Es ist ein Dauerthema und beim Kauf eines Smartphones oftmals auch ein Killerkriterium: Die Sache mit dem Akku. Wie gross soll oder muss er sein? Reichen 2’800 mAh wie beim Flaggschiff Pixel 4, oder sollen es doch 5’000 mAh sein, wie beim Redmi 8, notabene ein Gerät der unteren Mittelklasse? Zugegeben, ein krasser Unterschied. Noch krasser, wenn man bedenkt, welches der Geräte sehr viel Geld kostet und welches nicht. Heute sind solche Grössenunterschiede beim Akku noch ziemlich relevant, in naher Zukunft könnten sie aber bereits obsolet sein.
Es war eine Diskussion, die wir bereits gefühlt 100 Mal geführt haben. Die Rede ist von meinen zwei besten Freunden und mir am Mittagstisch. Einer von uns ist bekennender Pixel-Fan(boy), der Andere legt den grössten Wert auf die Kamera (und solchen Quatsch wie Stoppuhr auf dem Sperrbildschirm) und dann bin da noch ich: Mir ist der Akku wichtig und ich möchte am Abend auch bei intensiver Nutzung noch einige Restprozente Akkukapazität zur Verfügung haben und nicht den Tag hindurch bereits das Smartphone „zwischenladen“ müssen.
Lassen wir mal ausser Acht, dass es auch immer eine grosse Rolle spielt, ob Hard- und Software aufeinander abgestimmt sind, oder nicht. Der Pixelfan unter uns hat das Pixel 4 mit einem 2’800mAh-Akku. Er sagt, er lade es zwischendurch auch tagsüber auf, nutzt es generell wenig. Ihm spielt es aber keine Rolle, da er es einfach bei der Arbeit an die Steckdose bringt und laden lässt. Der Kamera-Fan (noch) mit seinem Nokia 8 bringt es immerhin auf 3’090mAh. Und dann komme ich mit meinem Mi 9 Lite, das mit 4’030mAh beide Geräte schlägt. Ich komme eigentlich in aller Regel locker durch den Tag. Wenn es doch mal nicht reicht, dann stecke ich das Smartphone halt mal 15min. an den Strom. Dank Quick Charge habe ich da schon in gut 30 Minuten wieder um die 40% mehr Akku zur Verfügung.
Xiaomi aktuell Spitzenreiter mit 100 Watt
Quick Charge ist an dieser Stelle das grosse Stichwort. Denn um Smartphones länger nutzen zu können, gibt es zwei Varianten.
Variante 1) Der Akku wird so gross wie möglich gemacht und die Akkutechnik (leider immer noch Li-Polymer) wird durch etwas anderes und wesentlich besseres / effizienteres ersetzt.
Variante 2) Man arbeitet an der Ladegeschwindigkeit und dem Stromdurchfluss, der das Smartphone lädt.
Variante 1) bewegt sich gefühlt auf einem Stillstand. Man liest zwar immer wieder mal vom „nächsten Durchbruch“, der theoretisch bis zu einer Woche Akkulaufzeit bringen soll, aber abgesehen von einer solchen Meldung (ähnlich wie etwaige Früchte, die Krebszellen töten und von denen man dann 20 Jahre nichts mehr hört) liest man dann wieder jahrelang nichts darüber.
Von Variante 2) lesen wir hingegen immer wieder. Quick Charge ist heute in zahlreichen Geräten der Mittel- und Oberklasse verbaut. Und egal ob Quick Charge 3 oder 4 von Qualcomm oder Fast Charge in Form einer eigenen Lösung von einem anderen Hersteller: Heute gibts bei diesen Geräten meist schon in ca. 10-20 Minuten so viel Strom, dass der Akku locker bis am Abend durchhält.
Xiaomi präsentierte erst kürzlich einen Charger, der ein Smartphone mit 4’000mAh und der entsprechenden Technologie in 17 Minuten vollständig auflädt. Beeindruckend? Klar. Aber das scheint erst der Anfang zu sein. Laut chinesischen Medien, stellte Professor Huang Yunhui von der „University of Science and Technology of China“ auf dem Global Alumni Forum der „Peking University“ am 1. Dezember seine Forschungsergebnisse vor. Und diese lassen aufhorchen.
80% Akku in einer Minute und mit einem Huawei P30
In diesen Forschungsergebnissen ist nämlich zu lesen, dass er und seine Mitarbeitenden eine Technologie entwickelt haben, die das Smartphone in einer (!!) Minute von Null auf 80% auflädt. Derzeit wird diese Schnellladetechnologie auf dem Huawei P30 und anderen Smartphones eingesetzt. Also bei Geräten, die sich bereits im Umlauf befinden.
Die Technologie entstand aus dem Projekt „Construction and Synergy Mechanism of High-Performance“. Dieses Projekt gewann 2016 den zweiten Preis der „National Natural Science“. Und jetzt wirds technisch (und ich hoffe, ich habe es richtig verstanden, ansonsten korrigiert mich bitte): Es verwendet das stickstoffdotierte harte Kohlenstoffanodenmaterial und ist die höchste bekannte Kapazität, die bislang (auch nur im Labor) in so kurzer Zeit geladen werden konnte.
Erstaunlich und faszinierend zugleich. Natürlich handelt es sich dabei noch um Laborwerte und die ganze Technologie muss verfeinert und „narrensicher“ gemacht werden. Aber mal ehrlich: wie schön wäre es, das Smartphone nur noch für die Dauer einer oder zwei Minuten an den Strom zu hängen?
Quelle: GizChina
Fantastisch, um es einfach auszudrücken!
na ja, porsche schafft es beim über 450ps macan 80% in 10min zu laden und in 5min für 100km reichweite zu sorgen. so verblüffend neu ist dieses nicht. problematischer bei den kleinen akkus dürfte eher bei solch schnellen ladungen die hitzeentwicklung sein. diese in den griff zu bekommen dürfte echt kompliziert werden unter real bedingungen
Und irgendwann ziehen die Ladegeräte so viel Strom wie ein Heizlüfter…
wenns nur für ne minute ist, ist es ok…. besser 1min 600w als 20min je 40w….
viel schlimmer sind die leute, die ihre netzteile andauernd in der steckdose drinlasen
Irgendwann läuft man an der Steckdose vorbei und das Ding ist voll, lach.
Spaß beiseite. Natürlich wäre das super. Frag mich nur wie lang die Akkus das mitmachen
Ist das nicht wieder eine von diesen Bahnbrechenden Dingen von denen man danach Jahre Lang nichts mehr hört.
Ich hab mir das Asus ZenFone 6 gekauft. Das hat einen 5000 mAh-Akku. Damit bin ich bis jetzt immer zwei Tage durchgekommen und das bei doch recht intensiver Nutzung. Bei Tagen mit eher weniger Nutzung habe ich schon vier Tage geschafft.