Alex Kipman, seines Zeichens Head of Mixed Reality bei Microsoft, hat kürzlich in einem Interview mit Bloomberg ein paar Informationen verraten, wie es mit der HoloLense weitergehen soll.
HoloLens 3.0 mehr Inversion und Aktzeptanz
Aktuell, so Kipman, zielt die HoloLens auf Frontline-Arbeiter ab, die ihre Hände freihaben müssen, während der Arbeit so wie es besonders im Gesundheitswesen der Fall ist. Aber auch in anderen Bereichen, wie der Automobilfertigung oder Architektur findet die HoloLens immer mehr Verwendung. Vor allem in den letzten 18 Monaten konnte man einen deutlichen Anstieg der Verkaufszahlen verzeichnen.
Auf die Frage was man von der nächsten Version der HoloLens zu erwarten habe meinte Kipman das man vor allem in folgenden drei Bereichen Verbesserungen erreichen müsse:
- Verbesserte Immersion.
- Den Komfort und die Akzeptanz der Lens verbessern (z.B. eine Brille im Vergleich zu einer Schutzbrille).
- Den Wert dessen was man mit einer HoloLens erreichen kann erhöhen.
Laut Kipman soll die nächste Version nicht nur eine inkrementelle Verbesserung gegenüber der Vorgänger Version sein, sondern auch en transformativer Sprung nach vorne. Wenn euch diese Aussage bekannt vorkommt, ist das kein Wunder. Vor der Version 2 kamen von Microsoft fast die exakt selben Statements.
Aktuell befindet sich die Version 3 in der Designphase und man sehe keinen Grund einen Release noch für dieses Jahr zu forcieren, auch über ein geplantes Erscheinungsdatum wollte sich Kipman nicht äußern.
Wer zu spät kommt…
Was Kipman aber bestätigen konnte ist das man bei Microsoft nicht mehr nur die Industrie und das Gesundheitswesen als Markt im Auge habe, was die kommende HoloLens betreffe. Vielmehr könnte man sich auch Vorstellen den Endverbraucher mit ins virtuelle Boot zu holen. Freilich müsste hierzu die HoloLens 3 deutlich weniger als 90 Gramm (Die HoloLens 2 bringt 500 Gramm auf die Waage) wiegen. Auch der Stromverbrauch muss gegenüber der Version 2 (8W) auf maximal 2W sinken.
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Wenn man sich diese Vorgaben ansieht, dann könnte eine Consumer Version noch eine ganze Weile auf sich warten lassen. Und genau hier könnte sich Microsoft wieder selbst ein Bein stellen, denn auch Google und Apple arbeiten bereits an ähnlichen Systemen. Dem Casual User dürfte es egal sein ob in seinen Smarten Gläsern dieselbe Technologie steckt, wie in den Brillen, die ein Chirurg bei einer komplizierten Herzoperation trägt. Für diese Zielgruppe zählt zum einen der Fun- und zum anderen der Style Faktor.
Microsoft dürfte sich der Gefahr, wieder einmal zu spät zu kommen, durchaus bewusst sein und so kann man die Abschließende Aussage Kipmans das man mit anderen Unternehmen wie Epic oder Niantic zusammenarbeite, um Mixed Reality als offene Plattform mit freier Interoperabilität, mehreren Hardwarequellen und ohne App-Store Lock in zu erhalten. Dieses Statement kann man durchaus als einen Wink in Richtung Google und Apple verstehen. Allerdings wage ich es zu bezweifeln das sich Käufer von einem App_Store Lock In zu sehr abschrecken lassen, wenn das Gesamtpaket stimmt.
Hier könnt ihr das komplette Interview sehen:
And finally, I spoke with @akipman about Microsoft’s AR / MR efforts. He confirmed Microsoft is definitely going to make a consumer AR headset.https://t.co/Xyd7hIBUP3
— Joanna Stern (@JoannaStern) May 14, 2021
Wie seht ihr das, kommt Microsoft mit der HoloLens für Endverbraucher wieder einmal zu spät?