach nicht mer für mehr als WhatsApp gereicht haben. Genauso verhält es sich mit einem PC. Hast du eventuell nur zwei Gigabyte RAM verbaut, hast aber ein drei Terabyte großes System mit Windows 10? Die zwei Gigabyte RAM reichen dafür einfach nicht mehr.
Die einzig logische Fehlerbehebung besteht darin, deinen PC aufzurüsten oder dir einen neuen zuzulegen!
Fazit: es kann vieles sein!
Du siehst, die Probleme können vielseitiger Natur sein! Beispielsweise kann auch der Einsatz einer neuen SSD Abhilfe schaffen, denn falls du noch eine alte HDD verbaut hast, sind die Übertragungs-Geschwindigkeiten der Daten nicht so schnell wie sie heutzutage sein sollten.
Am ende bleibt zu sagen, dass du am besten nach einem Schema vorgehst, denn alles bunt durchzuprobieren trägt auch nicht zu einer schnellen Fehlerlösung bei. Am besten fängst du mit den häufigen Ursachen an und arbeitest dich dann nach unten durch.
Ich hoffe sehr, dass ich dir bei deinem Problem helfen konnte. Wenn nicht, lass doch einen Kommentar mit der Beschreibung des Problems da!
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