Als das Surface Book 2 15“ bei mir ankam, war ich schon beim Öffnen des Kartons beeindruckt. Eine wunderschön cleane Verpackung mit dem dadurch noch edler wirkenden Surface Book lag vor mir. Ich konnte es kaum noch erwarten, dieses gigantische Gerät zu nutzen. Also nahm ich es behutsam in die Hand und dachte mir im selben Moment: heilige Scheiße, ist das schwer. Kein Wunder, denn ich war mein vergleichsweise federleichtes Surface Pro gewöhnt.
Lasst uns jetzt aber gemeinsam anschauen, was mich am Surface Book 2 15“ begeistert und gestört hat. Viel Spaß!
Surface Book 2 15“ – Spezifikationen
Auch, wenn es sich bei unserem Testmodell um die niedrigste Ausstattung der 15“ Variante des Surface Book 2 handelt, steckt unter dem angenehmen „VaporMg“ Gehäuse jede Menge Leistung.
Abmessungen | 343,00 × 251,00 × 15,00-23,00 mm |
Gewicht | Ab 1.905 g (einschließlich Tastatur) |
Speicher | 256 GB, 512 GB oder 1 TB PCIe SSD |
Anzeige | Bildschirm: 15-Zoll-PixelSense-Display
Auflösung: 3240 × 2160 (260 PPI) Seitenverhältnis: 3:2 Kontrastverhältnis: 1600:1 Toucheingabe: 10-Punkt-Multitouch G5 |
Akkulaufzeit | Bis zu 17 Stunden Videowiedergabe |
Prozessor | Intel Core i7-8650U (Quad-Core) der 8. Generation mit bis zu 4,20 GHz Max Turbo |
Grafik | Intel UHD Graphics 620 integrierte GPU
NVIDIA GeForce GTX 1060 dedizierte GPU mit 6 GB GDDR5 Grafikspeicher |
Arbeitsspeicher | 16 GB RAM 1866 MHz LPDDR3 |
Drahtlostechnologie | WLAN: 802.11ac
Bluetooth: BT4.1 LE Xbox Wireless integriert |
Anschlüsse | 2 USB 3.0 Typ A
USB Typ C UHS-II SDXC-Kartenleser 3,5-mm-Kopfhöreranschluss 2 Surface Connect |
Kameras, Video und Audio | Windows Hello-Kamera
5,0-MP-Frontkamera mit 1080p-HD-Video 8,0 MP Autofokuskamera an der Rückseite mit 1080p-Full-HD-Video Zwei Mikrofone |
Gehäuse | Material: Magnesium
Farbe: Silber Physische Tasten: Lautstärke, Ein-/Aus |
Sensoren | Umgebungslichtsensor
Näherungssensor Beschleunigungssensor Gyroskop Magnetometer |
Leistung
Das Surface Book 2 in der 15“ Version gibt es in genau drei unterschiedlichen Konfigurationen. Diese unterschieden sich lediglich in der Speicherkapazität der verbauten SSDs. Zur Wahl stehen 256, 512 und 1024 GB. In allen Varianten sind 16 GB Arbeitsspeicher, ein i7 mit 8 logischen Kernen und einer maximalen Taktfrequenz von 4,2 GHz, sowie eine GTX 1060 in der Tastatur, verbaut.
Bei so viel Leistung in einem mobilen Gerät, kann ich schon die Fragen hören, wie es denn mit Gaming aussehe. Ich habe deshalb sowohl einen Benchmark (3DMark) laufen lassen als auch ein Spiel getestet.
Forza Motorsport 6: Apex
Ich habe Forza Motorsport 6: Apex auf hohen Einstellungen in einer Auflösung von 2560×1600 gespielt. Das Game war absolut flüssig (konstante 60 FPS) spielbar und konnte das Surface Book 2 nicht einmal an die Grenze bringen. Die CPU, die zu rund 60% ausgelastet war, konnte ihren Takt bei 3 GHz halten und wurde dabei zwischen 60 und 80°C warm. Die GPU wurde währenddessen zu rund 75% ausgelastet und erreichte damit Temperaturen von stabilen 60°C.
