Ich habe jetzt seit knapp einer Woche mein Amazon Echo. Das Gerät beherrscht einige Dinge sehr gut und die Skills (Apps für Amazon Echo) sind vielversprechend. Doch dieser Artikel ist kein Gerätetest. Ich möchte eine kleine Geschichte mit euch teilen, die sich gestern zugetragen hat und mich zu gleichen Teilen amüsiert und besorgt zurückgelassen hat.
Elsa, die Eiskönigin
Meine 5-jährige Tochter hat in den wenigen Tagen seitdem das Amazon Echo bei uns ist, bereits eine sehr enge Freundschaft zu Alexa geschlossen (so heisst die „Dame“ im Echo). Sie erzählt Alexa von ihrem Kita-Tag und wünscht ihr eine gute Nacht bevor sie schlafen geht. Dass Alexa mit dem wenigsten davon etwas anfangen kann und meist mit „Ich habe deine Frage nicht verstanden“ antwortet, interessiert meine kleine Prinzessin sehr wenig. Für sie ist Alexa „eine sehr nette Frau“ und „Freundin“.
Was Alexa hervorragend beherrscht, ist Musikwünsche auf Zuruf zu erfüllen – meine Tochter nennt es Zaubersprüche aufsagen. Da wir weder Spotify noch Amazon Music Unlimited besitzen, greift das Echo entweder auf einen Radiosender der „Tunein“-App oder auf die rund 2 Millionen Songs aus dem Prime Katalog zurück.
Nun begab es sich, dass mein Töchterchen gerne den Song „Lass jetzt los“ aus dem Disneyfilm „Die Eiskönigin-völlig unverfroren“ hören wollte.
Dementsprechend formulierte sie ihre Zauberformel: „Alexa, spiele „Lass jetzt los“ aus „Die Eiskönigin“. Daraufhin antwortete Alexa höflich: „Lass jetzt los“ von Willemijn Verkaik ist nicht in deiner Musikbibliothek enthalten. Der Song ist in Amazon Music Unlimited vorhanden – möchtest du mehr erfahren?“
Meine Tochter: „Ja“
Echo: „Amazon Music Unlimited ist ein Streamingdienst mit 40 Millionen Song…(weitere Erklärung)….€3,99 monatlich…(noch mehr Erklärung)…möchtes du Amazon Music Unlimited jetzt testen?
Meine Tochter: „Ja“
Echo: Vielen Dank. „Lass jetzt los“ von Willemijn Verkaik wird nun abgespielt.
Meine Tochter: „Juhuuuuuuuu“
Auch Bestellungen möglich
Nun sind €3,99 kein Beinbruch. Doch was für Amazon Music Unlimited gilt, funktioniert auch für Warenbestellungen. Über Alexa lässt sich nämlich auch ganz normal auf Amazon bestellen.
Es ist zwar etwas komplizierter und nicht ganz so intuitiv wie die Auswahl eines Songs. Ich bin mir aber sicher, dass mein 5-jähriges Kind, wenn sie einmal Zeuge des Bestellvorgangs geworden ist, dies problemlos nachmachen kann.
Die gute Nachricht ist: Spracheinkäufe lassen sich sperren (oder mit einem Code versehen). Ich weiss allerdings nicht ob Music Unlimited ebenfalls unter diese Sperre fällt. Einfacher wäre es, wenn man Alexa auf bestimmte Stimmen beschränken könnte. Eine solche Option habe ich bislang aber nicht gefunden.
Natürlich löst ein Aufklärungsgespräch mit den Kindern meist das Problem. Wenn man aber nicht weiss wie einfach ein solches Abonnement abgeschlossen werden kann, dann bleibt man doch ganz schön verwundert zurück, wenn der Nachwuchs plötzlich einen Vertrag abgeschlossen oder Unmengen Spielzeug bestellt hat.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen mit eurem Amazon Echo gemacht?
das erste das ich gemacht habe, war die sprach einkäufe zu sperren….
Gibt es bisher überhaupt einen Assistenten, der verschiedene User anhand ihrer Stimme erkennen kann?
ich denke nicht. Aber immerhin hat Cortana ja schon die Erkennung für einen bestimmten Nutzer, welcher Hey Cortana sagen darf. Das könnte man natürlich erweitern
Cortana muss ich mit Hey Cortana ansprechen, wenn sie explizit nur auf mich hören soll. Das Flag muss man in den Einstellungen zu Cortana entsprechend setzen. Ansonsten kann jeder mit ihr reden, denke ich. Ich hab’s noch nicht probiert. Aber worin sonst läge der Sinn für die Einstellung Hey Cortana?
