Apple bleibt seiner Linie treu und benennt auch die neueste macOS Version nach einem besonderen kalifornischen Landstrich. Nach Catalina ist nun der zwischen San Simeon und Carmel gelegene Küstenstreifen Big Sur an der Reihe, der elften macOS Version ihren Namen zu geben. Falls es euch einmal nach Kalifornien verschlagen sollte, dann macht unbedingt einen Abstecher in diese wunderschöne Küstenregion Kaliforniens.
Big Sur, die Annäherung an iOS
Die größte Änderung auf die sich Mac User bei Big Sur einstellen müssen, ist die Optik. Diese passt sich in vielen Bereichen zusehends an das Design von iOS und iPadOS an. Diese neue Designsprache hat die Apple Fans aktuell in zwei Lager gespalten. Die einen finden es an der Zeit, dass man über alle Systeme hinweg ein einheitliches Bild hat, die anderen lehnen die Veränderung konsequent ab. Aber wie man Apple kennt, werden sie einen einmal eingeschlagenen Weg nicht wieder verlassen.
Im Detail bedeutet dies, dass man sehr viel mit Transparenz arbeitet und die App Icons sich sehr deutlich an die Icons in iOS angenähert haben.
Das neue Controll Center
Bisher nur in iOS und iPad OS zu finden, wird es in Big Sur auch erstmals ein Control Center für macOS geben. Von dort aus kann man zum Beispiel direkt auf die Einstellungen für Helligkeit, den Dark Mode, Lautstärke etc. zugreifen.
Neue Widgets
Widgets sind ein Thema, dass sich durch alle neuen Versionen der Apple Betriebssysteme zieht. Und auch macOS ist davon nicht ausgenommen. Benutzer können nun dem Notification Center Widgets wie zum Beispiel Notes hinzufügen. Und wie schon bei iOS 14, stehen auch für Big Sur die Widgets in drei verschiedenen Größen zur Auswahl. Viele der Widgets sind darüber hinaus interaktiv, also etwas, dass sich Windows User immer für die Live-Tiles gewünscht haben.
Big Sur App Updates
Immer wenn Apple sein OS updatet, werden auch einige Apps einem Facelift unterzogen, so auch diesmal. In den vergangenen Jahren hat Apple mithilfe von Catalyst Apps von iPadOS auf den Mac gebracht, so zum Beispiel Music, Podcast und TV Apps. Nun sind Safari, Messages und Maps an der Reihe.
Safari
Nicht nur das Interface von Safari erhält ein Makeover, laut Apple bekommt Safari das größte Update seit der Einführung 2003.
Laut Apple wird die neue Safari Version Seiten bis zu 50 mal schneller laden als Chrome. Den sichtbarsten Wandel aber erfährt die Startseite, denn diese kann nun individuell angepasst werden. Das Hintergrundbild kann geändert werden, auch durch eigene Fotografien. Neue Sektionen wie die Leseliste, Favoriten, iCloud Tabs, und Siri Vorschläge können hinzugefügt werden. Tabs erhalten eine Live Vorschau der geöffneten Seite, wenn man mit der Maus darüber stehen bleibt.
Auch eine Funktion, die man von Edge bereits kennt, wird bei Safari Einzug halten. Webseiten können nun direkt in Safari übersetzt werden. Man muss also nicht mehr auf Google Translate oder Chrome zurückgreifen. Es wird auch eine eigene Übersetzungsfunktion für Safari geben.
Ebenfalls mehr Aufmerksamkeit wird man Extensions für Safari widmen. Diese erhalten zusätzlich eine eigene Rubrik im Mac App Store.
Apple legt großen Wert auf Sicherheit und auch Safari macht da keine Ausnahme. Für jede Webseite kann man sich einen Sicherheitsbericht ansehen und einmal pro Woche erhält man auf der Startseite von Safari eine Zusammenfassung, was Safari alles geblockt hat, während man im Web unterwegs war.
Messages
Auch hier hat Apple eine Menge Neuerungen eingeführt, die man dank Catalys direkt von iOS zu macOS portieren konnte.
- Die Möglichkeit, Unterhaltungen, die Sie am oberen Rand des Fensters festnageln möchten (ähnlich wie wir derzeit Notizen am oberen Rand des Bildschirms festnageln können)
- Die Möglichkeit, ein Bild zu erstellen, das ihre Gruppe repräsentiert, einschließlich Symbole für die Beteiligten
- Eine praktische Funktion, wenn Sie sich in einem Gruppentext befinden – Sie können Inline-Antworten senden. So können Sie auf einen bestimmten Kommentar antworten, anstatt Ihren Kommentar an das Ende des Stapels zu setzen.
- Wenn Sie sicherstellen wollen, dass jemand Ihre Nachricht nicht verpasst, können Sie ihn „erwähnen“ – geben Sie einfach seinen Namen ein – und er wird eine Benachrichtigung sehen.
- Sie können es auch so einstellen, dass Sie nur benachrichtigt werden, wenn Sie erwähnt werden.
- Weitere Funktionen aus der iOS-App werden hinzukommen, darunter Memoji-Design-Tools (mit dem Zusatz von 20 neuen Haar- und Kopfbedeckungen – einschließlich Masken. Und es wird drei neue Memoji-Aufkleber geben, darunter ein Fistbump.
Maps
Ein wenig Stiefmütterlich behandelt, wird auch Maps eine Catalyst Behandlung bekommen und sollte zum Launch von Big Sur einige, wenn nicht alle, iOS Funktionen bekommen haben.
Sicherheit und Privatsphäre
Inspiriert von der einfachen Lesbarkeit der Inhaltsangaben bei Lebensmitteln hat man einen neuen Weg gefunden auch bei Apps im Mac Store zu zeigen, welche Daten diese App benötigt und ob diese Daten mit Dritten ausgetauscht werden. Sicher ein richtiger und wichtiger Schritt in Sachen Privatsphäre und Datenschutz.
Diese Modelle erhalten macOS 11 Big Sur
- MacBook-Modelle ab Anfang 2015 oder später
- MacBook Air Modelle ab 2013 oder später
- MacBook Pro Modelle ab 2013 oder später
- Mac mini Modelle ab 2014 oder später
- iMac-Modelle ab 2014 oder später
- iMac Pro (alle Modelle)
- Mac Pro-Modelle ab 2013 oder später
Beim Release von Catalina war die Liste noch länger aber man muss auch bedenken, dass Geräte wie ein MacBook Air oder Pro von 2012 langsam aus der Update-Liste fallen müssen. Dennoch läuft auf diesen Geräten Catalina noch ohne größere Probleme.
Wenn ihr es nun gar nicht mehr bis zum offiziellen Start von Big Sur oder iOS 14 aushalten könnt, habt ihr die Möglichkeit euch auf dieser Seite für das Public Beta Programm zu registrieren. Wie bei allen Betas muss man sich aber bewusst sein, dass diese Versionen immer noch mit Fehlern behaftet sein und euer System empfindlich stören können.
Mir ist gar nicht aufgefallen, dass Apple mit dem neuen Update auf Version 11 springt. Dachte wäre weiterhin ein Update unter MacOS X.
Das ist tatsächlich das erste mal und in seiner Art auch das größte Update seit Mitte 2000. Big Sur enthält bereits softwareseitig den kompletten ARM Support und die Verzahnung mit iOS und iPadOS ist damit ebenfalls abgeschlossen.