3DMark
Die Ergebnisse eines Benchmarks sind ohne einen Vergleich nichtssagend. Wenn ihr also einen Rechner habt, von dem ihr wisst, dass dieser genügend Rechenleistung für eure Anwendungen bietet, testet ihn am besten und vergleicht eure Ergebnisse mit denen meines Surface Book 2 15“.
- Sky Diver (V1.0): 19238
- Time Spy (V1.0): 3278
- Grafik: 3277
- CPU: 3289
- Fire Strike Extreme (V1.1): 1895
Unter hoher Last können auch mal die Lüfter anspringen. Allerdings sind diese vergleichsweiße leise und starten auch erst deutlich später als z.B. bei einem Surface Pro 4 oder 2017. Die Grafikkarte wird durch die scheinbar sehr effiziente Kühlung in der Tastatur immer hervorragend gekühlt, etwas lauter und weniger effizient ist die Kühlung des Prozessors im Tabletteil.
Design & Display
Das Surface Book ist, wie alle Geräte der Surface Reihe, aus der Magnesiumlegierung „VaporMg“ gefertigt. Diese macht das Gerät leichter und verleiht ihm einen besonderen Look. Ein großer Nachteil, den ich allgemein bei diesem Material sehe ist, dass es extrem kratzanfällig ist. Mein Surface Pro lege ich deshalb nie ohne ausgeklappten Kickstand auf den Tisch. Beim Surface Book hat man allerdings keine andere Wahl. Einen Kickstand hat es ja leider nicht. Und selbst wenn man es als Laptop nutzt, liegt die Unterseite auch auf dem Tisch auf. Sobald ihr das Surface Book nur ein kleines Stückchen dreht oder verschiebt, wird die Unterseite – auch, wenn es noch so sauber ist – erst kleinere, mit der Zeit auch größere, Kratzer aufweisen.
Mit seinen fast zwei Kilogramm ist das Surface Book absolut kein Leichtgewicht. Für den Transport in der Tasche ist das kein großes Problem. Wenn man das Gerät aber als Notizblock inklusive Tastatur in der Hand hält, ist das auf Dauer nicht mehr angenehm. Jetzt mögt ihr euch fragen, warum ich die Tastatur ranmache, wenn ich es nur als Notizblock nutze. Dafür gibt es mehrere Gründe. Einerseits hat man so durch die Akkus in der Tastatur eine höhere Akkulaufzeit. Viel wichtiger fand ich aber, dass durch das zugeklappte und somit runde Scharnier das Gerät viel besser in der Hand liegt. Das Tablet selbst ist für seine Größe sehr leicht.
Ich mag es sehr gerne, wenn man Laptops einhändig öffnen kann. Beim Surface Book 2 15“ ist das gerade so möglich. Wenn man das Gerät einhändig öffnen will, hatte ich immer das Problem, dass es mir häufig auf dem Tisch umher gerutscht ist. Es fehlt hierfür genügend Haftung auf dem Tisch – dafür ist es wahrscheinlich wiederum zu leicht.
Das 15“ Display ist, wie eigentlich nicht anders zu erwarten, mal wieder extrem gut. Man darf zwar keine übertrieben gesättigten Farben und echtes Schwarz wie bei OLED erwarten aber dafür bekommt man eine sehr präzise und angenehme Farbdarstellung geboten. Unser Gerät wies auch kein Backlight Bleed auf.
Akku
Microsoft gibt offiziell eine Akkulaufzeit von 17 Stunden an. In einem gewöhnlichen Nutzungsszenario fällt die tatsächliche Akkulaufzeit allerdings (wie immer) kürzer aus. Ich kam mit einer Akkuladung gut durch einen Tag. Manchmal genügte eine Akkuladung auch für zwei Tage. Mein durchschnittlicher Tag besteht dabei hauptsächlich aus viel Office, Browsernutzung und Videostreaming. Im Schnitt kam ich auf eine Laufzeit von rund 14 Stunden.
Anschlüsse
Auf der rechten Seite im Tastaturteil befinden sich der Surface Connect und der USB Typ C Anschluss. Auf der entgegengesetzten Seite des Gerätes wurden zwei USB 3.0 Typ A Anschlüsse und der SD-Kartenschacht verbaut. Im Tablet selbst befindet sich der klassische 3,5 mm Klinkenanschluss.
