Mit dem Aufstieg von Xiaomi und Huawei hat Samsung in den Märkten Chinas und Indiens immer mehr an Boden verloren. In China ist man inzwischen bei einem Merkanteil von 1% angelangt. Samsung ist dort also de-facto nicht mehr existent. Nun hat man einen Plan entwickelt, wie man diesen Abwärtstrend vielleicht noch abfangen kann.
Outsourcing als Überlebensstrategie
Nach einem Bericht von Reuters soll Samsung planen, einen großen Teil seiner Smartphoneproduktion an einen chinesischen ODM (Original Device Manufacturer) auszulagern. Ein Fünftel der Smartphoneproduktion soll an Wingtech gehen, um so Produktionskosten und damit die Preise der zu senken.
Nicht nur die Produktion, sondern auch das Design der Geräte, wird Wingtech übernehmen. Interessant an diesem Schritt ist vielleicht, dass Wingtech kein unbekanntes Unternehmen ist. Gehören doch auch Xiaomi und Huawei zum Kundenkreis, eben genau jene Unternehmen denen Samsung mit diesem Schritt Paroli bieten möchte.
Reuters berichtet weiter, unter Berufung auf Samsung interne Quellen, dass man für 2020 60 Millionen ODM produzierte Geräte auf den Markt zu bringen plant – dies entspricht immerhin rund 20% der geplanten 300 Millionen Geräte die Samsung für kommendes Jahr anvisiert.
Was auch immer nötig ist
Eine Quelle mit gutem Einblick in Samsungs Chinageschäft, fasst den Plan so zusammen:
“This is an inevitable strategy rather than a good strategy.”
„Dies ist eher eine unvermeidbare, denn eine gute Strategie.“
Wingtech kann diese Geräte um gut 30% günstiger produzieren als Samsung. Diese Einsparung kann dann direkt an den Kunden weitergegeben werden.
Wingtech wird die Mittelklasse Galaxy A-Serie produzieren, welche für die Märkte in Südostasien und Südamerika gedacht sein dürften. Natürlich wird man versuchen auch dem Käuferschwund in Indien mit diesen Geräten entgegenzuwirken.
Niedrigerer Qualitätsstandard?
Die Sorge ist natürlich groß, dass mit den günstigeren Produktionspreisen auch die Qualität schwindet. Zwar hat Samsung angegeben, dass man weiterhin auf strikte Qualitätsstandards achten werde, Kenner von chinesischen ODMs berichten aber, dass diese Unternehmen gerne Produktionsschritte weglassen, die sie für unnötig halten. Das kann letztendlich zu einem niedrigeren Qualitätsstandard führen.
Natürlich setzen auch Apple, Xiaomi und Huawei auf externe Hersteller. Also ist es auch für Samsung recht und billig dies zu tun. Man muss allerdings darauf achten diese an einer sehr kurzen Leine zu halten, um nicht an Qualität und letztendlich Reputation einzubüßen.
via androidauthority
Smartphones sind überteuert (Nicht nur die) und werden nun auch im Hause Samsung günstiger produziert an den Kosten für den Endverbraucher ändert sich aber nichts, eher werden die Geräte teurer so das man noch mehr aus den Nutzern pressen kann. Ein Samsung Galaxy S10 kostet ca. 800€ ohne Vertrag das kann man mit einem HD Fernseher vergleichen oder 2 Monate Miete.
Eine starke Nachfrage (durch freiwillige medial manipulierte Konsumenten) befeuert eben die durchaus nachvollziehbare Lust auf billig zu erreichende Gewinnsteigerung.. in der Marktwirtschaft..
Ich weiß nicht. Die Nachfrage bei den Smartphones ist eher eingebrochen bzw. stagniert im Westen. Der Markt ist übersättigt. Gerade Samsung hat an seinem hochqualitativen und langlebigen Galaxyzeug zu knabbern. Die Geräte halten zu lange bei zu wenig echter Innovation. Ein S5 oder S6 ist bei guter Pflege heute noch prima und uneingeschränkt nutzbar. Ich denke tatsächlich, dass Samsung die A-Serie künftig so zu positionieren gedenkt, dass man den Chinesen Paroli bieten kann. Und das geht nur mit Produktion in China. Man kann die Chinesen nämlich nur mit anderen Chinesen schlagen. Bitter, aber wahr.