Cortana ist glaub ich die einzige die man auf eine stimme kalibrieren kann…
Cortana geht in letzter Zeit immer öfter an, ohne dass ich Hey Cortana oder überhaupt was gesagt habe. Das geht ganz schön auf die Nerven, wenn plötzlich immer irgendwo her: „Das habe ich leider nicht verstanden“ kommt.
Das gleiche Problem habe ich auch… Immer zwischendurch hört man mal das Cortanageräusch aus der Hosentasche oder vom Schreibtisch
Nein…Google Now lässt sich auch trainieren
Cortana!
Also meine kleine(fast 4) hat noch Schiss vor Alexa ind traut sich noch nicht mit ihr zu reden. Ich denke aber das sich das irgendwann auch geben wird☺😅
Finde ich vorbildlich… Kinder sollten mit Menschen reden und nicht mit Maschinen
Ja warum nicht die spracheinkaufe sperren, da ist man schon selber schuld oder ^^
Mich würde vielmehr sorgen, dass die kleine Alexa als ihre nette Freundin ansieht und ihr vom Kindergartentag erzählt…schon irgendwie etwas befremdlich…
Daten frei Haus!
Wer Kinder hat, findet das keineswegs befremdlich, dass die Kleinen völlig unbefangen mit
der „sprechenden Dose“ kommunzieren. Das ist völlig normal.
Jeder bekommt die Kinder, die er verdient
Nachwuchs: Verhaltensstörungen und schlechte Manieren durch KI?
https://www.heise.de/tp/features/Nachwuchs-Verhaltensstoerungen-und-schlechte-Manieren-durch-KI-3644335.html
Oh … mein 4 jähriger Sohn hat seinen eigenen Echo Dot im Zimmer stehen. Muss ich gleich mal schauen was er so angestellt hat 😀 Sprach Einkauf werde ich sofort sperren. Danke für die lehrreiche und ebenso lustige Geschichte.
Ich bin ja auch ein technik freak, und arbeite viel mit Cortana. Alexa oder das google ding, kommt mir nicht in Haus.
Aber jetzt habe ich mal eine technische frage, warum hat man im Zimmer eines 4 jährigen so ein ding stehen? Was kann ein kind damit anfangen?
ZB Musik hören ^^
@Jogi über audible hast du auch sehr viele Hörbücher…
Danke ebenso euch beiden, hatte ja auch sein können, das es noch irgendwelche Überwachungs Funktionen hat. Quasi highend babyfon oder so.
Ahhhh…Hörbücher! Deshalb stehen wir in der Pisa Studie so gut da….👍
Also ich bin mal ganz ehrlich, so n Teil ist ja toll, hat aber im Kinderzimmer nicht wirklich was zu suchen! Wie stellst du sicher das dieses Teil in der Nacht ’still‘ ist….
Ein 4 jähriger hat ein eigenes dot im Zimmer? Sehr unheimlich und befremdlich… Bin fassungslos!
Ruhig bleiben und nicht voreilig über fremde Menschen urteilen, deren (Hinter-) gerne Gründe Du nicht kennst…
Ich weiß schon warum ich bei dem ganzen Spaß noch zögere, so sehr mich Alexa lockt:-)
hehe netter Artikel. deine kleine scheint ja echt niedlich zu sein, meine Tochter fand das damals auch total schön. Was ich erschreckend find wie die Technik auf Menschen wirkt, das erinnert mich so bisschen an die Human Serie. Auf der einen Seite find ich es faszinierend was heutzutage schon möglich ist und auf der anderen Seite will ich nicht immer wissen wie es in 10 Jahren sein wird.
Spricht nur für Amazon… Sie versprechen schließlich eine kinderleichte Bedingung 😉
Eine Art „Baby-Modus“ (bei dem nichts gekauft werden kann)wäre aber nichts verkehrtes, wenn
man kleine Kinder hat. Denn dass Kinder sich früher oder später mit Alexa „unterhalten“ …. das
ist völlig normal, wenn so eine Dose im Haus ist.