Auch bei den Anschlüssen muss jeder selbst wissen, was er benötigt, ich selbst benötige den SD-Kartenleser nur selten, bin aber dankbar, wenn ich ihn dann habe. Zwei USB A Anschlüsse genügen mir persönlich auch, mehr wäre natürlich immer gut. Durch den USB C Anschluss ist man auch für die Zukunft gerüstet. Ich begrüße diesen Schritt absolut. Man geht nicht zu voreilig vor wie Apple und ersetzt alle USB A Anschlüsse (die durchaus noch populär sind) aber setzt dennoch auf einen zukünftigen Standard. Zusätzlich macht es für mich keinen Unterschied ob ich einen Mini DisplayPort oder eine USB C Adapter für die Videoausgabe nutzen muss.
Über das Surface Dock, kann das Surface Book 2 magnetisch angeschlossen werden, um sämtliche Peripherie gleichzeitig zu verbinden. Wer nicht übertrieben viel Geld für ein Surface Dock ausgeben will, kann auch einfach ein Microsoft Display Dock (HD-500) nutzen, dass eigentlich für Windows Phones mit Continuum und USB C gedacht war. Einziger Nachteil: Es wird maximal eine Auflösung von 1080p unterstützt und die drei USB Anschlüsse unterstützen lediglich USB 2.0.
Stift, Tastatur und Trackpad
Natürlich unterstützt auch das Surface Book den Surface Pen. Allerdings wackelt der Bildschirm (also das Tablet), wenn man im Laptop-Modus auf ihm schreibt. Für längere Mitschriften ist er in dieser Position eher ungeeignet. Klar kann man das Tablet auch von der Tastatur lösen. Wenn man allerdings, wie es in meinem Alltag als Schüler häufig vorkommt, schnell zwischen Tastatur- und Stifteingabe wechseln muss, ist das Surface Book dem Pro klar unterlegen.
Die Tastatur ist ebenfalls sehr hochwertig und es lässt sich angenehm auf ihr tippen. Ein kleines aber für den ein oder anderen vielleicht wichtiges Detail sind auch die F-Tasten. Für gewöhnlich haben diese Doppelbelegungen. So können z.B. die Helligkeit oder die Lautstärke gesteuert werden. Bei einigen Herstellern ist die Doppelbelegung allerdings der Standard. Das heißt, ihr drückt F5 und macht dabei den Ton leiser. Erst, wenn ihr Fn + F5 drückt, wird das „normale“ F5 ausgeführt und z.B. die Seite aktualisiert. Bei Surface Geräten hat man die Wahl. Durch einen einfachen Druck auf die Fn-Taste kann man den Modus wechseln, der durch eine kleine LED in der Taste visualisiert wird. Das ist zwar nichts Neues, ich fand es aber erwähnenswert, da ich selbst vor dem Kauf meines ersten Surface Gerätes nichts davon wusste.
Auch das Trackpad kann absolut überzeugen. Es ist, wie auch beim Vorgänger, aus Glas gefertigt und die Finger gleiten wahrlich darüber.
Fazit
Das Surface Book 2 15“ ist ein wunderschönes, leistungsvolles und ausdauerndes Gerät. Wer das nötige Kleingeld aufbringen kann und auch unterwegs viel Leistung benötigt, dabei aber nicht auf ein schickes Design oder die Touchbedienung verzichten möchte, ist hiermit sicherlich gut beraten.
Als reiner Notizblock ist das Gerät eindeutig zu teuer, unhandlich und schwer.
Dreitausendachthundert euronen für das Topmodel, läuft bei MS. Statussymbol…
Ist für das gebotene sogar Standard…. das Vergelichsmodell kostet bei Apple rund 5000 Euro….
Ähm… 1000€ mehr für 768GB mehr Speicher… Gerechtfertigt?
DDR3 o_0
::: kein USB 3.1 Gen. 2 ^^
Jau, find ich nahezu blamabel. Auch wenns ansonsten ein eindrückliches Gerät ist
Hey Hannes, schöner Test. Gruß von einem früheren Kollegen 😉
Hi Marco😊