Lange Zeit war Apple Intels einziger Kunde im Bereich Mobilfunkmodems. Von iPhone 7 bis iPhone XS sind zumindest für den europäischen Markt alle iPhones mit Intel-Modems ausgestattet gewesen. Die iPhone XS-Generation, also die vom letzten Jahr, war sogar ausschließlich mit Intel-Modems bestückt. Der Grund dafür: Apple befand sich bereits länger im Streit mit Chipgiganten Qualcomm. Gestritten wurde sich über Lizenzgebühren und Patente. Allerdings war die Forschung Qualcomms der von Intel weit voraus und so kam es, dass die Intel-Modems qualitativ häufig denen von Qualcomm hinterher hinkten. Für den Ottonormalnutzer ergaben sich dadurch keine Nachteile, doch bei Powerusern waren Modems mit Qualcomm-Chip sehr beliebt.
Mit 5G wendete sich das Blatt dann für Intel zum noch schlechteren, denn die Entwicklung von 5G Modems geriet ins Stocken und Apple sah sich gezwungen, nun doch Modems von Qualcomm abzukaufen. Die 2020er-Generation an iPhones wird daher aller Voraussicht nach mit 5G Modems von Qualcomm ausgestattet sein. Gleichzeitig verlor Intel so seinen einzigen großen Kunden und die Sparte büßte somit ihren kleinen Funken an Profitabilität ein. Intel suchte also nach einem Ausweg.
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Und dieser bot sich nun in genau dem Unternehmen, welches sich abwandte. Apple entwickelt bereits seit sehr langer Zeit eigene SoCs (ab Apple A4) und hat bereits eine eigene Modem-Entwicklung, welche allerdings ohne externe Hilfe nicht in ausreichender Zeit ein funktionierendes 5G Modem auf die Beine stellen konnte. Daher schlägt Apple nun zu: Für vergleichsweise günstige 1 Milliarde US-Dollar übernimmt das Technologieunternehmen aus Cupertino Intels angeschlagene Modemsparte inklusive 17.000 Patenten.
Die 2.200 Mitarbeiter die nun Übernommen werden sind keine unbekannten. Das deutsche Team im Bayerischen Unterbiberberg wurde seinerzeit vom deutschen Halbleiterproduzenten Infineon für 1,4 Milliarden US-Dollar an Intel verkauft. Bereits in den ersten iPhone Generationen setzte Apple auf Infineon-Chips, bis diese bei LTE nicht mehr leistungsstark genug waren.
Wann wieder Intel- bzw. nun Apple-Modems welche in Unterbiberberg entwickelt worden sind in iPhones und iPads verbaut werden steht allerdings in den Sternen. Zuerst muss der Vertrag mit Qualcomm bedient werden, oder sich alternativ sehr teuer freigekauft werden. Andererseits hat die Sparte so in aller Ruhe Zeit, eigene Produkte auf die Beine zu stellen.
…Siemens, Infineon, Nokia, Intel, Microsoft…etc..etc.. Die alte Generation ist längst müde geworden, es fehlte und fehlt an Ideen, Biss und auch an notwendiger Risikobereitschaft und das bedeutet längerfristig immer unumstößlich das Todesurteil, nicht nur in der Natur, im Leben von Menschen, sondern auch für Unternehmen in der freien Marktwirtschaft mit ihren beinharten Gesetzen… Wer sich nicht mehr bemüht, um (wirklich!) jeden Preis an der Spitze mit den neuen Aufsteigern mitzuhalten, sondern sich bloß satt geworden mit dem Erreichten zufriedengibt und da nur mehr eines im Sinn hat: Dieses bloß defensiv reagierend zu bewahren und abzusichern. Wer da in diesem Rennen… Weiterlesen »