Gibt es. Du kannst die Kaufoption deaktivieren
Eine 5 Jährige ist eigentlich nicht geschäftsfähig würde mich mal interessieren wie der Kundendienst darauf reagiert wenn man sich deswegen beschwert.
Wurde das ganze einfach wieder kündigen und gut ist. Innerhalb von 14 Tagen kann man alles wiederrufen.
Sich beim Support wegen etwas zu beschweren, dass man mit 2 Klicks selbst lösen kann ist einfach unnötig.
Und wirklich was sagen können die Leute eh nicht. Jene am Telefon können nichts für Designschwächen eines Produktes.
Amazon legt sich da sicherlich nicht quer(machen sie ja sonst auch nicht) und storniert
die Bestellung/Abo sicherlich problemlos
Mit der EDV durch eine glückliche Kindheit, hinein in ein glückliches Leben ….
Ich würde so ein Gerät nicht benutzen, insbesondere nicht mit Kindern!
Die Story ist ja genauso schön wie die mit den tausenden bestellten Puppenhäusern in den USA! Da waren es allerdings keine Kinder, da war es nur der Moderator im Fernsehen, der die Bestellung seiner Tochter erzählt hat. Und prompt bei eben den tausenden „zuhörenden“ Alexas den Bestellvorgang damit ausgelöst hat…
Des war der Hammer 😄
Die Puppenhäuser wurden nicht bestellt. Es wurde nur ein Bestellvorgang in Gang gesetzt.
Die kleine Geschichte, welche durchaus amüsant klingt, zeigt mal wieder vorbildlich, was ich schon mal in einem Kommentar zugrunde gelegt habe. Ein Produkt wird auf den Menschen losgelassen, dass eigentlich noch gar nicht alltagstauglich ist. Und der Nutzer, naiv wie er ist, der darin auch noch ein tolles neues Feature sieht. Bei der Puppe Cayla hat man schnell gehandelt. Ein E-Assistent im Raum kann genau so gut als Zuhörer umgenutzt werden. Ein zu sorgloser Umgang mit diesen Geräten treibt den ohnehin fatalen Leichtsinn ins Grenzenlose. Das ein Kind oder ein Fernseher etwas über Echo bestellen kann, ohne besondere Sperren ist… Weiterlesen »
Kinder sind da einfach völlig unbefangen. Ich habe das mal vor etlichen Jahren bei einer Werbeveranstaltung in einem Einkaufszentrum gesehen Da war so eine ferngesteuerte Figur(die so aussah wie ein netter freundlicher Kinder-Roboter), und jemand der ausserhalb des Sichtfeldes der Kinder war und mit den Kindern kommunzierte Die Kinder hatten keinerlei Scheu vor dem Ding, selbst an den „Händen“ fassen und mit dem Teil tanzen wollen und viel Spass haben, war für die Kinder völlig normal. . Insofern verwundert mich das nicht, wenn Kinder mit Alexa oder anderen Assistenten völlig arglos kommunizieren. Und es ist Aufgabe der Eltern aufzupassen, dass… Weiterlesen »
Kinder reden mit Maschinen und die Eltern sind glücklich. Gehts noch?
Kinder reden mit Stofftieren .. und allem was sie eine Persönlichkeit zuerkennen, dass ist menschlich und normal. Es ist eine normale Entwicklung, durch diese wird das soziale Bewusstsein geschult. So lernen wir das auch andere Bewusstsein und Empfindungen haben. Natürlich trifft das auf Technik und Spielzeug nicht zu, aber das ist Kindern egal und wie viele hegen ihr Auto, pflegen es wie ein Familienmitglied…. Ungewöhnlich sicher, aber bis zu einem gewissen grad normal..
Ist das Kind dabei glücklich, sind es die Eltern auch.
Kleine Kinder sind völlig vorurteilsfrei, im Gegensatz zu erwachsenen.
Merke: Mehr aufgebrachte Kommentare als bei Artikel mit Bezug zu Trump bekommt Ihr nur, wenn Ihr Kinder in Euren Artikeln erwähnt. 😀
hehe, stimmt 🙂
Aus psychologischer sich finde ich den umstand, dass die kleine eine KI als „Freundin“ und „nette frau“ bezeichnet weit interessanter.